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Wer Mit Schuld Beladen Ist

Wer Mit Schuld Beladen Ist

Titel: Wer Mit Schuld Beladen Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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verantwortliche Person ist, die dafür sorgt, dass die Verabredungen eingehalten werden. Wenn Sie möchten, könnte ich diese Aufgabe übernehmen.«
    »Wirklich?« Clare hatte de Groot nicht ernsthaft als Aktivposten für St. Alban’s in Betracht gezogen. Dieses Versäumnis war ihr ein wenig peinlich. »Das wäre großartig.«
    »Ich möchte mich nützlich machen.« Elizabeths Miene war ernst und gelassen. Clare fragte sich, ob die Frau jemals lachte oder einen Witz riss. »Wenn man so darüber nachdenkt, müssen Sie ganz allein unglaublich viel bewältigen.«
    »Ich betrachte die Pfarrarbeit nicht als unglaubliche Arbeit. Und ich bin ganz sicher nicht allein.«
    »Nun … ich hatte den Eindruck, dass Sie zu den hiesigen Geistlichen nicht gerade engen Kontakt halten.«
    »Dr. McFeely und Reverend Inman sind hilfsbereit genug, schätze ich. Es liegt daran, dass sie gut zwanzig, fünfundzwanzig Jahre älter sind als ich und wir nicht viel gemeinsam haben. Wir haben zusammen ein paar ökumenische Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Sie reden beide gern über ihre Enkel. Sie haben diese kleinen Fotoalben.«
    »In dieser Gegend leben auch junge Priester unserer eigenen Kirche. Der Pastor unten in Schuylerville, und Philip Ballantine von der Christ Church in Ballston Spa. Sie hatten bis jetzt noch keine Gelegenheit, die beiden kennenzulernen, nicht wahr?«
    »Ich habe bei der Tagung der Diözese ziemlich viele Leute getroffen. Das restliche Jahr kann ich wegen der vielen Aufgaben hier nur schlecht aus Millers Kill fort.«
    »Dann gibt es noch etwas, das ich für Sie tun kann.« Elizabeth klang erfreut. »Ihnen Freizeit verschaffen, damit Sie nicht nur Pastorin von St. Alban’s, sondern auch Pastorin der Diözese Albany sein können. Sie müssen die Kollegialität vermissen, die Sie im Seminar erfahren haben.«
    »Ich schätze schon.«
    »Ich kenne das. Nächsten Freitag findet in Father Lees Haus in Saratoga eine Zusammenkunft statt. Abendandacht in Bethesda, gefolgt von einem gemeinsamen Essen. Ich würde Sie an diesem Nachmittag vertreten, wenn Sie hinfahren wollen.«
    »Äh …« Das Letzte, was Clare wollte, war ein geselliges Beisammensein mit einer Horde Priester, die sie kaum kannte. Die jüngsten Ereignisse hatten sie aufgerieben; nächsten Freitag wollte sie sich nur noch eine Suppe kochen und sich vor einem lodernden Kaminfeuer zusammenrollen. Allein. Oder mit einer anderen Person, spottete ihr Verstand. Und falls du allein bist, was soll dich davon abhalten, ihn anzurufen und einzuladen? Ihr wurde bewusst, dass de Groot sie beobachtete. »Das wäre großartig«, sagte sie.
    »Wunderbar.« Elizabeth legte die Fingerspitzen aneinander. »Ich weiß Ihre Bereitwilligkeit, Teile Ihres Reichs an mich abzutreten, wirklich zu schätzen. Ich nehme an, dass Sie an eine ziemlich unabhängige Art der Führung gewöhnt sind. Jemand, der während Desert Storm die Besatzung eines Helikopters kommandiert hat, fühlt sich vermutlich am wohlsten, wenn er wichtige Entscheidungen persönlich trifft.«
    »Keine Besatzung«, berichtigte Clare. »Ich bin … war Pilotin.« Ach, was machte es schon, wenn de Groot die Bezeichnungen durcheinanderwarf? Unvermittelt fiel ihr auf, dass die neue Diakonin eine Menge über sie wusste, als hätte sie im Diözesanbüro ihre Personalakte gelesen. Was mochten sie de Groot sonst noch zugänglich gemacht haben, da sie Clares Virgil sein sollte, der sie sicher durch die Kreise von Ungehorsam und unangemessenen Beziehungen führte? Die Einschätzungen ihrer Lehrer am Theologischen Seminar? Das psychologische Profil ihrer Fähigkeit zur Einsicht? Und was war mit diesem gemeinsamen Essen, zu dessen Teilnahme sie so geschickt manipuliert worden war? Würde sie dort eine ganze Reihe sorgfältig geprüfter, gehorsamer Gleichgestellter treffen? Interessehalber vielleicht auch ein paar Junggesellen?
    Würde dieses Essen überhaupt stattfinden, wenn sie nicht soeben zugestimmt hätte, dorthin zu fahren?
    Nein. Nein, nein, nein. Sie würde sich nicht verrückt machen. Immerhin war es ihre Diözese, dieselben Menschen, deren monatliche Zeitung stets mindestens zehn Tippfehler enthielt und denen es niemals gelang, die Vorabbestellungen der Mittagessen bei den jährlichen Tagungen korrekt auszuführen. Außerdem war sie nur eine Jungpriesterin. Sie war diesen Aufwand nicht wert.
    Oder?
    Den restlichen Vormittag blieb Clare sehr einsilbig, hörte aufmerksam zu, wenn de Groot eine Feststellung äußerte –

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