Wer den Teufel küsst...
der Smugglerâs Point?â Ein eisiger Schauer jagte Willow über den Rücken. Dies war der Ort, an dem zwei Mädchen in den Tod gestürzt worden waren! Sie stellte sich vor, wie sie sich gewehrt hatten, ohne jede Chance, weil der Täter vermutlich viel stärker war als sie. Sicher hatten sie um Hilfe geschrien. Doch ihre Rufe waren wahrscheinlich vom Tosen der Brandung verschluckt worden. Ob sie um ihr Leben gefleht hatten?
Sie wollte aufstehen, war aber nach der ganzen Aufregung etwas schwach auf den Beinen. Danny Ray half ihr. Als sie schlieÃlich beide standen und Willow ihn ansah, musste sie plötzlich daran denken, was hinter vorgehaltenen Händen in der Schule über ihn geredet wurde. Ihr wurde ganz flau im Magen.
Was, wenn an den Gerüchten doch etwas dran war und Danny Ray etwas mit den Morden zu tun hatte? Immerhin war er ja vom Sheriff vernommen worden. Und jetzt war sie hier allein mit ihm!
Stimmte es vielleicht gar nicht, dass sie von selbst hierhergekommen war? Sie konnte sich schlieÃlich an nichts erinnern. Was, wenn er sie betäubt und hierher geschleppt hatte? Und gerade, als er sie den Abhang hinunterstürzen wollte, war sie aufgewacht, und er hatte sich die Sache mit dem Schlafwandeln ausgedacht â¦
Hastig trat sie zwei Schritte von ihm weg. Sie spürte, wie sie leicht zu zittern begann. âIch ⦠ich will nach Hauseâ, brachte sie heiser hervor.
Danny Ray nickte. âKlar, ich bringe dich hin. Mein Wagen steht unten, und ich â¦â Er kniff die Augen zusammen. âMoment malâ, sagte er. âDu denkst doch nicht etwa, dass ich ⦠O ja, du denkst es, hab ich recht? Ich sehe es dir an. Du denkst dasselbe, was all die anderen über mich denken, seit ich vom Sheriff abgeholt worden bin.â
Hastig schüttelte sie den Kopf. Jetzt war sie vollkommen verwirrt. Konnte sie sich wirklich vorstellen, dass Danny Ray zu so etwas imstande war? Er war doch so nett, und sie mochte ihn doch so gern.
Sie schluckte. âHör mal, es tut mir leid. Ich wollte nicht â¦â
âLass nur.â Er winkte ab. âVielleicht bin ich ja selbst schuld. Ich hätte eben nicht so ein Geheimnis um die Sache machen sollen. Hätte ich gleich offen rumerzählt, was der Sheriff von mir wollte, wäre dieses Misstrauen gar nicht erst entstanden.â
âUnd warum hast du es nicht?â, fragte Willow, bemüht, ihre Worte behutsam auszusprechen. Auch wenn sie vorhin kurz verwirrt gewesen war â inzwischen zweifelte sie nicht mehr daran, dass Danny Ray ihr nichts tun wollte und dass er mit dem Tod von Lou-Belle und Kimberley nichts zu tun hatte. Stattdessen spürte sie jetzt, dass ihn etwas bedrückte, und sie wollte wissen, was es war. âWenn du möchtest, kannst du mit mir über alles sprechenâ, fügte sie sanft hinzu.
âEigentlich hätte ich es dir auch gleich sagen können, aber die Sache ist mir eben furchtbar unangenehm. Ich will nicht, dass es die ganze Stadt erfährt, weiÃt du? Wir sind hier halt in Deadmanâs Landing. Das ist anders als in einer GroÃstadt, und ich â¦â
âDu kannst mir vertrauenâ, versicherte sie ihm. âIch erzähle es niemandem weiter.â
Er nickte. âIch weiÃ. Aber lass uns währenddessen schon mal zum Wagen gehen. Dieser Ort macht mich nervös.â
âJa, geht mir ähnlichâ, erwiderte Willow, und Hand in Hand schlugen sie den Weg Richtung StraÃe ein.
âWas weiÃt du eigentlich über mich?â, fragte Danny Ray, und Willow hob die Schultern.
âEigentlich nur, dass du ein ziemlich cooler und netter Typ bistâ, antwortete sie.
Danny Ray lachte. âNa gut, ich meine auÃerdem. Ich habe dich zum Beispiel neulich nach deinem Dad gefragt. WeiÃt du irgendwas über meine Eltern?â
âHm, eigentlich nicht. Nur, dass du mit deinem Dad allein hier lebst, richtig?â
âGenau. Mein Dad ist mit mir vor ein paar Jahren hergekommen, nachdem meine Mom uns verlassen hatte.â
Willow schluckte. âDas tut mir leid.â
âIst schon in Ordnung. Es ist eben nur so, dass es bei der Sache mit dem Sheriff letztlich um meine Mutter ging. WeiÃt du, sie hat sich nämlich, nachdem sie uns verlassen hatte, mit einem ziemlich schrägen Typen eingelassen. Sie hatte dann wohl auch Alkoholprobleme und so was.â
âUnd warum wollte der Sheriff mit dir
Weitere Kostenlose Bücher