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Wer fuerchtet sich vor Stephen King

Wer fuerchtet sich vor Stephen King

Titel: Wer fuerchtet sich vor Stephen King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Mittelpunkt der Handlung stehen ein Spukauto – Christine – und ein typischer High School-Verlierer – Arnie Cunningham, mit dem sich wieder zahlreiche Leser identifizieren können; er verliebt sich auf den ersten Blick in den Plymouth Fury Baujahr 1958, eine schrottreife Rostlaube.
    Während er emsig an Christine werkelt, hat er weiterhin seine Probleme mit den fiesen Mitschülern, doch als das Auto dann wieder in einwandfreiem Zustand ist, geht es auch Arnie besser: Seine Akne schwindet, er wird muskulöser, sein Selbstbewusstsein wächst. Nur von seinem einzigen Freund Dennis (der den Roman erzählt), der ihm bislang in der Schule den Rücken gestärkt hat, entfremdet er sich zusehends, zumal Dennis ihm auch noch die Freundin ausspannt, was Christine hingegen sehr recht ist. Sie weiß zu verhindern, dass es in dieser Hinsicht wirklich zur Sache geht, denn sie ist höllisch eifersüchtig. Und lässt nichts auf Arnie kommen, was dessen alte Peiniger merken, als sie ihn erneut quälen wollen und Christine demolieren: Sie bringt sie kurzerhand um.
    Dagegen hat Arnie nicht unbedingt etwas, aber ernst wird es, als auch Dennis und seine Freundin in den Bann des eifersüchtigen Automobils geraten. Es geling Dennis zwar, Christine zu vernichten, doch in genau demselben Augenblick stirbt auch Arnie, meilenweit entfernt, im Auto seiner Eltern: Die unheilige Verbindung hat ein Ende gefunden.
    Ein Wunder, dass das Buch die Wirkung erzielt, die es erzielt. King verbrät eine nicht besonders originelle Grundidee – nach einem Spukhaus nun ein besessenes Spukauto –, greift auf ein recht eingängliches Klischee zurück – der Außenseiter auf der Schule –, mit dem sich die Leser augenblicklich identifizieren können, und dreht ein altes Thema um: Obwohl Arnie nichts anderes tut als zahlreiche andere Männer auch, die mit solcher Hingabe an ihrem Auto werkeln, putzen und lackieren, dass ihre Frauen allen Grund zur Eifersucht haben, lässt er hier das Auto eifersüchtig werden: auf die Freundin und auf alle anderen, die den Besitzer ebenfalls beanspruchen könnten. Wahrhaftig die Geschichte einer fürchterlichen Besessenheit. Und doch gelingt ihm erneut eine Geschichte von verlorener Jugend, von wahrer und übernatürlicher Besessenheit, die es in sich hat. King präsentiert sich mitunter in Hochform; obwohl auf den ersten zweihundert Seiten kaum etwas passiert , scheinen die Seiten sich von allein umzublättern. Das ist die Stärke des frühen Stephen King: Er ist ein wahrer page turner , der tatsächlich unfähig zu sein scheint, eine langweilige Geschichte zu erzählen – ein Ruf, der noch lange Bestand haben sollte.

„Richard Bachman, der den Gehirntumor überlebte, starb schließlich an einer viel selteneren Krankheit: Pseudonymkrebs.“
    „Warum ich Bachman war“, Vorwort zu THE BACHMAN BOOKS [1985]
    1978 zog King mit seiner Familie nach Orrington, einer Kleinstadt in der Nähe von Bangor, Maine. Das Haus, das er gemietet hatte, befand sich an einer Hauptverkehrsstraße, über die den ganzen Tag Lastwagen donnerten, und King hatte Angst um die Gesundheit seiner drei Kinder. Er stellte sich die Frage, was er empfinden würde, falls eins überfahren werden sollte. Als dann tatsächlich die Katze seiner Tochter überfahren wurde, schrieb er einen Roman darüber – PET SEMATARY –, der seine späteren vertraglichen Probleme mit Doubleday lösen sollte.
    Mittlerweile hatte der Autor ein Angebot seiner alten Universität in Orono akzeptiert, dort je zwei Seminare über „kreatives Schreiben“ und Literatur zu halten. Die beiden Kurse beschäftigten sich natürlich hauptsächlich mit der Literatur, für die King sich noch immer begeisterte: Horror.
    Nicht nur King, auch sein Lektor Bill Thompson hatte Doubleday verlassen – bzw. war nach Kings Abschied entlassen worden und zum Verlag Everest House gewechselt. Im November des Jahres rief Thompson den Autor an und machte ihm den Vorschlag, ein Sachbuch über Horror in Literatur und Film zu schreiben. King zögerte zuerst, stimmte dann jedoch zu; einerseits lockte ihn Thompson mit der Aussicht, mit diesem Buch ein für alle Mal die Fragen zu beantworten, die man ihm nun in unzähligen Interviews immer wieder stellte, und andererseits konnte King sicherlich bereits vorliegendes Material für seine Seminare und vereinzelt veröffentlichte Aufsätze über den Horror verwerten. DANSE MACABRE entstand.
    Im Frühjahr 1979 hatte King den Roman PET SEMATARY abgeschlossen,

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