Wer ist die Coolste im ganzen Land
prickelten. Seine Haut fühlte sich so warm und weich an wie Puccis kleiner Bauch. »Ich hab ein paar von den Fotos benutzt, die wir letzte Woche gemacht haben, um auch wirklich jeden Einzelnen von euch richtig zu tref - fen. Tut mir leid, dass ich euch die Bilder noch nicht geschickt hab. Ich bin einfach noch nicht dazu gekommen …«
»Sofee hatte absolut recht«, sagte Wade begeistert. »Du hast es echt drauf.«
»Oh. Danke.« Halley atmete tief ein, um sich jedes winzige Detail dieses Augenblicks für immer einzuprägen: Wades schwarzes T-Shirt, seine dunkle Jeans, die schwarzen Docs und den Duft von Salzwasser, Kokosnuss und Sandelholz, den er verströmte. Selbstverständlich hatte sie fast jede faszinierende Einzelheit seines Äußeren längst verinnerlicht. Als sie ihm jetzt aber so nah gegenüberstand, entdeckte sie zwei winzige Fältchen, die sich um seine Augen bildeten, wenn er lächelte. Waren die neu?
Wade ging zur gläsernen Schiebetür auf der anderen Seite ihres Zimmers und schaute in den Garten hinaus.
»Ihr habt ein echt cooles Haus.« Er hob die Hand und zeichnete mit dem Zeigerfinger etwas aufs Fenster, von dem Halley hätte schwören können, dass es ein Herz war. »Die Hütte dahinten ist geil.«
»Oh, die … das ist mein altes Kinderspielhaus«, murmelte Halley.
Seit sie auf die Junior Highschool ging, lag sie ihrem Vater in den Ohren, das alte Ding abzureißen, aber bis jetzt war er einfach noch nicht dazu gekommen. Als sie aufstand und über Wades Schulter hinausblickte, sah sie kein Licht in Avalons Zimmer. Anscheinend hatte Courtney sie noch nicht vom Cheerleader-Training abgeholt.
Plötzlich hatte sie eine brillante Idee. Sie musste Wade irgendwie dazu bringen, vor ihrem Haus zu stehen, wenn Avalon nach Hause kam! Wenn Avalon sie mit einem Jungen sah, würde ihr ein für alle Mal klar sein, wer von ihnen beiden die Nase wirklich vorn hatte.
»Hey, du solltest dir das Haus unbedingt noch mal von der Straße aus anschauen«, sagte Halley und kam sich unglaublich clever vor. »Es fügt sich wahnsinnig schön in die Landschaft ein.«
»Ja?« Wade drehte sich zu ihr um und kniff seine onyxfarbenen Augen zusammen. Jedes Mal wenn er sie ansah, hatte sie das Gefühl, er wolle sie mit seinem hypnotisierenden Blick noch mehr in ihn verliebt machen. »Klar, gerne.«
Halley führte ihn die Treppe hinunter und durch die Rauchglastür auf die grauen Schieferstufen hinaus.
»Um das architektonische Konzept in seiner Gesamtheit zu begreifen, musst du es dir aus einem ganz bestimmten
Winkel ansehen.« Halley fasste ihn an den Schultern und drehte ihn so, dass sie beide auf das Haus schauten. »Wenn du es dir von hier aus anguckst, kannst du die ultramoderne Formgebung erkennen. Siehst du, was ich meine?« Halley zeigte auf die leicht gewölbten Hauswände, die von exotischen Blumenbeeten umgeben waren.
»Worauf soll ich noch mal achten?« Wade klang verwirrt, woraufhin Halley innerlich kichern musste, da sie selbst nicht genau wusste, was sie da eigentlich geschwafelt hatte. Sie wusste nur, dass sie Wade so lange wie möglich vor dem Haus festhalten musste - sie spähte verstohlen zum Haus der Greenes hinüber -, zumindest so lange, bis Avalon nach Hause kam.
»Na ja, wegen der postmodernen Architektur mussten wir nach Pflanzen suchen, die mit dieser ganz speziellen geometrischen Form harmonieren.« Halley hoffte, dass sich das nicht zu abgehoben anhörte, aber wenn sie den Moment noch eine Weile in die Länge ziehen wollte, war es vielleicht gar nicht mal schlecht, dass Wade nur Bahnhof verstand.
»O-kay.« Wade nickte und drehte sich dann mit einem Lächeln zu Halley um, das mühelos jeden Eisberg zum Schmelzen hätte bringen können. »Ich hab keine Ahnung, was du meinst.«
Sie schauten sich in die Augen, und auf einmal fühlte Halley sich unglaublich wohl mit ihm, so als wäre sie ein graues Empiretop und er ein schwarzer Kaschmircardigan - kurz: die perfekte Kombination. So als wären sie Seelenverwandte. Als könnten sie sich ohne Worte verständigen. Und dann brachen beide in brüllendes Gelächter aus.
»Hast recht! Ich hab selbst keine Ahnung, was ich damit meine«, prustete Halley und strich sich lächelnd die immer noch mit Dr Pepper verklebten Haare aus dem Gesicht. Genau in dem Moment, als sie spürte, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war, Wade endlich zu fragen, ob er und die Dead Romeos Lust hätten, nächstes Wochenende auf ihrer Party zu spielen, sah sie, wie
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