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Wer ist die Coolste im ganzen Land

Titel: Wer ist die Coolste im ganzen Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa Young
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gehört hab, dass Nordstrom Unmengen von Stella-Teilen auf Lager
hatte, hab ich einfach nicht widerstehen können!« Avalon legte den Kopf schräg und ließ den Blick von Halleys langen dunklen Locken bis zu den Spitzen ihrer lavendelfarbenen Vintage-Lederstiefel wandern. »Sind das etwa … Cowboystiefel ?«
    »Jep!« Halley wartete darauf, dass Avalon sie mit weiteren Fragen zu ihrem Outfit löcherte: ein seidig glänzendes graues Top im Empirestil und schwarze Bermudas mit einem breiten weinroten Gürtel. Die Shorts gehörten eigentlich dem Grafikdesign-Dozenten Chad Rollins; sie aus dem Zimmer des Lehrers zu klauen, war ihre ultimative »Wahrheit oder Pflicht«-Herausforderung während des Kunstworkshops gewesen.
    »Wow … süß.« Avalon zog die Nase kraus.
    »Wie bitte? Süß?«, rief Halley ungläubig. »Ich bin ja wohl eher ein hundertprozentiges JA, oder etwa nicht?«
    »Äh, doch, na klar.« Avalon nickte inbrünstig und riss mit Unschuldsmine ihre schokobraunen Augen auf.
    »Und warum glaub ich dir dann nicht?«
    »Weil …« Avalon blickte erst auf den Pool hinaus und dann wieder zu Halley. »Okay, die Wahrheit?«
    »Klar.« Halley und Avalon sagten sich immer die Wahrheit - dazu waren beste Freundinnen doch da, oder?
    »Höchstens ein Vielleicht«, gestand Avalon. »Ich meine, wir haben ungefähr dreißig Grad im Schatten - nicht gerade das geeignete Wetter für Stiefel - und, hallo?, es braucht schon ein bisschen mehr als lila Schuhe und Accessoires, um dieses ganze Grau und Schwarz aufzupeppen.«
    Halley konnte nicht glauben, dass ihre beste Freundin ihr gerade ein Vielleicht gegeben hatte. Seit der dritten Klasse hatten sie praktisch jedes Kleidungsstück ihrem Ja- , Nein- , Vielleicht -Bewertungssystem unterzogen. Ein Vielleicht-Outfit
war nur in extremen Notfällen akzeptabel - und das hier war definitiv keiner.
    »Aha.« Halley tat die Style-Kritik mit einem Achselzucken ab. Sie wusste, dass ihre beste Freundin es gar nicht leiden konnte, wenn jemand vor ihr einen neuen Trend setzte. Wahrscheinlich war sie einfach nur neidisch. Außerdem bewegte sie sich selbst auf gefährlich dünnem Vielleicht -Eis, so wie sich ihr weißes Top über ihren neuen Brüsten spannte.
    »Also …« Begierig darauf, endlich mit ihrer Unterhaltung fortzufahren, schob Halley eine Hand in den Nacken und streckte sich wieder auf der Liege aus, während Pucci sich zu ihren Füßen zusammenrollte und über ihre nach Kakaobutter duftenden Waden schleckte. »… was hab ich verpasst, während ich weg war? Und lass bloß nichts aus. Ich will alles wissen.«
    »Ohmeingott, jede Menge!«, kreischte Avalon und klatschte zweimal in die Hände, bevor sie aufgeregt am Poolrand auf und ab zu gehen begann und loslegte: »Also: Wir haben schon ungefähr zwölf Bat-Mizwa-Einladungen und Becca Krasnoff lässt sich angeblich ein Kleid von Gwen Stefani entwerfen. Ist das nicht unglaublich?«
    »Echt?« Halley schnappte nach Luft. »Ohmeingott, das ist total verrückt, weil …«
    »Ja echt!«, fiel Avalon Halley ins Wort, bevor diese zu Ende erzählen konnte, dass L.A.M.B. eines ihrer neuen Lieblings-Labels war. »Ich glaube, Beccas Vater hat mal mit Gwens älterem Bruder zusammengearbeitet oder so. Wie cool ist das denn bitte schön?«
    Halley grinste und fand sich damit ab, dass ihre Kunst workshop-Abenteuer wohl noch etwas warten mussten. Avalon würde vorerst nicht zu bremsen sein. Sie zog ihre
Stiefel aus, um ihre nackten Füße in Puccis weichem sandfarbenen Fell zu vergraben.
    »Aber es kommt noch besser!« Avalon nahm sich kaum Zeit zum Luftholen. »Courtney ist letzte Woche sechzehn geworden, und weil sie ja die absolute Style-Legasthenikerin ist, erledige ich die komplette Eventplanung.«
    »Ich fass es nicht, dass deine Schwester schon sechzehn ist! Die Party war bestimmt total krass, oder?« Halley teilte ihre dunklen Locken und drehte dann beide Hälften zu zwei Zöpfen, die sie im Nacken zu einem Knoten zusammenschlang.
    »Krasser als krass«, bestätigte Avalon und schürzte ihre geglossten Lippen zu einem übertriebenen Schmollmund. »Aber ich war total traurig, dass du nicht da warst. Alle waren traurig.«
    Halley bekam ein schlechtes Gewissen, dass sie Avalon allein gelassen hatte, während sie selbst den tollsten Sommer überhaupt in Berkley verbracht hatte. Aber wenigstens hatte Avalon etwas gefunden, womit sie ihren unersättlichen Hunger nach aufregenden Events ein wenig stillen konnte. Avalon lebte für Partys. Und

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