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Wer hat Tims Mutter entführt?

Wer hat Tims Mutter entführt?

Titel: Wer hat Tims Mutter entführt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Meinung,
damit ließe sich sein Nahrungs-Friedhof verstecken.
    Tim setzte den Fuß wieder zu
Boden. Schicksal, nimm deinen Lauf!
    Volgsam sagte zunächst nichts.
Er genoß es, den berühmtberüchtigten Super-Sportler, Abenteurer und
Gerechtigkeitsfanatiker endlich erwischt zu haben — bei einer schlimmen
Verfehlung.
    Volgsam machte zwei Schritte
nach links und betrachtete Tim von dieser Seite. Dann vier Schritte nach rechts
und Beglotzung von dort.
    „Sie scheinen Zweifel zu
haben“, sagte Tim. „Aber ich bin’s wirklich, Herr Dr. Hä... Volgsam. Peter
Carsten, Klasse 9b, Bude Adlernest. Falls Sie mich für den halten.“
    „Ich kann’s nicht glauben“,
sagte Hängebauch. „Es ist nach Mitternacht.“
    „Aber nur ein paar Minuten.“
Total unlogisch, dachte Tim. Was kann er nicht glauben? Daß es nach Mitternacht
ist? Oder daß er mich um diese Zeit hier antrifft? Drück dich genau aus, Mann!
Wohl nichts auf der Uni gelernt!
    „Du hast dich sicherlich beim
EvD abgemeldet. Carsten. Hast offiziell Erlaubnis, dich um diese nächtliche
Stunde hier bei einer verrufenen Diskothek rumzudrücken. Du bist sicherlich
fein aus dem Schneider.“
     
     
    Tim seufzte. „Ganz so ist es
nicht.“
    „Was heißt das?“
    „Der EvD weiß nicht, daß ich
mich vom Internatsgelände entfernt habe. Es weiß sozusagen niemand. Nicht mal
mein Freund und Budenkamerad Willi Sauerlich. Er schlief wie ein Murmeltier,
als ich mich heimlich rausstahl — vor etwa einer halben Stunde.“
    „Das glaube ich nicht. Dieser
dicke Tunichtgut steckt immer mit dir unter einer Decke.“
    „Sagen wir: Wenn die TKKG-Bande
irgendwas Nützliches vollbringt —Was
Umweltfreundliches, für Menschen Hilfreiches... dann ist Willi beteiligt. Aber
dieser Ausflug jetzt geht ganz auf meine Kappe.“
    „Und weshalb hast du dich in
die Stadt begeben?“ Hängebauchs Stimme triefte vor Hohn.
    Schon seit Beginn dieser
hoffnungslosen Situation kämpfte Tim mit sich. Was sollte er antworten? Wenn er
die Wahrheit sagte — und die ließ sich beweisen mit dem Zettel dort im
Papierkorb, dem anderen Zettel in seiner Bude und Adolfs Anwesenheit im
FEUERWASSER war der Industriellen-Sohn geliefert. Diebstahl.
Lösegelderpressung. Verleitung eines Mittelstufe-Schülers zum nächtlichen
Stadtgang. Diese Hämmer konnten — nein, würden zum Rausschmiß führen. Wem war
damit gedient?
    Und Adolf Mortius senior,
Mutters Chef und Arbeitgeber, konnte dann mit Recht sauer sein. ,Tut man das’ —
würde er fragen jemanden anschwärzen, der sich nur einen ,Scherz’ erlaubt und
ansonsten aus derselben Heimatstadt kommt?
    „Mein Rennrad war noch hier.“
Tim klopfte auf den schmalen Sattel. „Ich hatte es nachmittags an der Mauer
dort abgestellt. Und dann total vergessen, weil wir — meine Freunde und ich —
soviel um die Ohren hatten. Mit dem Bus bin ich nach Klein-Tünkelsbach
gefahren.“ Das ist ein Dorf, zwei Kilometer hinter der Internatsschule. „Dann
zu Fuß nach Hause gejoggt, den Kopf voller Hausaufgaben und wissenschaftlicher
Probleme. Erst vorhin im Bett fiel mir ein: Herrgott, mein Rennrad!“
    Volgsam betrachtete ihn von
Kopf bis Fuß. „Und du meinst, das glaube ich dir?“
    Wieso nicht? dachte Tim. Es
hört sich doch gut an.
    „Tja, und dann in meiner
Verzweiflung, Herr Doktor, bin ich aus dem Fenster gesprungen. Weil ich mir
sagte: Jetzt könnte mein Rad noch hier stehen, falls es nicht inzwischen
geklaut wurde. Jetzt vielleicht noch! Morgen früh ganz bestimmt nicht mehr.“
    Volgsams bleiches Gesicht
verzog sich, als hätte er Zahnschmerzen.
    „Ich sage dir, Carsten, was
wirklich war: Du hast dein Rad abends nicht in den Fahrradkeller gebracht,
sondern außerhalb unserer Umfriedungsmauer versteckt. Büsche sind da genug.
Dann bist du hierher gefahren, um... Vielleicht drängt es dich in diese
Kaschemme. Würde passen zu einem frühreifen Kerl wie dir. Worum geht es?
Mädchen? Drogen?“
    Empört schob Tim das Gesicht
vor.
    „Ich muß doch sehr bitten, Herr
Studienreferendar! Gabriele Glockner ist meine Freundin, wie jedermann weiß.
Andere Mädchen interessieren mich nicht. Und Drogen bekämpfe ich. Nicht zum
ersten Mal hat die TKKG-Bande Dealer entlarvt. Drogen — ganz gleich welcher Art
— kommen für mich und meine Freunde niemals in Frage.“
    Volgsam schnalzte und rieb sich
langsam die Hände.
    „Du fährst vor mir her. Dabei
kannst du darüber nachdenken, was dich erwartet. Ich werde mich dafür
einsetzen, daß man dich von der Schule

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