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Wer den Himmel berührt

Wer den Himmel berührt

Titel: Wer den Himmel berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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daß ich recht hatte.«
    »Don, ich habe ihn gerade erst kennengelernt.«
    »Und ich habe gewußt, daß nur der richtige Mann auftauchen muß, damit Sie … oh, schon gut, Cassie, vergessen Sie es einfach. Tanzen Sie mit mir? Es kann gut sein, daß ich der einzige Mann hier bin, der heute abend noch nicht das Vergnügen gehabt hat. Wissen Sie, wenn Margaret nicht wäre …«
    Cassie beugte sich vor und küßte ihn auf die Wange. »Ja, Don, das weiß ich. Wenn Margaret nicht wäre …« Sie glitt in seine Arme. Sie war viel zu unvorsichtig gewesen. »Ich weiß es wirklich zu schätzen, daß Sie sich um mich sorgen.«
     
    Seit Jahren hatte sie nicht mehr bis halb neun geschlafen. Als sie nach unten kam, stand Blake auf der Veranda und erwartete sie bereits. Der Zehngallonenhut saß fest auf seinem Kopf, als er langsam auf sie zukam und seine Beine sich unter der engen Reithose und den Ziehharmonikagamaschen kräftig und muskulös abzeichneten. Er zog den Hut und warf ihn auf einen Tisch.
    »Haben alle anderen schon gefrühstückt?« fragte sie.
    »Ich habe auf dich gewartet.« Seine Augen hefteten sich auf sie.
    »Ich bin ausgehungert und verzehre mich nach den berühmten Zimtbrötchen von Tookaringa«, sagte sie, als sie sich auf den Weg zum Eßzimmer machte und immer noch versuchte, das Hämmern ihres Herzens zum Schweigen zu bringen. Es gab keine Brötchen mehr, und daher begnügte sie sich mit Rühreiern und Speck und starkem Kaffee, der nach Zichorie schmeckte.
    Eine Katze erschien und sprang auf Blakes Schoß. Geistesabwesend streichelte er sie. »Das ist Schicksal, verstehst du.«
    Sie sah ihn lange an. »Blake Thompson, du kennst mich überhaupt nicht. Aber laß dir eins von mir sagen. Du hast recht gehabt, was mich angeht. Mir ist weh getan worden. Ich habe ein wirklich unglückliches Erlebnis hinter mir. Es ist letztes Jahr passiert, und vielleicht bin ich noch dabei, mich davon zu erholen. Du gehst für meine Begriffe zu schnell vor. Ich bin nicht soweit, mich auf so etwas einzulassen, darauf, daß du derart rangehst. Ich traue dem Frieden nicht, und daher traue ich auch dir nicht.«
    Er streckte einen Arm über den Tisch und legte seine Hand auf ihre. »Der Umstand, daß dir weh getan worden ist, läßt all das nur noch wichtiger werden, stimmt’s? Okay, Cassandra, wir gehen nach deinen Vorstellungen vor, aber du mußt jetzt schon wissen, daß das keine gewöhnliche Geschichte ist.«
    Sie erinnerte sich wieder an seine Küsse.
    In dem Moment kam Sam hereingeplatzt. »Ich habe gerade mit Horrie geredet. Du solltest besser auch mit ihm sprechen. Er glaubt, daß wir in Bagley Waters einen Notfall haben, der Soforthilfe erfordert.«
    »Was ist passiert?«
    »Du solltest lieber selbst mit ihm reden. Niemand scheint zu wissen, was es ist.«
    Cassie, Blake und Sam rannten zum Flugzeug, und Sam rief Horrie über Funk.
    »Ich weiß es selbst nicht«, sagte Horrie. »Die Tochter draußen in Bagley Waters ist schrecklich krank. Sie dachten, es sei Grippe oder Blinddarmentzündung. Ich habe ihnen gesagt, daß du dich in genau fünfzehn Minuten selbst dort meldest. Okay? Ich stelle dich durch. Bleib, wo du bist, und warte.«
    Cassie schnappte sich das Mikrofon. »Wo ist Bagley Waters?«
    Sam griff in eine Tasche, die mit Wachstuch gefüttert war, und zog seine Landkarte heraus.
    »Es liegt etwa fünfhundertfünfzig Meilen südwestlich von hier«, sagte Blake. Er war ihnen zum Flugzeug gefolgt und stand in der Tür. »Bill Miller leitet den Hof. Ein verdammt feiner Kerl. Einer der besten Höfe, die ich kenne.«
    Sam empfing Horries Funksignal.
    »Okay«, sagte Horrie, aus dessen Stimme Anspannung herauszuhören war. »Ich habe die Verbindung zu den Millers hergestellt.«
    Eine Männerstimme drang knisternd über die Ätherwellen. »Dr. Clarke?«
    »Mr. Miller? Worin besteht das Problem?«
    »Wir wissen es nicht. Meine Tochter Sara hat seit zwei Tagen leichte Übelkeit und ein bißchen Durchfall. Anfangs dachten wir, sie bekäme Grippe, und dann haben wir geglaubt, es hätte vielleicht mit ihrem Blinddarm zu tun. Warten Sie einen Moment, meine Frau möchte selbst mit Ihnen reden.«
    »Dr. Clarke? Vielleicht hat sie zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt ihre Periode bekommen? Eine leichte Blutung ist aufgetreten.« Sie wartete auf eine Reaktion von Cassie.
    Cassie war verwirrt. Sie wandte sich an Sam. »Wir sollten besser hinfliegen und nachsehen, was ihr fehlt. Es könnte sein, daß wir sie ins Krankenhaus bringen

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