Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer den Teufel küsst...

Wer den Teufel küsst...

Titel: Wer den Teufel küsst... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
Vom Netzwerk:
Familienfeier angesagt, weißt du?“
    Willow ärgerte sich über sich selbst. Warum war sie bloß so schwach? Statt Gabriel zu sagen, dass es vorbei war, dass sie ihn nicht mehr sehen konnte und wollte, erfand sie eine Geschichte über den angeblichen Geburtstag ihrer Mom. Wie feige war das denn?
    Gabriel nickte, schien jedoch sehr enttäuscht zu sein. „Schade, aber da kann man wohl nichts machen“, sagte er. „Wobei … Könntest du dich nicht einfach wegschleichen? Nur für eine Stunde oder so. Bitte, es ist wirklich total wichtig!“
    Wichtig! Was sollte denn so wichtig sein? Es ging hier doch nur um ein Date – oder etwa nicht?
    Wieder schüttelte Willow den Kopf. „Nee, echt, diesen Samstag geht’s nicht. Aber vielleicht ein anderes Mal. So, und jetzt muss ich wirklich nach Hause. Also bis dann.“
    Willow nickte ihm noch einmal zu. Dann wandte sie sich hastig ab und lief auf das Haus ihrer Mom zu. Aus irgendeinem Grund atmete sie erleichtert auf, als sie es endlich erreichte. Es war seltsam, aber plötzlich fühlte sie sich sehr unwohl in Gabriels Nähe. Woran das wohl lag?
    Samstag. Die Nacht war schwarz wie das Gefieder eines Raben. Riesige graue Wolken türmten sich am Himmel und ließen keine Sicht auf den Mond oder die Sterne zu. Zudem stürmte es.
    Willow spürte, dass etwas nicht stimmte. Es war ein seltsames Gefühl. Sie wusste, dass sie schlief, und gleichzeitig nahm sie bewusst wahr, wie sie aus ihrem Bett aufstand und ihren Pyjama auszog. Anschließend streifte sie sich ihre Straßenklamotten über.
    Dann ging sie zum Fenster hinüber, um es aufzumachen. Dabei fragte sie sich, warum sie nicht aufwachte. Sie versuchte, den Schlaf abzustreifen, die Augen zu öffnen. Aber es funktionierte einfach nicht.
    Ihr Verstand setzte aus. Wie ferngesteuert stieg sie aus dem Fenster und kletterte den Ahornbaum hinab, der vor dem Fenster stand. Unten wehte ihr ein eisiger Wind entgegen, und sie zog den Reißverschluss ihrer Jacke bis oben hin zu.
    Sie lief zur Straße hinüber, wo die Laternen wenigstens ein bisschen Licht gaben.
    Dort angekommen, blieb sie stehen. Wohin sollte sie jetzt gehen? Wohin wollte sie überhaupt?
    Aber ehe sie weiter darüber nachdenken konnte, meldete sich die Stimme wieder.
    Es war eine warme, weiche Stimme, die sie irgendwoher kannte. Nun aber hörte sie sie nicht auf normalem Weg. Nein, sie drang in ihre Gedanken. Willow erinnerte sich, dass diese Stimme ihr vorhin eingeflüstert hatte, dass sie aufstehen, sich anziehen und hierherkommen sollte.
    Und jetzt meldete sie sich wieder.
    Die Stimme sagte ihr, dass sie einfach losgehen sollte. Ihre Schritte würden automatisch in die richtige Richtung gelenkt werden.
    Das verwirrte Willow. Wie konnte so etwas sein? Doch sie hatte keine Kraft, darüber nachzudenken. Sie war einfach nur müde und schwach. Ihr war, als hätte sie ihren eigenen Willen verloren.
    Sie ging weiter. Dabei fragte sie sich, was, zum Teufel, sie hier eigentlich machte. Sollte sie nicht einfach zu Hause in ihrem Bett liegen und schlafen? Was, wenn ihre Mom entdeckte, dass sie weg war? Nach allem, was hier in letzter Zeit passiert war, würde sie sich bestimmt schreckliche Sorgen machen!
    Das alles wusste Willow. Aber sie konnte nicht anders: Sie musste einfach weitergehen. Ihr eigener Wille schien nichts mehr zu melden zu haben.
    Sie lief weiter. Die Straßen waren wie leer gefegt. Kein Wunder. Samstagabends machten es sich die meisten Erwachsenen zu Hause vor dem Fernseher gemütlich, und die Kids fuhren nach Springdale oder Jarvis, wo es im Gegensatz zu Dedmon’s Landing Discos gab.
    Gerade als sie registrierte, dass sie Richtung Strand lief, zuckte ein Blitz aus dem tiefschwarzen Himmel, und nur wenige Sekunden später folgte der Donner. Zu regnen begann es aber nicht.
    Willow überlegte, wie oft sie schon einmal ein Gewitter ohne Regen gesehen hatte. Sie konnte sich jedenfalls nicht daran erinnern.
    Sie ging weiter, und irgendwann hörte sie auf, die Umgebung um sich herum wahrzunehmen. Sie lief wie in Trance. Dabei träumte sie wieder. Sie träumte von Gabriel und seinen wunderschönen dunklen Augen.
    Wohin will sie nur? Danny Ray kniff die Augen zusammen, um in der Dunkelheit besser sehen zu können.
    Er kam gerade aus Springdale, wo er einen alten Freund besucht hatte, um sich einiges von der Seele zu reden. Im Moment gab es da etwas,

Weitere Kostenlose Bücher