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Wer Mit Schuld Beladen Ist

Wer Mit Schuld Beladen Ist

Titel: Wer Mit Schuld Beladen Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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ihr fiel auf, dass diese in Fragen gekleidet waren, die jedoch in einer Weise formuliert wurden, die nur eine einzige Antwort zuließ –, ehe sie reagierte. Endlich zurück in St. Alban’s, war sie angespannt, nervös und noch paranoider als in ihrer Militärzeit bei ihrer »Gefangennahme« und dem »Verhör« während ihres Survival-Trainings.
    In den drei Stunden, die sie fort gewesen waren, hatte Lois gemeinsam mit Mr. Hadley begonnen, den Kopierraum in ein Büro für de Groot umzuwandeln. Gepriesen sei ihr Name. Der versprochene Schreibtisch und die Stühle standen an Ort und Stelle, dazu noch ein kleines Bücherregal und zwei Lampen, die Clare als Spenden für einen Möbelbasar identifizierte. Der Kopierer kauerte jetzt vor Lois’ Schreibtisch und blockierte den Platz, den Clare bevorzugte, wenn sie und Lois sich berieten. Natürlich gab es noch keinen PC; doch der Küster hatte bereits ein Loch durch die Fußleiste gebohrt und eine Telefonleitung gelegt, die die neue Diakonin mit der Außenwelt verband.
    Clare überließ Elizabeth ihren Dankesbezeugungen und eilte den Korridor hinunter zur Sakristei. Sie sah, dass ihre Tür noch immer geschlossen war. Das bedeutete natürlich überhaupt nichts. Falls Russ gegangen war, hatte er sie sicherlich hinter sich zugezogen. Sie verstaute ihre Reiseausrüstung und kehrte zum Büro zurück. Unterwegs drückte sie auf den Türgriff.
    Die Tür war verschlossen.
    »Lois, ich mach mich mal an die Arbeit und versuche, den Papierkram in den Griff zu kriegen«, unterbrach sie einen Austausch von Büroutensilien.
    Elizabeths Augen leuchteten auf. »Kann ich Ihnen irgendwie dabei helfen? Ist etwas dabei, das ich wissen muss?« Sie verlagerte einen Karton mit Umschlägen und ein mit einem Gummiband gehaltenes Bündel Bleistifte von einer Hand in die andere, um ihre Bereitschaft zu demonstrieren, jede neue Aufgabe in Angriff zu nehmen.
    »Nein, nein«, wehrte Clare ihren Vorschlag ab. »Nur Routinedinge, die ich vor mir hergeschoben habe. Das Beste, was Sie tun können, ist, diese Predigt zu verfassen. Und … und …« Sie brauchte noch eine Aufgabe, für den Fall, dass die erschreckend kompetente Diakonin sich als einer der Menschen herausstellte, die eine Predigt in weniger als einer Stunde schreiben können. »Und Lois kann Ihnen die Haushaltsakten und die Unterlagen über die Spendenaktionen heraussuchen. Sie werden sie brauchen, um sich ein deutliches Bild von der Gemeinde machen zu können.«
    Lois sah sie seltsam an. Clare wusste, dass sie sich fragte, woher dieser plötzliche Eifer rührte, die neue Diakonin mit jedem Aspekt ihres Berufs bekannt zu machen.
    »Sie sagten doch, Sie hätten in St. Stephens’s in beiden Bereichen erfolgreich gearbeitet, nicht wahr? Ich hätte gern, dass Sie uns alle Empfehlungen aufschreiben, die dazu dienen könnten, uns im bevorstehenden Jahr zu verbessern oder unsere Spendeneinnahmen zu steigern. Ich weiß, dass die Mitglieder des Haushaltskomitees gern von Ihren Erfahrungen profitieren würden.«
    »Gern«, erwiderte Elizabeth, deren Miene gelassene Befriedigung widerspiegelte.
    Lois andererseits war die verkörperte Skepsis. Dem Verwaltungskomitee fiel es schwer genug, von den eigenen Erfahrungen zu profitieren, von denen einer Frau, die erst seit zwei Tagen in St. Alban’s war, ganz zu schweigen.
    »Sie sorgen dafür, dass Elizabeth alles bekommt, ja?«, bat Clare, wobei sie hoffte, dass ihr fröhlicher Tonfall ihre Verzweiflung verbarg.
    »Hm.«
    Clare beschloss, das als Zustimmung zu werten. »Dann kann ich euch ja jetzt allein lassen!« Sie flüchtete den Korridor hinunter und kramte unterwegs die Schlüssel aus der Tasche.
    Leise schloss sie die Tür auf. Sie öffnete sich mühelos. Die Lampe brannte, und ihr PC lief, doch ihr Schreibtischstuhl war unbesetzt. Ebenso wie das durchgesessene Sofa und die beiden Admiralsstühle vor dem Kamin. Sie verspürte einen scharfen Stich im Magen. Enttäuschung.
    Sie presste die Lippen aufeinander, entschlossen, sich nicht wie ein verlassenes Kind zu fühlen, und schloss die Tür.
    Und hätte aufgeschrien, wenn Russ ihr nicht den Mund zugehalten hätte.

24
    E ntschuldige«, flüsterte Russ. »Ich wusste nicht, ob du es bist. Und ob du allein bist.« Er gab sie frei.
    »Gütiger Himmel.« Sie griff sich an die Brust. »Du hast mir eine Schei…, eine Schafsangst eingejagt.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Eine Schafsangst?«
    Sie warf ihm einen wütenden Blick zu. »Leg dich nicht mit mir

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