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»Wer lacht, hat noch Reserven«

»Wer lacht, hat noch Reserven«

Titel: »Wer lacht, hat noch Reserven« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Schultz
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macht Sie zum ewigen Nörgler.
     
    »Haben Sie die Lösung oder sind Sie das Problem?«
    Der Chef wirft Ihnen Inkompetenz vor.
    Schlagfertigkeitstrainer Bredemeier empfiehlt in solchen Fällen, auf die kommunikative Metaebene zu wechseln. Das bedeutet: Sie reden mit dem Chef nicht länger über das Thema, sondern thematisieren die Art der Kommunikation. Zum Beispiel so:
    »Unser Gespräch entfernt sich gerade von unserem eigentlichen Ziel. Unser gemeinsames Ziel ist es, eine gemeinsame Lösung für dieses Problem zu erarbeiten. Lassen wir also bitte einmal die persönlichen Interessen außen vor. Die wesentlichen Argumente sind …«
    Oder etwas schärfer formuliert:
    »Statt zu argumentieren, greifen Sie mich persönlich an. Ein solches Niveau widerspricht doch auch Ihrer Fairness. Lassen Sie uns bitte wieder sachlich diskutieren. Noch einmal, der Punkt ist …«

5. Gegner entwaffnen
    Nicht nur bei versuchtem Charaktermord ist Metakommunikation ein probates Mittel. Auch in Situationen, in denen Sie Ihrem Chef allein gegenübersitzen, ist diese Technik nützlich. Zum Beispiel wenn Sie über Ihr Gehalt verhandeln oder zu einer Zeit Urlaub nehmen möchten, in der Ihr Vorgesetzter Sie gerne im Betrieb haben will – obwohl er weiß, dass Ihre Familie Ihnen aufs Dach steigt, wenn Sie sich nicht freinehmen.
    Solche Gespräche haben teils viel von einer Wrestling-Show mit Hulk Hogan. Man kennt diese Szenen aus dem Fernsehen. Die zwei Wrestler stehen sich schwitzend gegenüber und versuchen, den jeweils anderen in die Knie zu zwingen. Plötzlich wird der Schiedsrichter abgelenkt; er dreht den Kämpfern den Rücken zu. Da schnappt sich der eine Wrestler einen Stuhl, zieht dem Gegner eins über – und gewinnt so den Kampf.
    Nun wird Sie Ihr Chef nicht mit dem Sessel verprügeln, wenn Sie ihn um mehr Geld bitten. Doch auch Ihr Boss kann im Kampf plötzlich eine perfide rhetorische Waffe zücken und sich so einen Vorteil verschaffen. Vor allem, wenn Sie mit dem Chef allein sind – es also keinen Schiedsrichter gibt, der Sie schützt.
    Dass Ihr Chef solch schmutzige Tricks beherrscht, braucht Sie aber nicht zu entmutigen. Sie müssen nur wissen, was vielleicht auf Sie zukommt – und was Sie dagegen tun können. Ihr Vorgesetzter hat dann zwar immer noch das letzte Wort, aber Sie machen ihm die Verhandlung schwerer. Und Sie erhöhen maßgeblich Ihre Chancen, sich vielleicht doch durchzusetzen. Folgende Tricks wenden Chefs gerne an:

    Nebenthemen: Ihr Chef lenkt das Gespräch von seinem eigentlichen Ziel weg; er versucht, Sie in eine Diskussion über Nebensächlichkeiten zu verstricken.
    Gegenmittel: Steuern Sie gegen. Sagen Sie etwas wie: »Das ist ein interessanter Punkt; den sollten wir dringend in einem anderen Gespräch vertiefen. Wir sprachen aber gerade über mein Gehalt. Lassen Sie mich noch einmal darlegen, warum …«
    Selektion: Ihr Chef bewertet ein Projekt oder Ihre Arbeit nur anhand ausgesuchter Kriterien und stellt die Dinge dadurch negativer da, als sie sind.
    Gegenmittel: Erweitern Sie die Diskussionsbasis. Sagen Sie: »Die von Ihnen angesprochenen Punkte sind richtig und wichtig. Lassen Sie mich aber noch weitere Aspekte ergänzen, ohne die sich die Qualität meiner Arbeit nicht vollständig bewerten lässt …«
    Schwarz-Weiß-Malerei: Laut Ihrem Chef gibt es nur zwei Möglichkeiten, um sich zu einigen. Beispiel: »Der Kunde braucht den Entwurf in 14 Tagen, und ausgerechnet in der kommenden Woche haben Sie Urlaub. Entweder Sie verschieben ihn – oder das Projekt platzt.«
    Gegenmittel: Zeigen Sie Alternativen auf. Sagen Sie: »Die Abteilung von Herrn Schmitz hat gerade ein Projekt beendet und noch kein neues begonnen. Wenn zwei Mitglieder aus seinem Team diese Woche bei uns mitarbeiten, könnte der Kunde den Entwurf sogar schon Ende dieser Woche in Empfang nehmen.« (Und Sie können wie geplant verreisen.)
    Trügerische Kausalketten: Ihr Chef nennt für die Lösung eines Problems eine zeitliche Abfolge, die unbedingt eingehalten werden muss. In Wahrheit handelt es sich um ein Scheinargument, um Zeit zu gewinnen. Beispiel: »Ich kann Sie jetzt noch nicht in eine andere Stadt versetzen. Ich muss erst die Personalprobleme in Ihrer Abteilung in den Griff bekommen.«
    Gegenmittel: Durchbrechen Sie die Kausalkette. Sagen Sie: »Soweit ich es einschätzen kann, ist meine Versetzung nicht abhängig von anderen Personalfragen. Wichtige Projekte, die ich für die Firma schon jetzt in Angriff nehmen könnte,

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