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Wer braucht schon Zauberfarben?

Wer braucht schon Zauberfarben?

Titel: Wer braucht schon Zauberfarben? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
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kann.“ Was für ein Schwachmat. „Ich nehme an, sie ist eine der zukünftigen Bräute des Teufels“, ergänzt der Doktor mit gedämpfter Stimme. Das gibt mir den Rest. Ich breche in schallendes Gelächter aus.
    Nachdem ich mich halbwegs wieder im Griff habe, pruste ich: „Und ich dachte, unsere Ärzte wären Stümper. So kann man sich irren.“
    Der Doktor sieht zornig aus, wendet sich aber Beliar zu: „Wenn Ihr meinen Rat wollt, haltet Euch von der Satansbraut fern. Man munkelt, sie hätte schon einmal Höllenfeuer heraufbeschworen und wäre nach ihrer Verbrennung aus der Hölle emporgestiegen.“
Ha
, ich schmeiß mich weg. Obwohl, das ist ja zumindest nicht so weit hergeholt.
    „Ich warne dich Sixtus, halte dich zurück“, droht ihm Beliar. „Wie kann man die Verletzung heilen?“, fragt er weiters.
    „Nun, ich fürchte gar nicht. Sie ist verdammt, aber ein frommes Leben, tägliche Gebete, Keuschheit, Selbstgeißelung und Zurückhaltung im Ausstoß von Flüchen sollten die Schmach lindern.“ Erneut pruste ich los. Ich halts nicht aus.
    Mit zusammengekniffenen Augen mustert mich der Quacksalber und fragt: „Kann ich sonst noch etwas für Euch tun? Einen Trank, der Euch vor einer Schwangerschaft schützt vielleicht. Oder eine Abtreibung?“ Wow, war das frech.
    Wild funkelnd trete ich an ihn heran: „Ihr habt fünf Sekunden Zeit, um zu verschwinden, bevor ich Euch im Höllenfeuer grille.“ Da er sich nicht rührt, beginne ich zu zählen: „Fünf, vier, drei, zwei, eins.“
    Ich habe noch nie jemanden so schnell rausrennen sehen. Er hat sogar seine Taschen liegenlassen. Beliar stoppt ihn, bevor er den Raum verlassen kann, zeichnet Runen in der Luft und stößt ihn aus der Tür. Ich glaube, er hat seine Erinnerung gelöscht. Wie praktisch.
    Erschöpft reibe ich mir die Stirn. Ein besorgt aussehender Beliar tritt an mich heran. „Wie fühlst du dich?“, will er wissen.
    Ich lächle. „Erschöpft aber gut, weil du bei mir bist.“ Beim nächsten Gedanken stockt mir der Atem. „Glaubst du, dass da was Wahres dran ist?“, mutmaße ich.
    „Natürlich nicht. Sixtus hat sich vom Gerede der Leute beeinflussen lassen. Ich habe die Erinnerungen der Zuschauer deiner Verbrennung manipuliert. Warum die Gerüchte dennoch bestehen, du hättest etwas mit dem Feuer in Lord McConnors Burg zu tun, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich vermute, ein paar Personen konnten mir entkommen“, informiert er mich.
    „Vergiss diese Teufelsscheiße, ich meine das mit der Markierung“, kläre ich ihn auf.
    Beliar zieht mich an sich heran. „Niemand wagt es, dich zu markieren – außer mir selbst“, erklärt er besitzergreifend. Du liebes Bisschen, ist das animalisch.
    Ich lächle herausgefordert: „Meine Markierung trägst du ja bereits auf deinem Unterarm.“ Warte, da fällt mir ein, da steht noch Hope. Das muss ich gleich ausbessern. Energisch korrigiere ich die Zeichen und schreibe RAVEN mit meinem Finger auf seinen Unterarm. Er lässt es ohne Widerworte geschehen. „Und wie sieht deine Markierung aus?“, will ich neckisch wissen.
    „Ich zeige es dir“, haucht er mir ins Ohr und beginnt, an meinem Hals zu knabbern. Dabei presst er mich an die Wand. Schlagartig zieht er mich in seinen Bann, macht mich zu einer Wehrlosen, die wie Wachs in seinen Händen ist.
    „Beliar warte. Heute Nacht hast du mich in einem Moment der Schwäche erwischt, aber du weißt, dass das aufhören muss“, wehre ich mich halbherzig.
    Er löst sich von mir, sieht mich mit diesem sexy Blick, den er bis zur Perfektion beherrscht, an und verlangt: „Schließ die Augen und lass dich fallen Raven.“ Aaaaahhhh, nicht schon wieder. Dieser Mann macht mich fertig.
    „Du solltest jetzt gehen, bevor sie Verdacht schöpfen Beliar. Das war eine einmalige Sache“, hauche ich gepresst. Das kauf ich mir nicht mal selber ab.
    Er küsst mich so zärtlich, dass ich fast den Verstand verliere. Okay, überzeugt, ich knicke ein. So einem Kuss kann niemand widerstehen. Ich plädiere auf Unzurechnungsfähigkeit.
    Als ich die Augen öffne, ist er verschwunden.
    Energisch hämmere ich den Kopf gegen die Mauer. Hör auf. Hör auf. Hör auf. Hör auf. Das kannst du nicht zulassen. Ehrlich gesagt, habe ich echt Schiss vor Hope. Ihr Blick verfolgt mich seit letzter Nacht.
    Haareraufend trete ich aus meinem Zimmer und klopfe an Junus‘ Tür. Keine zwei Sekunden später vernehme ich aufgebrachtes Flüstern aus dem Inneren. Ups. Er ist wohl nicht allein. Hätt ich mir

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