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Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Titel: Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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eine wahre Blutorgie inszeniert. Gowan hatte sich selbst im Blutrausch befunden und bis zu diesem Zeitpunkt auch nur an Rache gedacht, doch das krächzende Singen des alten Mannes, die irre Verzückung mit der er den Lebenssaft der vier Opfer auf sich verschmierte, brachte ihn schlagartig zur Vernunft.
    Einer der ermordeten war mit Sicherheit der Sultan und eine der drei Frauen vermutlich die sagenumwobene Prinzessin, die er für all das Übel in seinem Herzen verantwortlich machte. Am liebsten hätte er den Alten sofort getötet, laut geschrien und Gott verflucht, ebenso wie seine eigene Dummheit, weil er zu lange auf seine Rache gewartet hatte.
    Die Prinzessin war trotz des Blutes und dem seltsam steinernen Ding auf ihrem Gesicht als Akascha zu erkennen. Die Maske verdeckte nicht ihre ganzen Züge und offenbarte ein Gesicht, das viel zu schön war, um wahr zu sein.
    WAR und GEWESEN, denn auch sie war bereits tot. Ihre Kehle war zwar heil, doch die Verwundung am Arm hatte ihr das Leben gekostet. Das viele Blut aber schien den verrückten, alten Mann zu beglücken und zugleich zu verärgern. Er suhlte sich im Dreck, brabbelte wirres Zeug und verfluchte die schöne Prinzessin und ihre letzten Atemzüge.
    Ohne weiter zu überlegen stieg Gowan in das Zimmer, packte den alten Wicht von hinten und brach ihm mit einer einzigen Handbewegung das Genick. Dem Gesichtsausdruck des Alten nach, bekam der nicht einmal mit was mit ihm passierte. Selbst das laute Knacken seiner Halswirbelsäule schien nicht zu ihm durchzudringen. Angewidert ließ er den Körper auf die anderen fallen und machte einen Schritt auf die Prinzessin zu. Mit ganzer Kraft riss er der toten Frau die Maske vom Gesicht und rechnet mit einer zerstörten Fratze, weil die Maske wie festgeklebt schien. Doch ihr Gesicht blieb unversehrt und wunderschön, sodass ihm bei ihrem Anblick der Atem stockte und sein Herz mit tollwütiger Intensität zu schmerzen begann. Er hatte sie mitnehmen wollen, um sie als Betrügerin zu entlarven, doch nun erkannte er wie wahr die Legende war. Er meinte Hass zu verspüren und Wut, weil diese Elende die Schuld am Tod seines Bruders trug, doch in Wirklichkeit verlor er bei ihrem Antlitz ebenfalls sein Herz.
    Gowan wankte. Sein Racheplan hatte sich in Staub aufgelöst und selbst das Ziel, die Söhne des Sultans zu töten, wurde plötzlich unwichtig. Nichts war mehr wichtig, denn ALLE waren sie tot. Auch er war so gut wie tot, denn sein Leben war nichts wert ohne Rache, seinem Bruder und ... dieser Frau.
    Auch er war bereits voller Blut, Asche und sonstigem Unrat. Die Magie der Maske brannte in seinen Händen und nahm auch von ihm und seiner Seele Besitz. Ein seltsames Gefühl bemächtigte sich seiner, durchdrang ihn wie ein Fluch, eine Besessenheit. Ihm wurde schwindelig ... und ohne zu wissen warum, setzte er sich zwischen all die leblosen Körper, hob die Maske in die Höhe und stülpte sie sich selbst über sein Gesicht.
     
     
     

38 . Kapitel
     
     
     
    Die Qual war unbeschreiblich, die Fesseln viel zu fest. Vor kurzem noch hatte er von der Geschichte Rasc hdtes und seinem schrecklichen Ende gelesen und fürchtete nun umso mehr, ein ähnliches Schicksal wie der Vandale erleiden zu müssen. Seine Nacktheit störte ihn gar nicht mehr, denn er hatte schon viel erlebt, musste sich für seinen welken Körper nicht mehr schämen. Trotzdem war er verwundert über die Brutalität mit der man ihn behandelte. Die dunklen Flecken auf seiner weißen Haut, zeigten, wie oft er geschlagen worden war und der Geschmack in seinem Mund verriet, dass er sich selbst auf die Zunge gebissen hatte. Vermutlich bei einem der harten Schläge ins Gesicht.
    Seit Jahren hatte er sich von seiner Vergangenheit distanziert und ein friedliches Leben geführt. Tarnung war nie notwendig gewesen, denn er hatte mit dem mächtigsten Mann der Vereinigung ein Abkommen getroffen. Schon vor Jahren hatte er sich zurückgezogen und dafür das Recht erhalten, ein einfaches, aber friedliches Leben führen zu dürfen. Für das Wohl und die Sicherheit seiner Enkelin hatte er diesen Weg ohne zu zögern eingeschlagen und auf sein Amt als Großmeister verzichtet. Alles schien gut zu laufen, bis zu dem Auftauchen dieser verdammten Maske in Berlin. Durch sein Interesse an ihr, hatte er sich offenbar zu weit hinaus gelehnt und unbewusst in das alte Wespennest hineingestochen. Seine Liebe zu alten Artefakten kostete nun vielleicht das Leben seiner Enkelin. Dabei hatte er gerade die

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