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Wer mordet schon in Franken? - 11 Krimis und 125 Freizeittipps

Wer mordet schon in Franken? - 11 Krimis und 125 Freizeittipps

Titel: Wer mordet schon in Franken? - 11 Krimis und 125 Freizeittipps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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der Hochrhön gelegen. In ca. drei Stunden kann es auf einem eigens angelegten Naturlehrpfad umwandert werden.

    64   Kirchenburg, Ostheim; ehemalige thüringische Enklave in Bayern. Die Kirchenburg ist die größte Anlage ihrer Art in Deutschland. Sie fungierte in Kriegs- und Plünderungszeiten als Schutz für Mensch, Tier und Vorräte.

    65   Münnerstadt; malerisches Fachwerkstädtchen. Besonders sehenswert ist die St. Magdalena Kirche mit dem von Tilmann Riemenschneider geschnitzten Hochaltar, der Maria Magdalena nur mit ihrem Haar bekleidet darstellt.

    66   Die Hohe Rhön; beeindruckende Mittelgebirgslandschaft mit reicher Flora und Fauna. Ideal zum Wandern. Auch auf einer Fahrt entlang der Hochrhönstraße von Fladungen nach Bischofsheim mit dem Auto zu erleben.

    67   Bischofsheim; Städtchen am Fuß des Kreuzberges. Der Zentturm stammt aus dem 13. Jahrhundert, ist 26 m hoch und beeindruckt durch seine Trutzigkeit.

    68   Rhönmuseum, Fladungen; die nördlichste Stadt Frankens hat viel Fachwerk und eine gut erhaltene Stadtmauer zu bieten. Das Rhönmuseum beherbergt Volkskunst der Rhön sowie eine vor- und frühgeschichtliche Sammlung.

    69   Frickenhäuser See; bei Mellrichstadt gelegener, kreisrunder natürlicher See. Er hat einen Umfang von knapp 400 Metern und ist eine beliebte Badestelle.

Frau Scherzinger will nicht Urlaub machen
– Haßberge, Steigerwald und ein Ausflug an den Main –
    Â»Tötungsdelikte sind Beziehungstaten; Tötungsdelikte sind Beziehungstaten.«
    Wie ein Mantra murmelte Hauptkommissarin Ruth Stein diese kriminalistische Binsenweisheit vor sich hin. Es war heiß. Sie saß unter der Markise einer Eisdiele und betrachtete die spätgotische Stadtpfarrkirche  70 St. Kilian, Kolonat und Totnan. Mit zwei Werken des berühmten Tilman Riemenschneider darin. Ein bisschen dick aufgetragen für Haßfurt. Fand die Stein. Sie dachte eben eher sachlich. Nicht emotional. Wobei sich das vielleicht ändern würde. Sie hatte einen Liebhaber. Erst seit ganz Kurzem.
    Endlich brachte der junge Mann in der Bistroschürze das Spaghettieis. Er stellte das Tablett mit dem Schälchen vor Ruth Stein ab. »Wissen Sie schon was Neues?«
    Â»Neues?«
    Â»Wegen … dem Mord.«
    Klar. Im kleinen Haßfurt war ein Mord eine Sensation und ein Thema. Man lebte nicht in der Bronx. Schade eigentlich, dachte die Stein.
    Â»Mord ist ein großes Wort. Wir haben noch nicht mal eine Leiche.«
    Â»Aber die Frau Scherzinger ist seit gut anderthalb Monaten verschwunden, und das passt nicht zu der!«
    Ein Schildchen am schwarzen T-Shirt wies den jungen Mann als Marco aus.
    Â»Hören Sie, Marco …«
    Â»Mirko.«
    Ruth Stein fuhr den Zeigefinger aus. »Steht hier nicht Marco?«
    Â»Ja, aber das war ein Fehler bei der Herstellung.«
    Die Stein verdrehte die Augen. In Zeiten vor ihrem Liebhaber hätte sie jetzt eine trockene Bemerkung gemacht. Inzwischen gab sie sich milder.
    Â»Also, Mirko, kennen Sie Frau Scherzinger?«
    Â»Lisa hat mit mir dieses Jahr Abitur gemacht.«
    Lisa. Die Tochter der Scherzingers. Gerade 19 geworden. Traumatisiert vom Verschwinden ihrer Mutter an einem verregneten Junitag. Jetzt war August. Die Sonne stach von einem wolkenlosen Himmel. Ruth Stein, die Jeans trug und ein kurzärmeliges Hemd ihres Lovers, griff nach der Sonnenbrille. Die hatte sie sich für den ersten gemeinsamen Urlaub gekauft. In zwei Wochen. Sie wollten nach Dänemark. Aber vielleicht schien da keine Sonne. Die Stein hatte keine Ahnung. Kühles, verregnetes Wetter lag ihr ohnehin mehr. Bei ihrem kompakten, runden Körperbau traute sie sich nicht aus Jeans und Holzfällerhemd heraus.
    Â»Haben Sie Kontakt zu Lisa?«
    Â»Sie ist verzweifelt.« Marco-Mirko zögerte. »Die wollten doch in den Urlaub, die Scherzingers. Noch mal zu dritt, weil ihre Eltern meinen, dass sie jetzt, wenn sie anfängt zu studieren, das Interesse an der Familie verliert.«
    Die Stein löffelte ihr Eis.
    Â»Danke, Mirko. Das ist wirklich eine Tragik. Nicht wahr?«

    *
    M., ihr Lover, hatte sich in die Haßberge verliebt. Letzten Sommer, auf einer Fahrt entlang der Straße der Fachwerkromantik  71 . Man konnte es ihm nicht verdenken. Er war Architekt. Für einen Menschen, der Sinn für Schönheit besaß, man könnte fast sagen, für einen Ästheten, war die

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