Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?
sagte der jüngste Reporter. „Ich ruf Sie an.Wir könnten ein Feature machen. Das Leben nach dem Football, so was in der Art.“
„Sicher.“
Die drei Männer zogen davon. Pia sah ihnen nervös nach, musste dann aber einen Jubelschrei unterdrücken, als sie sah, dass die Scheinwerfer und die Kameras ausgeschaltet wurden.
Sie wirbelte zu Raoul herum und grinste. „Du hast es geschafft. Du hast die Stadt gerettet.“
Er führte sie aus der Menge fort. „Freu dich nicht zu früh. Eben konnten wir ihnen noch etwas vormachen, aber das wird nicht lange andauern. Dieses Problem verschwindet nicht über Nacht.“
Sie wollte lieber gar nicht darüber nachdenken. „Woher wusstest du, dass du hier gebraucht wirst?“
„Die Bürgermeisterin hat mich angerufen und mich gebeten zu helfen. Sie hat Angst vor der Art von Männern, die hier auftauchen, wenn diese Geschichte noch größere Kreise zieht.“
Pia lachte. „Sie hat dich angefleht, oder?“
Er zuckte mit den Schultern. „Es war eine Notsituation. Außerdem bin ich auch nicht gerade erpicht auf schlechte Presse. Schließlich ist das jetzt hier auch mein Zuhause.“ Er schaute zu den Reportern. „Wir haben uns ein bisschen Zeit erkauft. Aber wenn wirklich Busladungen voller Männer auf dem Weg hierher sind, dann kommen auch die Reporter zurück.“
Kein erbaulicher Gedanke. „Ich denke, wir alle sollten uns gut überlegen, was wir sagen, wenn sie wieder hier einfallen. Außerdem sollten wir darüber nachdenken, wie wir einen Haufen alleinstehender Männer logistisch dirigieren wollen. Was sollen wir mit ihnen machen? Glaubst du, sie kommen, weil sie sich hier niederlassen wollen oder weil sie einfach nur auf schnellen Sex hoffen?“
Er schaute sie direkt an. „Das war eine rein rhetorische Frage, oder? Darauf erwartest du doch wohl nicht ernsthaft eine Antwort?“
Sie lachte. „Nein, wohl nicht. Du hast uns im Moment gerettet,das genügt vorerst. Aber wenn du ein paar gute Ideen hast …“
„Bist du die Erste, die davon erfährt.“
Sie schauten einander an. Er sieht wirklich verdammt gut aus, dachte Pia. Was für ein ausgezeichneter Genpool. Und diese Hände. Sie wirkten … groß.
Dr. Galloways Ratschlag schoss Pia wieder durch den Kopf. Ganz praktisch gesehen wusste sie, dass es mit Verabredungen vorbei war, sobald sie Crystals Babys bekam. Es war zwar nicht so, dass sie jetzt ständig Dates hatte, aber trotzdem. Die Hoffnung, irgendwann auf den Richtigen zu treffen, hatte immer bestanden. Jetzt würde sie stattdessen alleinerziehende Mutter von Drillingen sein.
„Was ist?“, fragte Raoul. „Was denkst du?“
Es wäre wirklich zu viel von ihm verlangt. Und in gewisser Weise war es bestimmt auch falsch. Doch die Versuchung war groß.
„Hättest du Lust, heute Abend zum Essen zu mir zu kommen?“, fragte sie, ehe sie sich selbst davon abhalten konnte. „Damit wir noch ein wenig über die Schwangerschaft reden können? Ich war heute bei meiner Ärztin, und sie hat mir eine Menge guter Informationen gegeben.“
„Ja, gern. Soll ich was mitbringen?“
„Wein wäre schön. Wenn ich schwanger bin, kann ich neun Monate lang nichts mehr trinken.“
Sie einigten sich auf eine Zeit, und Pia gab ihm ihre Adresse. Als er davonging, starrte sie ihm hinterher. Zwischen jetzt und dem Abendessen blieben ihr noch ein paar Stunden Zeit, um sich zu entscheiden, ob sie Raoul wirklich in ihr Bett locken sollte, bevor sie sich auf die Sache mit der Schwangerschaft einließ.
Bei dem Gedanken daran, sich mit ihm zu vergnügen, bekam sie ganz weiche Knie. Nach dem, was sie über seine Vergangenheit wusste, hatte er reichlich Erfahrung auf diesem Gebiet. Es würde wahrscheinlich die Nacht ihres Lebens werden. Unddie Erinnerungen daran würden dann auch ein Leben lang vorhalten müssen.
Pia war keine große Köchin. Noch eine Fertigkeit, die ich meistern muss, wenn ich eine erfolgreiche Mutter sein will, dachte sie, als sie die zwei Treppen zu ihrer Wohnung hinaufstieg. Sie hatte ein Grillhähnchen und diverse Salate gekauft. Dazu würde sie Brokkoli dünsten und Eis mit heißen Kirschen zum Nachtisch servieren. Vorausgesetzt, sie kämen so weit mit ihrem Essen.
Je länger sie darüber nachdachte, Raoul zu fragen, ob er mit ihr eine Nacht verbringen wollte, desto besser gefiel ihr die Idee. Natürlich bereitete ihr der Gedanke auch Magenschmerzen und versetzte sie in Panik, aber das war ein Problem, über das sie sich ein andermal Gedanken machen
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