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Wer hat Angst vor Beowulf?

Wer hat Angst vor Beowulf?

Titel: Wer hat Angst vor Beowulf? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Holt
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Anspruch, mir den Sieg geschenkt zu haben. Wenn er gewinnt, beanspruchst du für dich, mich zu ihm gebracht zu haben. Richtig?«
    »Absolut.« Thorgeir grinste noch breiter als zuvor. »Aber hab ich das eben nicht gesagt?«
    »Mehr oder weniger.« Der König lehnte sich zurück und dachte einen Augenblick lang nach. »Was du tun wirst, ist folgendes: Du nimmst Kontakt mit deinem Meister auf und sagst ihm, daß du uns gefunden hast, daß wir schwach und unvorbereitet sind und etwas mit unserem Zauber schiefgegangen ist.
    Das sollte dir nicht allzu schwerfallen«, fuhr der König fort, »weil es meines Erachtens sehr wohl wahr sein könnte und du im Falle meiner Niederlage die Anerkennung einheimsen kannst, wie du es ursprünglich geplant hast. Während wir auf unseren Feind warten, erzählst du mir alles, was du über seine Stärke und – noch viel wichtiger – über seine Schwächen weißt. Und zwar wahrheitsgemäß, denn andernfalls zerreißt dich mein Krieger Arvarodd in tausend Stücke – außerdem hat das wahrscheinlich sowieso keinerlei Einfluß auf den Ausgang der ganzen Sache. Ist das klar?«
    »Kristallklar.« Thorgeir nickte zustimmend. »Aber was ist, wenn er nicht kommen will?«
    »Der kommt bestimmt«, sagte der König. »Früher oder später muß ein Kampf stattfinden, und ich gehe davon aus, daß dein Meister genauso ungeduldig ist wie ich.«
    »Aber er wird nicht zu euch kommen wollen. Er will, daß ihr zu ihm kommt.«
    »Und warum hast du dann die ganze Zeit geglaubt, deine eigene Haut nur dann zu retten, wenn du ihn dazu überreden könntest, zu uns zu kommen, damit beide Seiten die gleichen Bedingungen haben?« fragte der König mit überfreundlicher Stimme. »Also, du mußt jetzt schon konsequent bleiben.«
    Thorgeir zuckte die Achseln. »Wenn ich tue, was du verlangst, und wenn du gewinnst, was geschieht dann mit mir?«
    Der König runzelte die Stirn. »Keine Ahnung. Aber es wäre schon interessant, es zu wissen, nicht wahr? Ich könnte dir versprechen, dich zu verschonen, oder dir sogar ein Königreich in Serkland anbieten, aber du würdest mir jetzt nicht trauen, stimmt’s?«
    »Natürlich nicht«, sagte Thorgeir. »Also gilt der Rest als abgemacht?«
    »Abgemacht.« Der König klopfte ihm auf die Schulter. »Und um sicherzugehen, wird Arvarodd die ganze Zeit mit gezogenem Schwert einen Schritt hinter dir stehen. Arvarodd ist größer als du, vor allem solange du menschliche Gestalt hast. Außerdem hab ich das Gefühl, daß er dich nach eurer Begegnung vor ein paar Stunden nicht sonderlich mag. So, und jetzt erzähl mir alles.«
    Also erzählte Thorgeir ihm alles.
     
    »Aber warum ausgerechnet dort?« fragte der Zaubererkönig zum fünftenmal. »Ich hab gedacht, wir wären uns einig …«
    Thorgeir blickte ängstlich über die Schulter zu Arvarodd zurück und antwortete: »Weil es für dich die letzte Möglichkeit ist, so etwas wie anständige Gewinnchancen zu haben. Es ist das Risiko wert, glaub mir. Hör zu, Hrolf und seine Männer haben diese zwei Geister wieder zurückgeholt. Sie sind in das Büro eingebrochen und haben sie befreit.« Er hielt plötzlich den Hörer vom Ohr weg, und nach den herausdringenden Geräuschen zu urteilen, war es eine weise Entscheidung. Als der Geräuschpegel sich gesenkt hatte, fuhr er fort: »Ich weiß, es tut mir auch leid, aber das war nicht mein Fehler. Immerhin ist es mir gelungen, sie bis hierher zu verfolgen, und es wird noch einige Stunden dauern, bis sie die Spange angeschlossen haben. Es bleibt also noch genügend Zeit.«
    »Stichhaltig klingt das nicht gerade, aber wart mal einen Moment, ja?«
    Thorgeir wartete atemlos, und hinter ihm klopfte sich Arvarodd mit der flachen Seite des Schwerts auf die Hand und schnalzte mit der Zunge.
    »Selbst wenn du recht hast«, sagte der Zaubererkönig, »bliebe keine Zeit mehr, eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Also wäre es reiner Selbstmord.«
    »Unsinn. Ich beobachte die anderen gerade. Da sind der König und diese Frau, der Zauberer, Brynjolf und Arvarodd. Du weißt schon« – er konnte nicht widerstehen, es hinzuzufügen –, »der Arvarodd, der nach Per …«
    »Ich weiß, ich weiß«, unterbrach ihn der Zaubererkönig ungeduldig. »Halt mal für einen Moment die Klappe. Ich denke gerade nach. Paß auf, ich könnte auf die Schnelle ein tragbares Gerät und ein paar Spezialeffekte zusammenkriegen, und dann gibt es natürlich noch die Notfallausrüstung, voll aufgeladen, und du könntest als

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