Wer fuerchtet sich vor Stephen King
bedeutenden und eher seltsamen Vorlage, dass die Adaption sang- und klanglos unterging (und das Magazin nicht vor der drohenden Einstellung retten konnte, die dann kurz darauf mit der Ausgabe 34 erfolgte).
Zur nächsten Zusammenarbeit zwischen King und dem amerikanischen Comic-Verlag Marvel kam es dann 1985 auf Anregung des Zeichners Bernie Wrightson, der schon öfter mit King zusammengearbeitet und auch CREEPSHOW gestaltet hatte. Zugunsten der Afrika-Hungerhilfe erschien das Comic Heroes For Hope , in dem die Superheldengruppe „The X-Men“ gegen den personifizierten Hunger ankämpft. Die drei von Wrightson gezeichnete Seiten (insgesamt arbeiteten je achtzehn Texter und Zeichner an dem Heft) wurden von King geschrieben.
Fast genauso obskur ist ein Beitrag aus der Disney-Comic-Schmiede. THE SHINING in Entenhausen. In der Story „Die Schreiung“ („The Quacking“; Text: Pat und Carol McGreal, Zeichnungen: Vicar) im Donald Duck-Sonderheft 207 (August 2004) kann man Kings Roman in der Donald Duck-Version nachlesen. Donald und die Neffen als Winterhüter eines abgelegenen Hotels … Im der ersten Hälfte folgt die Geschichte genau der Romanvorlage, in der zweiten gibt sie davon abweichend eine Erklärung dafür, dass das Hotel „Ohnezug“ verflucht ist. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob man die Geschichte als unverschämten Ideenklau oder witzige Persiflage liest.
Ganz eigene Wege gehen Stephen King und der Zeichner Glenn Chadbourne in THE SECRETARY OF DREAMS (Volume One, Baltimore, Cemetery Dance Publications 2006, 281 S.). Der großformatige Band präsentiert sechs Kurzgeschichten Kings in der grafischen Adaption durch Chadbourne. Drei davon – „The Road Virus Heads North“, „The Rainy Season“ und „Jerusalem’s Lot“ – sind in ihrer Originalfassung abgedruckt und wurden vom Zeichner ausgiebig illustriert, die anderen drei – „Uncle Otto’s Truck“, „The Reach“ und „Home Delivery“ – hat der Zeichner als Comics adaptiert, dabei aber jedes Wort der Originalgeschichte beibehalten. Solch ein Vorgehen ist problematisch – genau wie der Film ist auch der Comic ein anderes Medium mit anderen Gesetzen. Die Zeichnungen sind zwar eigenwillig, aber sehr aufwändig und liebevoll gestaltet.
Das Buch richtet sich von einer Auflage von nicht einmal 6000 Exemplaren – davon 750 signiert und nummeriert und 52 signierte mit Buchstaben versehene – an die ausgesprochenen Sammler unter den King-Lesern und erzielt mittlerweile schon beachtliche Preise auf dem Sammlermarkt. Ein zweiter Band ist in Vorbereitung.
So richtig hat die Comicwelt Stephen King dann 2007 für sich entdeckt. Mit einem gewaltigen Werberummel – u.a. trat King auf einem Comic-Con auf – erschien Anfang dieses Jahres das erste Heft einer Comic-Miniserie, die im Universum des DUNKLEN TURMS spielte. Die Serie wurde zu einem riesigen Erfolg – Fans standen vor den Comic-Läden Schlange, um das Heft um Mitternacht am Erstverkaufstag zu erwerben –, und weitere folgten fast ohne Unterbrechung.
In Deutschland erscheinen die gesammelten Miniserien als Softcover bei Heyne und als großformatige Hardcover bei Splitter; vor allem diese Vorzugsausgabe ist eine wahre Augenweide. Der erste Band der Serie (Stephen King, Robin Furth, Peter David, Jae Lee, Richard Isanove, DER DUNKLE TURM 1 – DER REVOLVERMANN, Bielefeld, Splitter 2009, 240 S.; Gesamtausgabe der siebenteiligen amerikanischen Ausgabe mit Zusatzmaterial nach Motiven von Kings Dunklem Turm; Story von Robin Furth, Dialoge von Peter David, Zeichnungen von Jae Lee, Tusche von Richard Isanove) ist eine Adaption der Rückblenden in Kings Roman GLAS. Roland Deschain erzwingt seine Mannbarkeitsprüfung und besteht sie auch, muss aber trotzdem Gilead verlassen, da er hinter die Umtriebe Marten Broadcloaks gekommen ist. In Hambry durchschaut er die Machenschaften der Großen Sargjäger , die im Auftrag des Mannes in Schwarz einen Angriff auf Gilead planen, und begegnet seiner großen Liebe Susan Delgado. Er kann den Angriff vereiteln, indem er die mit Dieselöl betriebenen Panzer in eine Schwachstelle lockt, Susan stirbt jedoch.
Der zweite Band (Stephen King, Robin Furth, Peter David, Jae Lee, Richard Isanove, DER DUNKLE TURM 2 – DER LANGE HEIMWEG, Bielefeld, Splitter 2009, 240 S.; Gesamtausgabe der fünfteiligen amerikanischen Ausgabe mit Zusatzmaterial) präsentiert keine Adaption, sondern eine neue Geschichte, die die Ereignisse während der Rückkehr des jungen Roland
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