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Wer den Himmel berührt

Wer den Himmel berührt

Titel: Wer den Himmel berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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entschieden? Das, was dich reizt, ist die Herausforderung, stimmt’s?«
    Romla legte einen Arm um Cassie. »Ja, das und die Gelegenheit, dich und Chris in der Nähe zu haben. Ich brauche mehr in meinem Leben als nur Roger. Ich muß etwas erreichen, und ich muß mit Menschen zusammensein, die ich liebe. Ich will wirklich herkommen, und ich habe den ganzen Tag damit zugebracht, mir Gedanken darüber zu machen, was ich aus dem ›Royal Palms‹ machen und was ich für Augusta Springs tun kann. Ich werde diese Stadt wachrütteln, Cassie.«

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    I ch kann überhaupt nur versuchen zu landen, wenn Sie irgendeine Möglichkeit finden, den Landestreifen zu beleuchten«, sagte Sam, nachdem er das Mikrofon gepackt hatte. Horrie hatte durchgerufen, um ihnen zu sagen, daß sie einen Notfall hätten. Sam und Cassie waren gleichzeitig in der Funkstation eingetroffen – Cassie war ein wenig zerzaust, weil Horrie sie geweckt hatte. Es war zwar erst zehn Uhr am Abend, doch sie hatte schon fast eine Stunde geschlafen.
    »Sie werden Wagen und Laster mit eingeschalteten Scheinwerfern so aufstellen müssen, daß ich den Streifen sehen kann, und sie müssen am Rand des Feldes Laternen aufstellen. Ich kann nicht landen, wenn ich nicht sehen kann, worauf ich lande.«
    Nicht ganz hundertfünfzig Meilen weiter westlich war es zu einem Unfall gekommen, in den ein Personenwagen und ein Lastwagen voller Rinder verwickelt waren. Der Lastwagenfahrer und die drei Insassen des Wagens waren ausnahmslos schwerverletzt.
    »Wir haben Angst, auch nur einen von ihnen von der Stelle zu transportieren«, hatte der Anrufer Cassie berichtet. Sie hatte Sam angesehen, und er hatte ihr das Mikrofon aus der Hand genommen.
    »Ich kenne die Gegend, und ich glaube, daß ich bei Dunkelheit dort hinkommen kann, aber ob wir landen können, hängt davon ab, wie gut die Landebahn beleuchtet ist.«
    Er nickte, während er dem Anrufer zuhörte, und vor dem Auflegen sagte er: »Erwarten Sie uns in etwa eineinhalb Stunden.« Dann wandte er sich an Cassie und sagte: »Bist du zu einem Nachtflug bereit?«
    »Uns bleibt keine andere Wahl.«
    »Laß mich Liv anrufen«, sagte Sam und griff nach dem Telefon. Das Baby der beiden war überfällig. »Das wäre typisch, daß es ausgerechnet heute nacht geboren wird.«
    »Chris ist zu Hause.«
    Sam legte gleich wieder auf. »Okay, Liv glaubt nicht, daß das Baby heute nacht kommen wird, und sie hat die Telefonnummer von Chris auswendig gelernt. Trotzdem, verdammt noch mal, Cassie, wünschte ich, du wärst diejenige, die mein Baby zur Welt brächte.«
    Chris hätte es ihr sofort überlassen, das wußte sie, aber sie hatte das Thema ihm gegenüber noch nicht angesprochen. Es hatte keine Diskussion darüber gegeben, wer Fiona von ihrem Baby entbinden würde, obwohl sie für die Geburt ins Krankenhaus gegangen war. Cassie konnte sich gut vorstellen, daß Olivia Chris vorzog. Sie hatte sie einmal sagen hören, als ihr nicht klar gewesen war, daß Cassie sich in Hörweite aufhielt: »Frauen sollten nicht als Ärzte arbeiten. Ich will nicht, daß eine Frau ihre Finger in mich reinsteckt.«
    Das Silber des Mondscheins spiegelte sich auf dem Flugzeug. Die tintige Schwärze war mit Sternen besät, doch unter ihnen war nirgends Licht zu sehen. Als sie angeschnallt auf ihrem Sitz saß, spürte Cassie die Erleichterung darüber, daß sie diese Reise nicht allein unternehmen mußte. Sie schloß die Augen, schlief ein und erwachte erst wieder, als Sam ihr zurief: »Da ist es. Sie haben das Feld gut ausgeleuchtet. Ein Glück für sie.«
    Als sie sich vorbeugte, um aus dem Fenster zu schauen, sah sie etwa hundertfünfzig Meter unter ihnen ein klar erkennbares Feld. »Ich werde ein paarmal drüberfliegen, um mir ein genaueres Bild zu machen«, sagte Sam, als spräche er mit sich selbst. Sie sah ihn an und bemerkte, daß er keine Kopfbedeckung trug. Seinen neuen Hut mochte sie wirklich wesentlich lieber als die Baseballmütze. Sein Schnurrbart gefiel ihr auch.
    »Halt dich fest«, rief er.
    Er holperte über die Landebahn, aber an den Umständen gemessen fand Cassie die Landung nahezu perfekt. Drei Männer standen vor dem Flugzeug, und einer von ihnen streckte die Hand aus, um Sam zu begrüßen. »Ich bin Bob Mason – derjenige, der angerufen hat. Ich fürchte, Sie werden sich in meinen kleinen Laster zwängen müssen. Es sind knapp zwanzig Meilen, aber zwischen hier und da ist kein Stück Boden eben.«
    Innerhalb von einer halben Stunde erreichten

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