Wer ist die Coolste im ganzen Land
war auch der Rest des Teams da und alle tanzten im Wohnzimmer zu Since U Been Gone . Avalon hatte endlich das Gefühl, so richtig dazuzugehören. Eine von ihnen zu sein. Brianna schien sich keine Sorgen darum zu machen, dass die Mädchen sich vielleicht zu sehr verausgaben könnten, und selbst Sydney taute allmählich auf. Sie und Avalon stellten sogar
fest, dass sie die gleiche Leidenschaft für Nagellack teilten.
»Genau den find ich auch gut!«, kreischte Avalon und zog Sydney ins Badezimmer im ersten Stock, um ihr ihren rosa Profi-Schminkkoffer zu zeigen, der randvoll mit den verschiedensten Nagellacksorten gefüllt war - von dunklen Rottönen von OPI bis zu perlmuttglänzenden Pastelltönen von Hard Candy. Sie beschlossen, sich für das spätere Schönheitspflege-Programm zusammenzutun.
»Ich bin wirklich froh, dass wir dich im Team haben«, sagte Sydney leise. Ihre veilchenfarbenen Augen funkelten im gedämpften Licht des Badezimmers.
»Danke.« Avalon lächelte und atmete den süßen Jasminduft ein, den die Kerzen in den schmiedeeisernen Wandleuchtern verströmten, die rechts und links des ovalen Badezimmerspiegels angebracht waren. Hatte sie Sydney etwa völlig falsch eingeschätzt? Plötzlich bekam sie ein schlechtes Gewissen, weil sie so gemeine Sachen über sie gedacht hatte. »Ich bin auch total froh!«
Avalon und Sydney kicherten und nahmen sich dann sogar kurz in den Arm. Als sie ins Wohnzimmer zurückkehrten, schlug Brianna den Mädchen vor, im Garten ein paar Cheers zu üben.
»Coole Idee. Wir können dir die Flashlight-Figur zeigen, die wir im Sommer-Camp einstudiert haben«, sagte Sydney zu Avalon.
Avalon rannte kurz in die Garage, um aus dem Erdbeben-Notfallkoffer einen Karton mit blauen Taschenlampen zu holen, und führte die Mädchen dann in den Garten hinaus. Obwohl sie extra alle Lichter ausgemacht hatte - »für den vollen Taschenlampen-Effekt« -, war der Garten hell erleuchtet, weil bei den Brandons im Nachbarhaus
anscheinend sämtliche Lampen eingeschaltet waren. Auch die Papier-Lampions in Halleys Zimmer leuchteten.
Avalon flitzte rasch noch einmal ins Wohnzimmer zurück, um ihren iPod und die Speaker zu holen - sie wollte sichergehen, dass Halley auch wirklich mitbekam, was ihr entging.
Nach dem Motto: Du hast zwar einen Freund, aber ich hab dafür NEUN Cheerleader!
Obwohl es draußen ziemlich frisch war, wurde Avalon richtig warm vor Vorfreude. Sie schaute mit Brianna zu, wie das Team die Choreografie zeigte, die es im Cheerleader-Camp aufgeführt hatte, und machte dann an den Stellen mit, die sie schon kannte. Während Pink Stupid Girls aus den SoundDock-Lautsprechern schmetterte und sie ihre Pyramiden und Überschläge performten, sangen sie alle mit, so laut sie konnten, und ließen sich anschlie ßend lachend ins kühle, weiche Gras fallen.
Danach baten die anderen Avalon, ihnen ihre berühmte »Crazy V«-Kombination beizubringen, die das Team seit Mittwoch nur noch »die Avalon« nannte. Aber jedes Mal wenn sie vom zweiten Handstützüberschlag zum Rückwärtssalto ansetzen wollte, ging irgendetwas schief. Während sie noch außer Atem auf dem Rasen lag, hörte sie plötzlich Puccis vertrautes Bellen. Sie schaute auf und sah Halley und das Hündchen auf der anderen Seite des Zauns stehen.
»Nicht, Pucci. Aus!«, rief Halley und versuchte, Pucci daran zu hindern, über den Zaun in den Garten der Greenes zu springen. Vergeblich. Das kleine Hundemädchen riss sich los, flitzte zu Avalon hinüber und schleckte ihr übers ganze Gesicht, womit sie ihr offensichtlich zeigen wollte, wer ihr Lieblingselternteil war.
»Oh!« Halley verzog den Mund zu einem überraschten Lächeln, als hätte sie von dem ganzen Trubel, den die Mädchen seit einer halben Stunde veranstalteten, nichts mitbekommen. »Was macht ihr denn alle hier?«
»Wir hatten vorhin ein Spiel, und jetzt machen wir eine Pyjamaparty«, erklärte Brianna und wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Avalon hat gerade versucht, uns ihre unglaubliche Überschlags-Kombination beizubringen, aber wir kriegen sie einfach nicht richtig hin.«
»Ach.« Halley rammte ihre weißen Nike-Sneakers in den Rasen. »Wie geht die denn?«
»Zwei Handstützüberschläge rückwärts mit anschlie ßendem Rückwärtssalto und Spagat - ›Go, Lions!‹«, sagte Avalon kurz angebunden und äffte die V-Pose nach, die Halley immer mit den Armen machte, wenn sie über das Cheerleaden spottete.
»So etwa?« Halley nahm Anlauf und
Weitere Kostenlose Bücher