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Wer mit Wem - Entscheide Du!

Wer mit Wem - Entscheide Du!

Titel: Wer mit Wem - Entscheide Du! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Varese
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kümmert sich nicht darum, was andere sagen. Mit ihm könnte ich mir so einiges vorstellen. Und seit ich ihm vor Kurzem zwei Euro für ein Busticket geliehen habe, zwinkert er mir jedes Mal zu, wenn er mich sieht. Miriam behauptet, er würde auf mich stehen und ich müsse langsam mal in die Puschen kommen, wenn ich ihn mir nicht von einer anderen vor der Nase wegschnappen lassen wollte. Denn, nachdem er mit Schreckschraube Natalie Schluss gemacht hat, stehen die Mädchen in unserer Schule Schlange bei ihm.
    Leider bin ich nur immer total schüchtern, wenn mir ein Junge gefällt. Miriam ist da komplett anders. Wenn sie jemanden toll findet, unternimmt sie alles, um ihn auf sich aufmerksam zu machen, und hat damit echt Erfolg. Sie hat es auch geschafft, dass wir überhaupt zu Jonas’ Party eingeladen wurden, indem sie sich an seinen besten Freund Tom rangeschmissen hat. Und Tom war es dann auch, der Miriam gesteckt hat, dass sich Jonas anscheinend tatsächlich für mich interessiert. Zumindest hat er sich ein paarmal nach mir erkundigt.
    Ich könnte heulen! Ich wollte dieses Mal wirklich in die Offensive gehen und Jonas zeigen, dass ich ihn auch mag. Ich hab mir sogar einen neuen Jeansrock und ein süßes rotes Oberteil gekauft, das mich ein halbes Vermögen gekostet hat.
    â€žAch Lara-Schätzchen, diese Partys sind doch alle gleich“, setzt meine Mutter an. „Du wirst noch auf Tausende solcher Feiern gehen, aber was du nach dem Umzugschaos der letzten Wochen dringend brauchst, ist ein bisschen Urlaub, frische Luft und Spaß, und davon wirst du bei deiner Tante jede Menge bekommen. Du bist viel zu blass. Außerdem ist das Bahnticket schon gebucht. Du wirst sehen, es wird großartig.“
    â€žWarum lässt du dir das gefallen, Lara?“ Miriam schnappt empört nach Luft, als ich ihr am Telefon die Neuigkeiten berichte.
    â€žWas soll ich denn bitte schön machen?“, erwidere ich gereizt. „Meine Eltern haben schon alles festgemacht!“
    â€žDann verpass eben den Zug und übernachte bei mir oder sag, dir ist ganz furchtbar schlecht oder du hast Angst, allein so weit zu fahren, oder …“
    â€žMiriam, vergiss es, ich bin nicht gut im Lügen, das weißt du doch. Ich ärgere mich ja auch, aber jetzt kann ich’s nicht mehr ändern. Du musst eben allein auf die Party und mir berichten, was passiert. Vor allem, wenn irgendwas mit dieser blöden Kuh von Natalie ist, hast du verstanden? Dann musst du mir gleich ’ne SMS schicken oder mich anrufen.“
    â€žWie du meinst!“ Miriam klingt eingeschnappt. „Aber beschwer dich nachher nicht, wenn er ’ne andere Freundin hat. Der fackelt nicht lange. Außerdem fährt Jonas nach seiner Party drei Wochen lang in Urlaub und ich an deiner Stelle hätte die Sache vorher klargemacht.“
    Ich seufze. Warum ist im wirklichen Leben nur immer alles so kompliziert? Und warum, warum, warum müssen einem die Eltern ständig dazwischenpfuschen?
    Am Freitag, eine Woche später, ist Ferienbeginn und ich sitze mit meinem Trekkingrucksack und einer Zeitschrift im Zug nach Neuenbach. Eigentlich muss ich ja nach Ober neuenbach, aber natürlich hat das Kaff, in dem meine Tante wohnt, keinen eigenen Bahnhof. Puh, morgen Abend werde ich die coolste Party des Jahres verpassen und die Chance auf die Liebe meines Lebens. Stattdessen werde ich wahrscheinlich mit meiner missmutigen Pausbacken-Cousine Sahnetorte essen und erzählen, was ich die letzten sieben Jahre so alles getrieben habe – und das war nicht gerade viel. Tolle Aussichten!
    Die Reise hat schon ziemlich stressig angefangen: Zuerst kam mein Zug zu spät und dann hab ich den Anschluss verpasst und musste mich in diese Bummelbahn setzen, in der es muffelt und keine Klimaanlage gibt. Die Oma neben mir futtert seit gut einer Stunde Kekse in sich hinein und fegt in regelmäßigen Abständen die Krümel von ihrem Rock auf meinen Schoß.
    Ich lege die Zeitschrift beiseite und blicke durch die schmierige Scheibe hinaus in den blauen Sommerhimmel. Schön ist es hier schon, das muss ich zugeben. Ein wunderbares Bergpanorama und saftige grüne Wiesen ziehen an mir vorüber. Wenn Miriam doch nur bei mir wäre. Oder Jonas. Mit Jonas auf einer Decke, irgendwo auf so einer Wiese. Nur leicht bekleidet und mit –
    â€žVerehrte Fahrgäste, in Kürze erreichen wir Neuenbach“, ertönt

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