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Wer den Tod begruesst

Wer den Tod begruesst

Titel: Wer den Tod begruesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Gerard
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sie nicht die Einzige war, die von Garretts Anblick glatt umgehauen wurde. Rachaels Reaktion auf ihn bestätigte das. Er schien aus jeder einzelnen Pore Pheromone abzusondern, gegen die keine Frau immun war. Sogar Lydia geriet in seiner Gegenwart aus dem Konzept, obgleich Jillian den Verdacht hatte, dass es mehr mit seiner Wachsamkeit als mit seinem Sex-Appeal zu tun hatte.
    Es war auch nett zu sehen, dass Rachaels Augen wieder etwas lebendiger wirkten, wenn sie Garrett betrachtete. Jillian machte sich immer noch Sorgen um ihre Freundin. Rachael hatte im vergangenen Jahr nach ihrer Scheidung kurz vor einem Zusammenbruch gestanden. Brians Untreue und die gefühllose Art, wie er damit herumgeprahlt hatte, hatten ihr Selbstvertrauen schwer erschüttert. Jillian würde Brian dafür gern persönlich eine verpassen. Rachael war lange Zeit am Boden zerstört gewesen. Obgleich ihr Engagement in der High Society von Palm Beach und bei den Wohltätigkeitsveranstaltungen ihr geholfen hatte, die Krise zu überwinden, hatte sie doch ihr Leuchten verloren.
    Garrett schien es wieder angefacht zu haben. Ein weiteres Zeichen von Gesundung. Vielleicht bekam Rachael langsam wieder etwas mehr Selbstvertrauen. Sie war eine schöne Frau mit ihren lustigen, braunen Augen, ihrem glänzenden Haar und einem Körper, der immer noch so schlank und glatt war wie der eines Fotomodells.
    Klirren von Kristall und Lydias bestürztes »Oh verdammt. Tut mir Leid« rissen Jillian aus ihren Gedanken, und sie fuhr herum und sah Lydia wie wild auf der Tischdecke herumhantieren und eifrig das verschüttete Wasser auftupfen.
    »Ist doch nur Wasser«, beruhigte Rachael sie. »Das macht nichts.«
    Die jüngere Frau stand auf und versuchte verzweifelt, die durchnässte Tischdecke abzutrocknen. »Ich fasse es nicht, dass mir das passiert ist. Wie ungeschickt von mir.«
    »Nur Wasser«, erinnerte Jillian sie und legte ihre Hand beruhigend über Lydias zitternde Hand. »Entspann dich, meine Süße.«
    Langsam beruhigte sich Lydia wieder. Warf Garrett einen nervösen Blick zu und zwang sich, Jillian anzulächeln. »Richtig. Na gut. Habe ich dich nass gemacht?«
    »Ich bin so trocken wie eine Wüste. Jetzt setz dich wieder, und wir besorgen dir eine neue Serviette.«
    Über den Tisch hinweg betrachtete Nolan Lydia und Rachael stirnrunzelnd, während ihr Vater das Zwiegespräch wieder aufnahm.
    »Geht es dir gut?«, fragte Jillian leise, die sich Sorgen um Lydia machte. Sie hatte Lydia gebeten, sie zum Lunch zu begleiten, damit sie das heutige Abend-Feature unterwegs im Wagen besprechen konnten. »Du wirkst ein wenig nervös.«
    Lydia errötete und schüttelte den Kopf. »Diese Sache mit dir … und demjenigen, der dich bedroht. Ich weiß auch nicht. Ich schätze, dass es mich ein wenig aus dem Konzept gebracht hat.«
    Sie beobachtete, wie Lydias Blick sich von ihren Händen zu den Männern und wieder zurück zu ihren Händen bewegte.
    »Nun ja, es hat uns alle aus dem Konzept gebracht«, räumte Jillian ein.
    Obgleich sie versuchte, die potenzielle Gefahr zu ignorieren, obgleich sie entschlossen war, sie zu ignorieren, konnte sie sie doch nicht völlig verdrängen. Sie war immer da, lauerte im Hintergrund wie ein umherstreifender Dieb in der Nacht, störte ihren Schlaf, nahm ihr die Gelassenheit. Und, offensichtlich, auch ihrer jungen Assistentin.
    »Würde es dich sehr stören, wenn ich schon gehe?«, fragte Lydia.
    Bei dieser Bemerkung schoss Nolans Kopf hoch, der Kopf von Mr. »Jeder ist verdächtig«. Jillian schüttelte den Kopf und wandte sich wieder an Lydia. »Aber du solltest wenigstens noch aufessen.«
    »Ich weiß. Aber ich habe in knapp einer Stunde eine Prüfung und will vorher noch schnell alles durchgehen. Ehrlich gesagt ist mir sowieso nicht sehr nach essen«, gab sie schließlich zu, während ihr Blick wieder kurz in Garretts Richtung huschte.
    Armes Kind, dachte Jillian. Arbeiten, studieren, sich ängstigen – Garretts Tyrannei aushalten. Kein Wunder, dass sie so zappelig war.
    »Hier. Nimm ein Taxi.« Jillian kramte in ihrem Portemonnaie nach einem Zwanziger. »Nein, ich bestehe darauf«, sagte sie, als Lydia ablehnen wollte. »Wenn ich dich nicht gebeten hätte mitzukommen, hättest du kein Taxigeld gebraucht. Du hast keine Zeit, dich mit mir zu streiten. Hau einfach ab. Und besteh die Prüfung mit Bravour, okay?«
    Lydia lächelte schüchtern und steckte den Zwanziger ein. »Da besteht nicht viel Hoffnung, aber mit etwas Glück komme ich

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