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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Island Inn. Nur wir zwei. Ich lade dich ein. «
    Bree ließ den Blick über den Stand schweifen. » Ich weiß nicht … Es ist Samstagabend. Am Südstrand findet ein Fisch-Barbecue statt, und auf der Straße wird viel los sein … «
    » Wir werden nicht lange weg sein. Toby kann für ein, zwei Stunden einspringen. Du weißt, wie gern er den Chef spielt. «
    » Das stimmt. « Sie legte den Kopf schief. » Also gut. Gehen wir essen. «
    Sie gingen ins Haus und in ihre Zimmer. Lucy zwang sich, den streichholzschachtelgroßen Wandschrank zu öffnen und die Kleider zu begutachten, die Temple ihr herübergebracht hatte. Aber sie konnte nicht zu ihrer Viper-Kluft zurückkehren, und sie hatte nicht viel anderes bei sich. Ihre alte Garderobe aus Washington, die maßgeschneiderten Hosenanzüge und Perlenketten, wäre auch nicht passender gewesen als Vipers grünes Tutu und ihre Springerstiefel.
    Zu guter Letzt entschied sie sich für eine Jeans und eine luftige Leinenbluse, die sie sich von Bree geborgt hatte. Als sie losfuhren, hielt Bree an der Hofausfahrt, um Last-Minute-Anweisungen aus dem Fenster zu geben.
    » Wir werden nicht lange weg sein. Vergiss nicht, die Leute zu bitten, mit den Glaskugeln vorsichtig umzugehen. «
    » Das hast du mir schon gesagt. «
    » Pass auf die Kasse auf. «
    » Das hast du mir schon ungefähr tausendmal gesagt. «
    » Tut mir leid, ich … «
    » Los « , befahl Lucy und deutete auf die Straße.
    Mit einem letzten besorgten Blick trat Bree aufs Gas.
    Lucy war nicht mehr in der Stadt gewesen, seit sie ihre Dreadlocks abgeschnitten und ihre Tattoos abgeschrubbt hatte, und Bree wählte wie selbstverständlich den Platz, der in den Gastraum zeigte, sodass Lucy mit dem Gesicht zur Wand saß. Aber seit ihrer Hochzeit waren fast drei Monate vergangen, die Aufregung hatte sich gelegt, und Lucy war es egal, ob sie erkannt wurde oder nicht.
    Sie bestellten gegrillte Champignons und einen Gerstensalat, der mit Pfirsichen gesüßt war. Lucy hatte ihr erstes Glas Wein schon getrunken und war bereits beim zweiten angelangt. Das Essen war gut, aber sie hatte keinen Appetit, und Bree scheinbar auch nicht. Als sie zum Cottage zurückfuhren, hatten sie es aufgegeben, eine Unterhaltung zu führen.
    Als der Straßenstand in Sicht kam, bemerkten sie nicht gleich, dass etwas nicht stimmte. Erst als sie näher kamen, sahen sie die Verwüstung.
    Toby stand in einem Meer aus zerbrochenen Honiggläsern – viel mehr, als in der Auslage gestanden hatte. Er drehte sich ziellos um die eigene Achse, seinen Nintendo hielt er in der Hand. Als er den Wagen sah, erstarrte er.
    Bree sprang heraus, während der Motor noch lief, und ein Schrei entfuhr ihrer Kehle. » Was ist passiert? «
    Toby ließ seine Spielekonsole in das Chaos fallen. Die bunten Gartenstühle lagen umgekippt neben den zersplitterten Überresten des Klappaufstellers. Die Tür des Verschlags hinter dem Stand klaffte weit auf, die Regale geleert von mehreren hundert Gläsern Honig der diesjährigen Ernte, die im kommenden Jahr verkauft werden sollten. Bree hatte sie dort gelagert, damit sie im Bienenhaus mehr Platz zum Arbeiten hatte. Toby war von Kopf bis Fuß mit Honig und Dreck verklebt. An seiner Hand lief ein Blutrinnsal herunter.
    » Ich war nur eine Minute weg « , schluchzte er. » Ich wollte nicht … «
    » Du warst weg? « Bree sah ihn entsetzt an.
    » Nur eine Minute. I…ich wollte meinen N…Nintendo holen. Es hat sowieso keiner angehalten! «
    Brees Hände ballten sich zu Fäusten. » Du hast den Stand allein gelassen, um dir dein Videospiel zu holen? «
    » Ich wusste nicht … ich wollte nicht … Es war doch nur eine Minute! « , schrie er.
    » Lügner! « Ihre Augen blitzten. » Das hier ist nicht in einer Minute passiert. Geh! Verschwinde! «
    Toby flüchtete zum Cottage.
    Lucy hatte bereits den Motor ausgeschaltet und war auch ausgestiegen. Die Holzregale hingen schief, überall lagen zerbrochene Honiggläser, selbst auf der Straße. Zertrümmerte Cremetiegel säumten die Einfahrt, der Kies war mit den erlesenen Cremes und Duftölen verschmiert. Die Geldkassette war verschwunden, aber das war nicht so verheerend wie der Verlust von Hunderten Gläsern Honig. Unter die Glasscherben mischten sich die Silberscherben von Brees kostbaren, hauchdünnen Weihnachtskugeln.
    Bree ging in die Hocke und wog das, was von einer der zarten Kugeln übrig war, in der Hand. » Es ist aus. Es ist alles aus. «
    Lucy fiel nichts ein, was sie zum Trost hätte

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