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Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Titel: Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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Als ob das Ding nach so langer Pause einfach nicht genügend Fleisch und Blut von einem Menschen bekommen könnte. Und glaube mir, ich weiß genau, wie bescheuert das klingt“, meinte er und fuhr sich durchs schwarze Haar. Eine Bewegung, die Carmen schon ein paar Mal gesehen hatte und bereits liebte.
    „Dazu muss ich sagen, dass meine Ahnen nicht ausschließlich normal waren. Ich meine, sie waren nicht verrückt oder so, das nicht gerade. Aber sie waren in einer Weise begabt, die ungewöhnlich und nur schwer zu akzeptieren ist“, erklärte er und versuchte mit einem konzentrierten Blick in Carmens Richtung zu erkennen, ob sie ihn sowieso bereits für verrückt hielt. In ihren großen, dunklen Augen war jedoch nichts anderes als Interesse zu erkennen und das war bei dem Tobak, den er von sich gab, eine beeindruckende Leistung. Ihre kirschroten Lippen lächelten ihm sogar aufmunternd zu und erweckten ein neues erotisches Bild in ihm. Doch er schob es mit einiger Anstrengung beiseite und konzentrierte sich auf das, was er sagen wollte.
    „Manche meiner Vorfahren konnten in die Zukunft sehen, andere mit Verstorbenen sprechen. Von ein paar wenigen behauptet man sogar, dass sie Magier gewesen seien, aber das wurde nie bewiesen“, meinte er und gierte richtig nach Carmens Reaktion, womöglich sogar Überreaktion. Doch die nippte nur lässig an ihrem Espresso und beugte sich ein wenig mehr vor. Carlos kam ihr entgegen und tauchten ein in eine Aura der Faszination. Ohne freundschaftlichen Kuss konnte er ihr Wesen noch viel deutlicher wahrnehmen, war nicht abgelenkt durch ihre Lippen. Auch Carmen genoss jeden Zentimeter, den er näher rückte.
    „Ein paar Magier?“, neckte sie ihn, weil sie ihm glaubte. Er selber war sicherlich auch mit irgendeiner übersinnlichen Begabung zur Welt gekommen, sonst würde sie sich vermutlich gar nicht so von ihm angezogen fühlen. Gut, da waren die außergewöhnlichen Augen und sein attraktives Äußeres, doch in Wahrheit war es etwas, das im Verborgenen lag und nur schwer zu eruieren war. Carmen war mit jeder Minute mehr von diesem Mann fasziniert und vermutlich auf dem besten Wege sich zu verlieben.
    „Ja, gut es waren schon ein paar Zauberer darunter, aber das mit den Kirschen konnten sie nicht“, lachte er und strahlte sie dabei so schelmisch an, dass Carmen ein wenig verlegen wurde. Wenn das mit den Bildern gegenseitig so gut funktionierte, dann würden sie noch eine Menge Spaß miteinander haben.
    „Du hast es also bemerkt“, antwortete Carmen und lächelte. „Nun, das sollte mir jetzt wohl peinlich sein“, begann sie, weil ihr bisher noch nie jemand auf die Schliche gekommen war.
    „Ist es aber nicht“, stellte Carlos trocken fest und ergriff ihre Hand. „Dafür bist du viel zu taff.“ Er lächelte immer noch, hob ihre Hand zu seinem Mund und küsste sie lange auf den Handrücken. Carmen spürte wie ihr Herz schneller schlug.
    „Das mit den Kirschen habe ich nicht gleich kapiert, aber dafür ist mir nun klar, warum du so viel Verständnis für außergewöhnliche Theorien und Erklärungen zeigst. Du bist vermutlich selber eine kleine Hexe ... und eine verdammt schöne noch dazu!“
     

36 . Kapitel
     
     
     
    „Das Emmeline müsste aber mittlerweile klar sein!“, zischte Aron und zeigte mir seine spitzen Zähne.
    „Du bist Aron?“, kreischte ich und fragte sogar noch, wie so etwas überhaupt möglich war. Immerhin war der Templer eindeutig zu Aron Jäger geworden!
    „Das ist nicht weiter wichtig. Wichtig ist nur, ob du noch etwas für mich tun willst, bevor du in Tomar deiner Bestimmung entgegen gehst.“ Offenbar hatte er selber noch nicht ganz kapiert, dass er nicht mehr wie der Templer aussah, sondern Aron Jäger war.
    „Bestimmung? Was für eine Bestimmung? Bitte kann ich mal endlich aufwachen?“, schrie ich und guckte dabei gen Himmel als müsste doch endlich etwas Klärendes passieren, ein Kübel Wasser über mir ausgeleert werden oder ein Engel mit roter Clownsnase herabsteigen, um mir zu erklären, dass alles nur ein Scherz war.
    „Eine Myrthe muss einen Myrthe opfern!“, lachte er und zog mich näher an sich heran. „Dein Bruder wartet schon!“
    „Was? Und sonst geht’s noch? Wie bescheuert wird das denn? Und was soll das mit deinen Zähnen? Bist du ein Vampir, ein Untoter oder was?“, brüllte ich, weil ich seine Nähe erschreckend fand und zugleich total wütend war. Da hockte ich offensichtlich in einem Traum fest, der nur eine verwirrende

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