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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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ein anderer Teil meines Gehirns, warum mein Herz – wenn ich ihn denn wirklich so sehr hasste, wie ich es mir die ganze Zeit eingeredet hatte – so vorfreudig klopfte und mir ein heißer Schauer über den Rücken lief. War das der Beweis dafür, dass ich geisteskrank war?
    »Nein«, sagte Tommy, der jetzt nicht mehr lächelte und in dessen goldenen Augen nicht der leiseste Hauch von Ironie zu entdecken war. »Denn wenn ich alles wüsste, hätte ich schon längst herausgefunden, was für ein Spiel du jetzt gerade mit mir spielst.«
    »Ich spiele kein Spiel!«, protestierte ich.
    Die Worte hatten meine Lippen kaum verlassen, als Tommy Sullivans Mund sich meinem näherte.
    Und dann küsste er mich, wie ich noch nie zuvor in meinem Leben geküsst worden bin. Was eigentlich absurd ist, weil ich schon Hunderte von Malen geküsst wurde und wahrlich Erfahrung damit habe.
    Aber ich bin noch nie von jemandem geküsst worden, der mir das Gefühl gab, als hätte er alle Zeit der Welt, mein Innerstes zu erkunden, und zwar so gründlich, dass ich seinen Kuss von den Zehenspitzen bis zu den Haarwurzeln und in jeder Faser meines Körpers spürte. Tommy berührte mich nur mit den Lippen, weil seine Hände immer noch auf der Motorhaube des Jeeps lagen, und drückte mich mit dem Körper ganz leicht nach hinten, sodass ich den Kühlergrill im Rücken spürte.
    Aber er musste mich auch gar nicht anfassen. Jedes einzelne meiner Nervenenden schien in Flammen zu stehen, und ich fühlte mich, als würde ich eine elektrische Leitung küssen oder einen Feuerwerkskörper, der jeden Moment in die Luft gehen könnte.
    Tommy muss wohl etwas Ähnliches gespürt haben, denn nachdem er mich eine gefühlte Ewigkeit so geküsst hatte, ohne mich anzufassen, legte er seine Hände um meine Taille, und dann hob er mich mit einem Ruck auf die Motorhaube, sodass er zwischen meinen geöffneten Schenkeln stand. Ich hatte meine Arme ohnehin schon um seinen Nacken gelegt und musste mich schwer zusammenreißen, um nicht auch noch meine Beine um seine Hüfte zu schlingen, während er mich begierig weiterküsste.
    Alles, was ich denken konnte, war: Wow, so muss sich ein Kuss anfühlen . Seth hatte mich nie so geküsst. Eric auch nicht. Es war fast so, als hätte Tommy diesen Kuss vorher geübt – so gut war er.
    Und er küsste mich immer weiter, und ich erwiderte den Kuss und vergaß alles um mich herum, vergaß meinen Hass und meine Angst vor seiner Rache, bis …
    … Tommy von einer Sekunde auf die andere plötzlich aufhörte und sich zurücklehnte – allerdings ohne seine Hände von meiner Taille zu nehmen. Dadurch, dass ich auf der Motorhaube des Jeeps saß, befanden sich unsere Augen exakt auf der gleichen Höhe. Wir sahen uns an und meine Lippen fühlten sich köstlich an und prickelten und mein Atem ging keuchend.
    Genau wie seiner.
    »Bitte sag mir jetzt nicht, dass du das auf der Militärakademie gelernt hast«, sagte ich, sobald ich wieder sprechen konnte.
    Tommy lachte, und seine Stimme zitterte leicht (wie meine), als er antwortete: »Ich habe dir doch gesagt, dass es keine reine Jungenschule war.«
    »Ach ja, stimmt.« Trotzdem fand ich diese Information nicht wirklich beruhigend. Um sich eine derart perfekte Kusstechnik anzueignen, musste Tommy eine Menge Mädchen geküsst haben. Mir wurde so schwindelig, dass ich nicht klar denken konnte. »Hast du … hast du eine Freundin?«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Ich hatte eine. Warum? Würdest du dich etwa mehr für mich interessieren, wenn ich eine Freundin hätte, weil es dir Spaß machen würde, mich ihr auszuspannen?«
    »Was? So bin ich nicht!«, rief ich empört. Kurz war ich versucht, beleidigt von der Motorhaube zu rutschen. Aber der Impuls, genau dort sitzen zu bleiben, wo ich saß (und zwar für immer!), war stärker. »Ich spanne anderen Mädchen nicht die Freunde aus.«
    »Ach ja, stimmt.« Tommy lachte. »Du betrügst nur deine eigenen Freunde.«
    »Das ist einfach so … passiert. Ich weiß auch nicht, warum. Ich konnte nichts dafür«, protestierte ich. Plötzlich kam mir ein Gedanke. Wenn Seth mich jemals so geküsst hätte, wie Tommy mich gerade geküsst hatte, hätte ich Eric niemals auch nur eines Blickes gewürdigt. Oder Tommy.
    Und dann sprach ich laut aus, was ich niemals gegenüber irgendwem zugegeben hätte – noch nicht einmal mir selbst gegenüber –, weil es viel zu schrecklich war: »Ich nehme an, ich … ich liebe Seth einfach nicht.«
    »Ich glaube gar nicht, dass das

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