Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

aufblitzten. » Als wäre das alles, was ich bin. Ein schwarzes Kind. Sie ist besessen. Sie ist ein Raschist. «
    » Rassist « , rief Bree hinter der Theke, wo sie neue Regalbretter montierte, nachdem sie ihre kostbaren Glasfiguren in Sicherheit gebracht hatte. Die kleinen Bienen waren ein solcher Erfolg gewesen, dass sie nachbestellt hatte.
    » Ein Rassist « , wiederholte er. » So wie Ames in Roots. «
    » Der sadistische Aufseher. « Bree tauchte gerade lange genug für diese Erklärung auf.
    » Richtig. « Lucy lächelte. Bree und Toby hatten sich in dieser Woche die alte Serie angesehen, und es war schwer zu sagen, wer von den beiden mehr davon beeindruckt war. » Kinder müssen über ihre Wurzeln Bescheid wissen « , sagte Lucy. » Afroamerikaner zu sein ist Teil deines Erbes, genau wie bei meinem Bruder Andre. «
    » Und was ist mit dem weißen Teil? « , konterte Toby. » Was ist damit? «
    Brees Kopf tauchte wieder auf. » Ich habe es dir schon gesagt. Die Vorfahren deiner Großmutter waren Farmer aus Vermont. «
    » Und warum beschäftigen wir uns dann nicht mit den Farmern aus Vermont? « , erwiderte er. » Warum ist der eine Teil von mir wichtiger als der andere? «
    Bree blieb standhaft. » Nicht wichtiger. Aber bedeutsam. « Sie tauchte wieder hinter der Theke ab.
    Trotz der Zankerei nahm Lucy eine Veränderung zwischen den beiden wahr. Sie sahen sich in die Augen und redeten mehr miteinander, auch wenn sie oft gegensätzliche Standpunkte vertraten. Lucy hatte auch bei Bree Veränderungen bemerkt. Sie hielt sich gerader, rauchte weniger und redete mit mehr Selbstbewusstsein. Es war, als würden die Heilkräfte ihres Honigs ihr Stärke verleihen.
    Am Morgen hatte Lucy versucht, Temple davon zu überzeugen, nicht mehr fünf Stunden am Tag zu trainieren, aber Temple wollte nichts davon wissen, und sie hatte aufgegeben. Lucy hatte mehr Erfolg mit dem Brot, das sie in Brees Küche backte. Nun half sie Bree, vier alte Gartenstühle in den Farben Immergrün, Hellblau, Pfirsich und Gelb zu lackieren. Sie sollten einen gemütlichen Ort zum Entspannen bieten, im Schatten der alten Eiche, die den Stand schützte. Außerdem hoffte Bree, dass die fröhlichen Farben die Aufmerksamkeit der Autofahrer wecken würden.
    Vielleicht funktionierte es bereits, denn Lucy hörte hinter sich einen Wagen heranfahren. Sie wandte sich um und sah einen dunkelgrauen Geländewagen mit Illinois-Kennzeichen. Ihr Herz machte einen kleinen Satz. Soweit sie wusste, war dies das erste Mal, dass Panda auf dem Rückweg von einem seiner Ausflüge in die Stadt am Cottage anhielt. Er stieg nun aus und kam auf sie zu.
    » Hier steckst du also die ganze Zeit. « Er nickte Toby zu. » Hey, Toby. Hat Lucy heute wieder gebacken? «
    Toby hatte inzwischen seine Befangenheit vor Panda verloren. In der vergangenen Woche waren sie sogar zusammen mit den Kajaks rausgefahren.
    » Vollkornbrot. Ist aber trotzdem lecker. «
    » Ich weiß. Ich mag vor allem die Enden. «
    » Ich auch. «
    » Fertig. « Nach einem letzten Hammerschlag richtete Bree sich hinter der Theke auf. » O sorry « , sagte sie, als sie Panda entdeckte. » Ich habe so viel Krach gemacht, dass ich den Wagen gar nicht gehört habe. Kann ich Ihnen helfen? «
    Lucy trat einen Schritt vor. » Bree, das ist Patrick Shade, auch bekannt als Panda. Panda, das ist Bree West. «
    » West? «
    Das Lächeln auf Pandas Gesicht erlosch. Er wurde unnatürlich still, nickte nur schroff. Dann stieg er ohne ein weiteres Wort in seinen Wagen und fuhr davon.

Kapitel 18
    Der Geländewagen verschwand aus ihrem Blickfeld. Bree drehte sich rasch zu den Regalen um, die die Wände des Stands säumten, und begann, die Glasbienen an die Äste eines Baumständers zu hängen, den sie hinter ihren Döschen mit Lippenbalsam, den Bienenwachskerzen und blütenförmigen Seifen aufgestellt hatte.
    Als Toby ins Haus verschwand, um sich etwas zu trinken zu holen, nutzte Lucy die Gelegenheit, der Sache auf den Grund zu gehen.
    » Du und Panda, kennt ihr euch? «
    Der Baumständer neigte sich gefährlich zur Seite. Bree griff nach zwei der Glasfiguren und hängte sie um. » Ich bin ihm nie begegnet. «
    » Aber du kennst ihn? «
    Bree schüttelte den Kopf. » Nein. «
    Lucy glaubte ihr nicht. » Man sollte eigentlich meinen, dass du mir inzwischen ein wenig vertraust. «
    Bree rückte den Seifenkorb etwas nach links. Ihre Schultern hoben sich, als sie tief Luft holte. » Ich habe früher in seinem Haus gewohnt. «
    Lucy war