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Wer fuerchtet sich vor Stephen King

Wer fuerchtet sich vor Stephen King

Titel: Wer fuerchtet sich vor Stephen King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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bekommen, in denen ich gefragt wurde, ob ich Richard Bachman sei.
    Meine Reaktion darauf war ganz einfach: Ich habe gelogen.“
    „Warum ich Bachman war“, Vorwort zu THE BACHMAN BOOKS
    „Ich schrieb meinen ersten Roman“, führte Stephen King 1982 im Vorwort zum Sachbuch FEAR ITSELF – THE HORROR FICTION OF STEPHEN KING aus, „in meinem ersten Jahr auf dem College“, also mit neunzehn Jahren. King schickte ihn zu einem Wettbewerb für Erstlingsromane ein, doch er wurde abgelehnt, „und ich war zu niedergeschmettert, um dieses Buch irgendeinem anderen Verleger zu zeigen. Das war Buch Nr. 1.“
    „Buch Nr. 2 war ein 500-Seiten-Roman über Rassenunruhen in einer großen (aber fiktiven) amerikanischen Stadt.“ King als Kleinstadtpflanze bekam den Schauplatz nicht in den Griff, und Buch Nr. 2 liegt bis heute in seiner Schublade. „Der Rassenunruhen-Roman ist wirklich nicht gut“, fuhr King fort. Er war damals zwanzig Jahre alt.
    Ein Jahr später schrieb er Buch Nr. 3. Er schickte es an seinen späteren Lektor Bill Thompson beim Verlag Doubleday, der sich zwar dafür einsetzte, doch seine Vorgesetzten lehnten es ab.
    Buch Nr. 4 schrieb er während seines ersten Jahres als Lehrer „in einem Monat, den Großteil davon in einer Woche Weihnachtsferien. Das Buch hatte leider keinen phantastischen Inhalt“. Thompson lehnte es ab.
    King begann mit einem fünften Buch, das er jedoch wieder abbrach bzw. nach der ersten Fassung erst einmal beiseitelegte. „Bücher 1–4 waren entweder Spannungsromane oder, in einem Fall, ein Science Fiction-Roman. Ich war mir der Trends im Verlagsgeschäft bewusst“, und diese Trends führten damals zum Horror. Blattys EXORZIST war groß herausgekommen, und King machte sich an CARRIE, das Thompson dann nach mehreren Überarbeitungen akzeptierte. Nach CARRIE „schrieb ich Buch Nr. 6 zu Ende, einen psychologischen Spannungsroman. Aber es war kein Horrorroman.“ Nachdem King die erste Fassung fertiggestellt hatte, begann er mit Buch Nr. 7, einem über moderne Vampire in einer Kleinstadt in Maine, da er an der Schule gerade Bram Stokers DRACULA durchnahm. Es wurde schließlich als ’SALEM’S LOT veröffentlicht.
    Und während King es sich im Sessel bequem machen und im ersten Buch über ihn und sein Werk (mittlerweile sind es weit über hundert) blättern konnte, fragten sich schon einige findige Geister, was eigentlich aus den Romanen geworden war, über die er im Vorwort zu FEAR ITSELF geschrieben hatte (obwohl King wohlweislich verschwiegen hatte, dass er unmittelbar nach ’SALEM’S LOT noch einen weiteren Roman verfasst hatte, von dem kaum jemand wusste, und bei der obigen Chronologie seiner frühen Romane auch noch bewusst ein paar Fehlinformationen verbreitet hatte – Lügen eben).
    Einer dieser findigen Geister kam 1984 darauf, dass in Douglas E. Winters wichtiger Studie STEPHEN KING: THE ART OF DARKNESS ein gewisser Richard Bachman erwähnt wurde; dort schrieb Winter, ein Buch Bachmans verdanke King viel. Von diesem Bachman lagen beim Verlag Signet vier Taschenbücher vor, die zwischen 1977 und 1982 veröffentlicht und teilweise Personen gewidmet worden waren, die auch Stephen King kannte. Darüber hinaus hatte die New American Library gerade Bachmans fünften Roman, THINNER, als gebundene Ausgabe herausgebracht, und dieses Buch war nicht nur ein Horrorroman, sondern las sich wie ein Buch von King – und erwähnte den Autor sogar.
    Ein anderer findiger Geist namens Stephen P. Brown fiel die Ähnlichkeit auch auf. Er las alle Bachman-Bücher, begab sich im Herbst 1984 in die Library of Congress und stellte fest, dass für vier der Bücher der Name Richard Bachman als legales Pseudonym und Kings Agent Kirby McCauley als Rechteinhaber angegeben war. Nur das erste Bachman-Buch trug bei den Copyright-Angaben … Stephen Kings Namen!
    Alle hatten dichtgehalten – Kings Agent, Kings Lektorin bei der New American Library, die wenigen Freunde, die davon wussten. Doch nun war die Bombe geplatzt. Brown veröffentlichte in der Washington Post einen Artikel über „Bachman“, und eine Woche später stand THINNER ganz oben auf den Bestsellerlisten, ein Schicksal, das auch den vier älteren Bachman-Büchern wiederfuhr, als die New American Library sie in dem Sammelband THE BACHMAN BOOKS neu herausgab. Nun bekannte King in seinem Vorwort zu der Neuausgabe endgültig Farbe: „Vor CARRIE habe ich fünf Romane geschrieben“, gestand er und verriet einiges über die wahre

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