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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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dass er mich geküsst hatte. Umgekehrt sah es allerdings ganz anders aus. Die Tatsache, dass ich ihn geküsst hatte, grenzte an Hochverrat. Die ganze Stadt würde mich hassen und ich würde sämtliche meiner Freunde verlieren.
    Toll. Was für ein großartiger Auftakt für mein letztes Jahr an der Highschool.
    »Bist du jetzt zufrieden? Das ist doch genau das, worauf du es von Anfang an angelegt hast, oder etwa nicht?«, fauchte ich, während ich mein Rad aus dem Ständer zerrte. »Das ist doch der einzige Grund, warum du zurückgekommen bist. Um dich an mir zu rächen! Um mein Leben zu zerstören!«
    »Wie bitte?« Tommy hatte den Nerv, ein ungläubiges Lachen auszustoßen. »Meinst du das ernst?«
    »Natürlich meine ich das ernst! Du hast dein Ziel erreicht und kannst wieder abfahren. Du hattest doch von Anfang an vor, nur so lange zu bleiben, wie es dauert, bis dein Plan aufgeht. Versuch nicht, es zu leugnen, Tommy. Ich habe dich durchschaut!«
    »Katie …?« Er schüttelte den Kopf. »Von welchem Plan redest du überhaupt?«
    »Du weißt ganz genau, wovon ich rede!« Ich stülpte mir den Fahrradhelm über den Kopf. »Gott, ich kann nicht glauben, dass ich so dumm gewesen bin … Ich fasse es nicht, dass ich zugelassen habe, dass du mir das antust.«
    »Dir was antue?«, fragte Tommy, dessen Stimme jetzt leicht gereizt klang. »Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich dir irgendetwas angetan habe. Du hast meinen Kuss erwidert und zwar – wie ich hinzufügen möchte – mit ziemlicher Begeisterung.«
    Ich war so wütend, dass ich nicht einmal antworten konnte. Als ich wortlos an ihm vorbeischoss, wäre ich auf dem Kies fast ausgerutscht und gestürzt, aber ich fing mich im letzten Moment und raste davon, während Tommy hinter mir rief: »Katie! Bitte warte!«
    Eigentlich dachte ich, ich hätte ihn abgehängt.
    Doch als ich an der Abbiegung zur Post Road vor der Ampel warten musste, hörte ich ein Motorengeräusch hinter mir und merkte, dass er mir hinterherfuhr. Anscheinend wollte er sichergehen, dass ich heil nach Hause kam.
    Aber wer konnte schon sagen, was wirklich dahintersteckte? Vielleicht fuhr er mir nur hinterher, um sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass das, was er getan hatte, Wirkung zeigte. Vielleicht wollte er bloß sichergehen, dass die Demütigung perfekt war.
    Diesen Eindruck hatte ich jedenfalls, als er vor dem Haus aus dem Jeep sprang und mit ungeduldiger Stimme sagte: »Katie, jetzt sei nicht albern und flipp nicht so aus. Hey, Katie, warte …!«
    Statt mein Rad in die Garage zu stellen, ließ ich es auf den Rasen fallen und brüllte so theatralisch, dass Mrs Hall von nebenan davon ganz bestimmt aufwachte: »Lass mich endlich in Ruhe!« Ich hoffte, dass sie die Polizei rufen würde. Verhaftet zu werden, war genau das, was Tommy verdient hatte.
    Und dann stürmte ich ins Haus.
    Wo ich meine Eltern lesend, beziehungsweise Fernsehen schauend im Bett vorfand.
    »Und wie lief die Generalprobe?«, fragte Mom fröhlich.
    »Gut«, sagte ich. Wartete Tommy noch draußen? Oder war er weggefahren? Was wollte er von mir?
    Und wo hatte er gelernt, so zu küssen?
    »Alles okay?«, fragte meine Mutter besorgt. »Du wirkst ein bisschen … gestresst.«
    Ich riss meinen Blick vom Bildschirm, auf den ich gestarrt hatte, ohne wirklich etwas wahrzunehmen. »Wie bitte? Ja, alles gut. Mir geht es gut.«
    »Du siehst aber nicht so aus, als würde es dir gut gehen«, sagte Mom. »Du siehst ganz erhitzt aus. Findest du nicht auch, dass sie erhitzt aussieht, Steve?«
    Mein Vater guckte kurz zu mir rüber. »Ja, doch. Stimmt. Sie sieht erhitzt aus.« Dann blickte er wieder auf den Fernseher, wo Tiger Woods gerade irgendeinen Pokal verliehen bekam.
    »Mir geht es aber trotzdem gut«, versicherte ich den beiden. »Ich bin bloß müde und gerade Fahrrad gefahren. Ich gehe jetzt ins Bett. Morgen steht mir einiges bevor.«
    »Nicht nur dir«, seufzte Mom. »Du hast deine Prinzessin-Wahl, Liam das Probetraining und dein Vater und ich haben drei Hausbesichtigungen. Das wird ein harter Tag.«
    Sie ahnte gar nicht, wie recht sie damit hatte. Besonders nicht, wie hart der Tag erst werden würde, wenn sich herumsprach, mit wem ich auf dem Parkplatz des Gull’n’Gulp herumgeknutscht hatte.
    Ich hoffte nur, dass meine Eltern beruflich dadurch keine Nachteile haben würden. Das Maklergeschäft ist in den letzten Jahren durch das Platzen der Immobilienblase auch hier in Eastport nicht leichter geworden. Wenn sich

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