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Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Titel: Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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grauenhafte Reaktion. Seine Augen verdrehten sich nach oben bis das Weiße zu sehen war, seine Nase zitterte und sein Mund verzerrte sich, als müsse er plötzlich ein viel zu großes Gebiss ausspucken. Markus konnte die Gier nach Blut kaum zurückhalten. Sein ganzer Körper bebte und in das Weiß seiner Augen floss nun eine Farbe, die greller war als jedes Rot. Emmi schrie aus Leibeskräften und ihr Großvater regierte sofort.
    „Markus!“, brüllte er und bewegte sich so stark in seinen Fesseln, dass die metallenen Ketten zu klirren begannen. „Lass‘ sie gehen und ich ...“
    „Was?“, unterbrach ihn Markus, drehte sich zu ihm und knurrte ihn an. Seine Zähne hatten bereits eine Länge erreicht, die nicht mehr in seinen Mund passte. „Was ist dann, Alterchen? Machst du dann alles für mich was ich will?“, provozierte er und deutete auf den nackten Körper. Er wusste genau welche Abscheu der alte Mann vor ihm hatte.
    „Auaa!“, jammerte nun Emmi laut, um die Aufmerksamkeit des Biests wieder auf sich zurückzulenken. Sie hatte zwar eine Höllenangst vor ihm, doch ihren Großvater konnte sie nicht im Stich lassen. Ihn so nackt und geschunden liegen zu sehen, war schon ein Schock, dass dieser Dreckskerl ihn aber auch noch beleidigte und quälte, konnte sie kaum ertragen.
    „Halt das Maul!“, keifte das Wesen mit den mörderischen Zähnen, die nicht nur als Fänge ausgebildet waren, sondern in Doppel- und Dreifachreihen schräg und unnatürlich lange vorstanden. Das Maul erinnerten Emmi an die letzte Szene mit Aron Jäger. Auch der hatte mörderische Zähne bekommen, aber nicht in solch einer Dimension.
    Aron Jäger – Schuft und Überbringer der Geisel! Wo war der geile Arsch jetzt eigentlich und wieso überließ er die ganze Drecksarbeit seinem abartigen Freund? Für ihn musste es doch ein köstliches Vergnügen sein, Emmi am Boden zu sehen und ein bisschen Myrthe-Blut abzubekommen. Doch seit sie hier erwacht war, hatte sie ihn noch nicht zu Gesicht bekommen. Nur diesen falschen Markus Schenker, der in seiner Verwandlung mehr und mehr dem bösen Biest glich.
    Emmi hatte zwar noch nicht die vollständige Erkenntnis, aber doch allmählich begriffen, dass Aron Jäger und Markus Schenker unterschiedliche Wesen sein mussten. Abscheulich und verdammt waren sie beide, aber der eine wirkte wie ein verfluchter Vampir, der andere hingegen wie eine grässliche Mischung aus Dämon, Biest und Dschinn.
    Die Metamorphose ging weiter. Haut schob sich über Haut, dehnte sich und knackte dabei. Zähne sprossen wie Haare aus dem Maul, schienen kaum noch Platz zu haben für die ständigen spitzen Abwandlungen. Die Haut des Tieres wurde fahl und blass, die Muskelstränge traten überdeutlich hervor, schienen sich durch das Gewebe in die Höhe zu arbeiten. Emmi keuchte vor Entsetzten und Ekel, wischte sich unbewusst mit dem Handrücken ihrer gefesselten Hände über den Mund und somit das Blut ab.
    Das Biest brüllte vor Enttäuschung und knurrte Emmi böse an. Das Blut war demnach der Auslöser seiner Verwandlung gewesen und nun, wo es fehlte, erhielt auch der Dämon in Markus einen Stopp. Halb Mensch, halb Biest stand er in gekrümmter Haltung vor Emmi und war als Markus Schenker nicht mehr wirklich zu erkennen. Dafür aber erkannte sie nun mit ganzer Deutlichkeit, dass er es immer gewesen sein musste, den sie in ihren Träumen und Visionen gesehen hatte.

39 . Kapitel
     
     
     
     
    „Sie sind verschwunden!“, flüsterte Carlos entsetzt. Carmen und er hatten eben noch nett geflirtet, als der Anruf gekommen war.
    „Wer ist verschwunden?“, fragte Carmen.
    „Emmeline Myrthe und Aron Jäger“, erwiderte er und schloss für einen Moment die Augen, als würde er beten oder fluchen.
    „Mein Gott! Emmi? Aber, aber ...“, Carmen war ganz außer sich, weil sie die Angst von Carlos deutlich spüren konnte, selbst aber bis zu diesem Zeitpunkt kein bisschen alarmiert gewesen war. Im Allgemeinen konnte sie sich auf ihre Antennen verlassen, doch in der Nähe von Carlos Santiego versagten sie offenbar vollkommen. Gut, sie war auch ziemlich abgelenkt gewesen von dieser unglaublich starken Schwingung zwischen ihnen, doch dass sie dabei völlig auf Emmi und ihre Sicherheit vergessen hatte, konnte sie nicht verstehen.
    „Mach‘ dir keine Vorwürfe!“, forderte Carlos, obwohl Carmen diesbezüglich gar nichts gesagt hatte. „Die mache ich mir schon selber! Schließlich habe ich deine Freundin rund um die Uhr bewachen lassen,

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