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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Wald herausgeschossen und blieb dann wie angewurzelt stehen. Die Verunsicherung hinter ihrem Böse-Königin-Gehabe stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    » Max … « Es klang wie ein Gebet. » Max, ich liebe dich. «
    Max rührte sich nicht vom Fleck, ihre unnachgiebige Miene drückte aus, dass sie einen genauso starken Willen besaß wie ihre Geliebte. » Genug, um mit diesem Versteckspiel aufzuhören? Oder sind die Nachrichten, die du mir hinterlassen hast, purer Blödsinn? «
    » Kein Blödsinn. Ich liebe dich wirklich. «
    » Genug, um dich mit mir in der Öffentlichkeit zu zeigen? «
    Temple nickte.
    » Genug, um mich zu heiraten? « , setzte Max stur nach. » Und eine große Hochzeit zu feiern? Und jeden einzuladen, den wir kennen? «
    Lucy sah, dass Temple schluckte. » Genug « , flüsterte sie.
    Aber Max war noch nicht mit ihr fertig. Sie deutete schroff auf ihre Figur. » Ich werde mich nicht für dich schlankhungern. Was du siehst, ist das, was du kriegst, mit allem drum und dran. «
    » Ich liebe, was ich sehe. Ich liebe dich. «
    Max drehte an einem ihrer Silberringe. » Das könnte das Aus für deine Karriere bedeuten. «
    » Das ist mir egal. «
    » Das ist dir nicht egal « , widersprach Max, aber sie wurde weicher, als sie die Tränen sah, die in Temples Augen glitzerten.
    » Du bist mir wichtiger « , sagte Temple.
    Max schmolz schließlich dahin, und sie fielen sich in die Arme.
    Einen derart leidenschaftlichen Kuss zwischen zwei Frauen zu beobachten war ein bisschen kitschig, aber auch rundum zufriedenstellend. Lucy trat den Rückzug an. Sie hatte genug gesehen.

Kapitel 23
    Mit Ausnahme eines Spaziergängers mit Hund hatte Lucy den Strand auf der Westseite der Insel für sich allein. Dieser Strand war kleiner und weniger gut zugänglich als der im Süden und wurde hauptsächlich von den Einheimischen besucht. An diesem Samstag hatte der dicht bewölkte Himmel aber auch die ferngehalten. Lucy suchte sich einen geschützten Platz unterhalb einer Düne und hockte sich mit angewinkelten Knien in den Sand. Max war am Nachmittag zuvor mit Temple abgereist. Am Morgen hatte sich Kristi verabschiedet. Lucy würde sie alle vermissen. Vielleicht war das der Grund für ihre melancholische Stimmung. Sie kam mit ihrem Manuskript gut voran, hatte also keinen Grund, wegen ihrer Arbeit deprimiert zu sein. Bis Mitte September sollte sie schließlich so weit sein, die Insel zu verlassen.
    Sie spürte, dass sich jemand näherte, und als sie aufsah, setzte ihr Herz einen Takt lang aus. Panda. Toby musste ihm gesagt haben, wo sie war.
    Obwohl die Sonne sich hinter den Wolken verschanzt hatte, trug er eine Sonnenbrille. Er war glatt rasiert, aber sein Haar war gewachsen, seit sie ihn zuletzt gesehen hatte, und stand ihm wirr vom Kopf ab. Es kam ihr vor wie Monate. Die Gewissheit, die sie mit so großer Anstrengung unterdrückte, kämpfte sich an die Oberfläche. Lucy schob sie zurück in die dunkelsten Tiefen ihres Inneren, wo sie keinen Schaden anrichten konnte. Panda schlenderte so lässig auf sie zu wie ein Tourist bei einem Nachmittagsspaziergang.
    Falls er sauer darüber war, dass sie sich aus dem Staub gemacht hatte, ließ er sich das nicht anmerken. Er nickte und musterte ihre kürzeren Haare, die nun nicht mehr so dunkel waren, aber auch noch nicht wieder ihren hellbraunen Naturton hatten. Lucy war ungeschminkt, ihre Fingernägel waren ruiniert, und sie hatte sich seit ein paar Tagen die Beine nicht rasiert, aber sie widerstrebte dem Impuls, sie zu verstecken.
    Sie blickten sich an, vielleicht nur ein paar Sekunden, aber länger, als Lucy es aushalten konnte. Sie tat so, als würde sie ein Marienkäfertrio unter die Lupe nehmen, das über ein Treibholzstück krabbelte.
    » Kommst du, um dich zu verabschieden? «
    Er stopfte eine Hand in die Tasche seiner Shorts. » Ich reise morgen früh ab. « Er schaute auf das Wasser hinaus, als könnte er es nicht ertragen, sie länger anzusehen, als nötig war. » In einer Woche beginnt mein neuer Auftrag. «
    » Super. «
    Wieder entstand ein unbehagliches Schweigen zwischen ihnen. Am Uferrand warf der Strandspaziergänger einen Stock ins Wasser, und sein Hund sprang hinterher. Ob sie wollte oder nicht, es gab Dinge, die sie sagen musste, bevor Panda abreiste.
    » Ich hoffe, du verstehst, warum ich ausziehen musste. «
    Er setzte sich neben sie in den Sand und winkelte ein Bein an, hielt aber Abstand. » Temple hat es mir erklärt. Sie hat gesagt, es hat damit zu tun, dass

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