Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
sagen können. Hätte sie nicht darauf bestanden, essen zu gehen, wäre das alles nicht passiert.
    » Warum gehst du nicht rein? Ich kümmere mich hier um das Gröbste. «
    Aber Bree wollte nicht gehen. Sie kauerte auf den Trümmern aus klebrigem Honig, Scherben und zerstörten Träumen.
    Während Schuldgefühle über Lucys Kopf zusammenschlugen, holte sie zwei Rechen und eine Schaufel. » Wir werden uns morgen was überlegen « , sagte sie.
    » Da gibt es nichts mehr zu überlegen « , flüsterte Bree. » Ich bin erledigt. «
    Lucy sorgte dafür, dass Bree noch am selben Abend die Polizei verständigte. Während sie teilnahmslos am Telefon schilderte, was passiert war, machte Lucy sich daran, die groben Scherben von der Straße aufzusammeln. Bree beantwortete die Fragen der Polizei und legte dann auf.
    » Sie kommen morgen raus, um sich mit Toby zu unterhalten. « Ihre Miene verhärtete sich. » Ich kann nicht glauben, dass er das zugelassen hat. Das ist unverzeihlich. «
    Es war zu früh, um Toby zu verteidigen, und Lucy versuchte es erst gar nicht. » Es ist meine Schuld « , sagte sie. » Ich bin diejenige, die darauf bestanden hat, dass wir ausgehen. « Bree fegte Lucys Entschuldigung mit zitternder Hand beiseite.
    Sie arbeiteten im gespenstischen Licht zweier Scheinwerfer, die an der Vorderseite des Stands befestigt waren. Vorbeifahrende Fahrzeuge wurden langsamer, aber niemand hielt an. Bree schleifte ihr zertrümmertes Werbeschild weg. Sie richteten die Stühle wieder auf, warfen die gebrochenen Kerzen und zerstörten Geschenkkarten in Müllsäcke. Als die Nacht anbrach, begannen sie, das zerbrochene Glas mit den Rechen in Angriff zu nehmen, aber das Meer aus ausgelaufenem Honig ließ die Scherben an den Zinken kleben, und kurz nach Mitternacht nahm Lucy Bree den Rechen aus der Hand.
    » Das reicht für heute. Ich werde morgen alles mit dem Wasserschlauch abspritzen. «
    Bree war zu demoralisiert, um zu widersprechen.
    Sie kehrten schweigend zum Haus zurück. Überall klebte Honig – auf ihrer Haut, an den Kleidern, in den Haaren. Schmutz und Gras hafteten an ihren Armen und Beinen neben winzigen Glassplittern und anderem Unrat. Als Lucy ihre Sandalen abstreifte, sah sie, dass ein hellblaues Kärtchen unter ihrem Absatz klebte. Ich bin ein einzigartiger Weihnachtsschmuck. Seien Sie bitte vorsichtig, wenn Sie mich anfassen, stand darauf .
    Sie hielten abwechselnd die Füße unter den Außenhahn. Bree beugte sich hinunter, um sich die Hände und Unterarme abzuwaschen, dann warf sie einen finsteren Blick auf das Cottage.
    » Ich kann jetzt nicht mit ihm reden. «
    Lucy verstand. » Ich werde gleich mal nach ihm sehen. «
    » Wie konnte er nur so verantwortungslos sein? «
    Er ist erst zwölf, dachte Lucy. Und ich hätte dich niemals überreden dürfen, ihn allein zu lassen, an einem Wochenende, an dem so viele Randalierer auf der Insel sind.
    Obwohl Lucy ihre Füße gründlich abgespült hatte, klebten sie auf dem Vinylboden, als sie die Küche durchquerte. Sie ging weiter durch die Diele. Tobys Tür stand offen. Normalerweise machte er sie immer zu, damit Bree nicht mit ihm meckerte angesichts des Durcheinanders. Mit einem unguten Gefühl sah Lucy in das Zimmer.
    Es roch nach Erdbeerkaugummi und Jungenschweiß. Die Klamotten der letzten Tage lagen auf einem Haufen auf dem Läufer, neben einem abgeworfenen Badetuch. Das Bett war wie immer ungemacht. Und leer.
    Sie durchsuchte das Haus. Toby war verschwunden. Sie steckte die klebrigen Füße in ihre Turnschuhe, fand eine Taschenlampe und ging wieder hinaus, wo sie Bree antraf, die ins Leere starrte und eine Zigarette rauchte.
    Sie sitzt die ganze Zeit nur auf der Hintertreppe und qualmt, hatte Toby ihr erzählt, aber Lucy hatte Bree seit Wochen weder das eine noch das andere machen sehen.
    » Er ist nicht im Haus. «
    Brees Kopf fuhr ruckartig herum. » Was soll das heißen? Wo ist er? «
    » Ich weiß es nicht. «
    Bree stand von der Treppe auf. » Ich bringe ihn um! Kann er sich denn nicht denken, dass er damit alles nur noch schlimmer macht? «
    » Wahrscheinlich kann er im Moment nicht besonders klar denken. «
    Bree trat ihre Zigarette aus. » Wegen mir. Wegen dem, was ich zu ihm gesagt habe. « Sie wandte sich in Richtung Wald, so wie Lucy das getan hatte an jenem Tag, als sie sich kennengelernt hatten. » Toby! « , brüllte sie. » Komm sofort zurück! Das ist mein Ernst! «
    Nicht gerade die richtige Methode, um ein verängstigtes Kind nach Hause zu

Weitere Kostenlose Bücher