Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
verblüfft. » Im Remington-Haus? «
    Bree kramte in ihrer Hosentasche nach Zigaretten. » Sabrina Remington West. Das ist mein voller Name. «
    » Warum hast du das nie erwähnt? «
    Bree sah in die Richtung, in der Pandas Haus stand. Sie blieb lange still, sodass Lucy nicht mehr daran glaubte, eine Antwort zu bekommen, schließlich antwortete sie doch.
    » Ich rede nicht gern darüber, ich denke nicht einmal gern daran, was verrückt ist, weil ich nämlich die ganze Zeit daran denke. «
    » Und warum? «
    Bree schob die Hände tiefer in die Hosentaschen. » Ich habe viele Erinnerungen, die mit diesem Haus verbunden sind. Schwierige Erinnerungen. «
    Lucy hatte Ahnung von schwierigen Erinnerungen.
    » Ich habe in meiner Jugendzeit jeden Sommer dort verbracht « , erklärte Bree. » Bis ich ungefähr achtzehn war. Aber unsere restliche Familie hat das Haus noch jahrelang genutzt, bis mein Vater starb und meine Mutter in ein Pflegeheim kam. Schließlich wurde es zu teuer im Unterhalt, darum haben meine Brüder es inseriert. «
    » Und Panda hat es gekauft. «
    Sie nickte. » Ich wusste von ihm, aber ich bin ihm nie persönlich begegnet. Es war ein Schock, ihn schließlich kennenzulernen. « Sie musterte ihre abgebrochenen Fingernägel. » Die Vorstellung, dass jetzt jemand anderes in unserem Haus wohnt, ist schwer. « Sie warf Lucy einen entschuldigenden Blick zu. » Ich hätte es dir sagen sollen, aber ich bin es nicht gewohnt, mich anderen anzuvertrauen. «
    » Du bist mir nicht wirklich eine Erklärung schuldig. «
    » Das stimmt nicht. Deine Freundschaft bedeutet mir mehr, als du dir jemals vorstellen kannst. « Wieder tastete sie ihre Hosentaschen ab. » Verdammt, wo sind bloß meine Zigaretten? «
    » Du hast sie im Haus gelassen, schon vergessen? Du versuchst gerade, mit dem Rauchen aufzuhören. «
    » Shit. « Sie sackte auf den gelben Gartenstuhl, dessen Farbe schon getrocknet war, und sagte trotzig: » Ich wusste, dass Scott fremdging. «
    Lucy brauchte einen Moment, um sich auf den Themawechsel einzustellen. » Dein Mann? «
    » Nur auf dem Papier. « Ihr Mund bekam einen bitteren Zug. » Ich war geschmeichelt, als er sich in mich verliebte, aber wir waren keine zwei Jahre verheiratet, als er anfing, mich zu betrügen. Ich bin ziemlich schnell dahintergekommen. «
    » Das muss sehr schmerzhaft gewesen sein. «
    » Das war es, aber ich habe nach Ausreden für ihn gesucht. Er hat einen akademischen Grad. Ich habe nach einem Jahr mein Studium abgebrochen, um ihn zu heiraten. Daraus zog ich den Schluss, dass ich nicht klug genug war, um interessant für ihn zu bleiben. Aber es passierte immer wieder, und glaub mir, die anderen Frauen waren alle nicht klug. «
    » Wie hat er reagiert, als du ihn damit konfrontiert hast? «
    Sie stützte den Ellenbogen auf die Armlehne und umklammerte mit der anderen Hand ihren Oberarm. » Ich habe ihn nie damit konfrontiert. Ich habe so getan, als wüsste ich von nichts. « Ihre Stimme war schmerzerfüllt. » Kannst du dir das vorstellen? Wie feige ist das denn? «
    » Du hattest wohl einen Grund. «
    » Sicher. Ich wollte mein Leben nicht aufgeben. « Sie starrte blind auf die Straße. » Ich bin eine dieser Frauen, an denen die feministische Bewegung vorübergegangen ist. Ich hatte keine beruflichen Ambitionen. Ich wünschte mir das, was ich bei den Frauen in dem Umfeld, in dem ich groß geworden war, sah. Einen Mann, Kinder – viel Glück damit. Scott hat sich sogar geweigert, über Kinder zu reden. « Sie stand von ihrem Stuhl auf. » Ich habe mir gewünscht, ein schönes Haus zu haben. Nie Geldsorgen zu haben. Genau zu wissen, wo ich hingehöre. Mir war diese Sicherheit so wichtig, dass ich bereit war, meine Selbstachtung dafür zu verkaufen. Sogar noch zum Ende hin … vor einem Jahr … « Sie unterbrach sich, schlang die Arme um ihren Körper. » Nicht ich war diejenige, die gegangen ist. Er hat mich verlassen. Ich habe mich bis zuletzt an ihm festgeklammert, die treue Ehefrau, die sich wie ein Fußabtreter behandeln lässt. «
    Lucys Herz füllte sich mit Mitleid. » Bree … «
    Bree mied ihren Blick. » Welche Sorte Frau lässt sich so etwas gefallen? Wo war mein Stolz? Mein Rückgrat? «
    » Vielleicht findest du es ja gerade wieder. «
    Aber Bree war zu sehr in ihrem Selbsthass gefangen, um den Trost anzunehmen. » Wenn ich in den Spiegel schaue, empfinde ich nichts als Ekel. «
    » Putz den Spiegel und schau noch einmal genau hin. Ich sehe eine außergewöhnliche

Weitere Kostenlose Bücher