Wer den Teufel küsst...
möglich die Nase. Nicht, dass ihre Mom noch etwas merkte. Die schlief noch nicht, sondern saà unten vor dem Fernseher.
Nachdenklich blickte Willow zum Fenster. Durch die Scheibe hindurch sah sie den nachtschwarzen Himmel, den Mond und die Sterne. Sie würde mit Gabriel sprechen und sich bei ihm entschuldigen müssen, und zwar so schnell wie möglich.
Hoffentlich lacht er mich dann nicht aus, dachte sie seufzend, zog sich aus und legte sich ins Bett. Für heute hatte sie genug erlebt. Jetzt wollte sie nur noch eins: schlafen.
âIst dir nicht gut oder so was?â, erkundigte Judy sich am nächsten Tag, als Willow und sie zusammen im Burger Shack saÃen. Beide hatten sich Cheeseburger mit einer Riesenportion Pommes bestellt, doch irgendwie hatte Willow gar keinen Hunger.
âKeine Ahnung â¦â Sie tunkte eine Pommes in den Ketchup und knabberte dann an ihr herum. âWas meinst du?â
âNa ja, du siehst ziemlich fertig aus. Bist du krank?â
Willow winkte ab. âNee, keine Sorge. Hab nur schlecht geschlafen.â
Das war allerdings reichlich untertrieben. Die Nacht war für Willow nämlich ziemlich chaotisch verlaufen. Nachdem sie ihre Heulattacke wegen der Sache mit Gabriel überwunden hatte, war sie nach einer Weile eingeschlafen. Dann hatte sie aber wieder vollkommen wirres Zeug geträumt, an das sie sich heute kaum noch erinnern konnte. Aufgewacht war sie schlieÃlich wieder mal nicht in ihrem Bett, sondern im Garten des Nachbarhauses.
Willow lief immer noch ein Schauder über den Rücken, wenn sie daran dachte. Und sie fragte sich, was in der letzten Zeit mit ihr los war. Vielleicht sollte sie sich mal untersuchen lassen. Ganz sicher war es nicht normal, dass ein Mädchen plötzlich anfing zu schlafwandeln.
Das Dumme war bloÃ, dass ausgerechnet ihre Mom die Ãrztin von Deadmanâs war, denn mit ihr wollte sie darüber ganz sicher nicht sprechen.
âUnd wie läuftâs bei dir so?â, erkundigte sich Willow, um das Thema in eine andere Richtung zu lenken.
Plötzlich begann Judy zu strahlen. âZiemlich gutâ, antwortete sie knapp.
Nanu, wunderte sich Willow. Wenn Judy so gut drauf war, musste es Neuigkeiten geben. âWas ist los?â, fragte sie und musterte ihre Freundin gespannt. âDa ist doch etwas, was du mir unbedingt erzählen willst, hab ich recht?â
âHm.â Judy tat so, als sei nichts weiter. âWas meinst du damit?â
âSag bloÃ, du hast dich verknallt?â Willow lachte. âNa, sag schon: Ist es das?â
Jetzt konnte Judy sich nicht länger zurückhalten. âDu kennst ihn nichtâ, erzählte sie. âEr ist ganz neu hier. Sein Name ist Gerald, und er ist einfach nur super süÃ!â
âUnd wann hast du ihn kennengelernt?â, hakte Willow nach. âKomm schon, jetzt lass dir nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen!â
âSchon gut, schon gut!â, lachte Judy. âAlso: Ich hab ihn schon vor ein paar Tagen getroffen. Wir sind uns einfach so über den Weg gelaufen und ⦠Tja, ich kannâs selbst nicht fassen, aber er hat mich angesprochen! Kannst du dir das vorstellen? Na ja, ich hab dir jedenfalls bisher nichts davon erzählt, weil ich noch unsicher war. Ich wollte nicht gleich Alarm schlagen, und hinterher ist dann gar nichts. Du bist mir doch jetzt nicht böse, oder?â
Schweigend schüttelte Willow den Kopf, und sofort meldete sich ihr schlechtes Gewissen, das in letzter Zeit erschreckend oft von sich hören lieÃ. Sie fragte sich, ob sie ihrer Freundin jetzt nicht auch endlich mal etwas von Gabriel erzählen musste. Andererseits war sie selbst im Moment so verwirrt, dass sie dazu gar keine Lust hatte, und so lieà sie es bleiben.
âJedenfalls hab ich Gerald heute Vormittag wiedergesehen, und er ist einfach der Hammerâ, schwärmte Judy weiter. âWir haben total dieselbe Wellenlänge.â
âDas freut mich echt für dich, Judyâ, sagte Willow, und das meinte sie auch ganz ehrlich. âDu musst mir deinen Gerald unbedingt mal vorstellen, wenn ihr â¦â
âHey, störe ich?â, wurde sie da unterbrochen, und im selben Moment trat Danny Ray an ihren Tisch.
âHey, nee, kein Problem, überhaupt nicht.â Willow schluckte. Es war wie immer, wenn sie ihn sah: Sie bekam weiche Knie, und ihr blieb fast die Luft weg. So ging das nun
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