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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Clarke
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Ring getragen haben«, sagte er verwirrt. »Haben Sie ihn schon wieder verloren?« Sein Lächeln war jetzt verhaltener, als wäre er sich seiner Sache nicht mehr so sicher. »Sah aus wie ein Verlobungsring. Ihr Typ wird nicht viel Vergnügen an Ihnen haben«, fuhr er fort, und ich wünschte, der Blitz würde ihn treffen.
    »Sie ist nicht verlobt«, sagte Elliot und warf das Wort wie einen Fehdehandschuh in den Ring. Tina schaute ihn irritiert an.
    Sag nichts, sag nichts , betete ich stumm und fragte mich, ob ich einen Herzinfarkt simulieren sollte.
    »Natürlich ist sie verlobt. Bist du doch, Sasha, oder?«, fragte sie, als wäre sie sich plötzlich nicht mehr sicher. »Oder nicht?«
    Das Blut brauste durch meinen Körper. Ich wollte diesen anklagenden Blicken entfliehen, zugleich aber auch die Wahrheit herausschreien und es hinter mich bringen. Einzig das sichere Wissen, dass mir niemand glauben würde, hielt mich davon ab.
    »Warum waren Sie oben?« Belle verschränkte mit klirrenden Armreifen die Arme. Sie trug ein Kleid aus ihrer eigenen Kollektion. Der Stoff spannte leicht, und ich konnte ihren Bauchnabel erkennen.
    »Okay«, begann ich und fragte mich selbst, was ich wohl weiter sagen würde. »Während Sie fort waren, habe ich darauf gewartet, dass die Dinge im Ofen warm wurden, und da dachte ich, dass ich … dass ich vielleicht noch ein wenig putzen könnte. Das ist alles. Sie hatten offenbar ziemlich viel zu tun, und da …«
    »Wollen Sie sagen, dass meine Wohnung schmutzig ist?« Sie schaute sich um, als suchte sie bei ihren Gästen Beistand.
    »Nein, natürlich nicht«, sagte ich und versuchte, nicht nervös herumzuzappeln. »Ich … Ich wusste, dass Sie wollen, dass heute Abend alles perfekt ist, und da …«
    »Aber die Show ist hier unten, nicht oben.« Das Schweigen wurde unangenehm. »Wie können Sie es also wagen …?«
    »Sasha, sag ihnen doch einfach die Wahrheit«, mischte sich Tina ein und zog eine Augenbraue hoch.
    Ich starrte sie an und fühlte mich feucht unter den Achseln.
    »Ich … Ich kann nicht«, sagte ich wahrheitsgemäß.
    Die Köpfe gingen hin und her, als das Drama an Fahrt zunahm. Selbst der DJ hatte sich inzwischen einen Stuhl herangezogen.
    »Du musstest zum Klo und wusstest nicht, wo es war«, sagte sie langsam, als wäre ich sieben. »Du musstest … Du weißt schon.« Sie schaute auf meinen Unterleib, und sämtliche Blicke folgten ihr. »Deinen Tampon wechseln.«
    »Um Gottes willen!« Belle fuhr zurück, die Oberlippe angeekelt verzogen. »Den haben Sie doch hoffentlich nicht ins Klo geworfen?«
    Irgendjemand kicherte, und ich schüttelte den Kopf, der heiß war vor Scham. »Natürlich nicht«, flüsterte ich, wohlwissend, dass alle sich fragen würden, was ich mit dem nicht existierenden Tampon denn dann gemacht hatte.
    »Und das hier?« Wie einen Trumpf streckte sie das Fläschchen hoch, das sie in der Hand gehalten hatte.
    »Umgestoßen«, wisperte ich nur. »Ich werde es ersetzen.«
    »Es steht zu bezweifeln, dass Sie sich das leisten können«, grinste sie.
    Ich konnte ihren Anblick nicht länger ertragen. Mit aller Würde, die ich aufbringen konnte, drehte ich mich um und sagte: »Bitte entschuldigen Sie mich, ich muss noch aufräumen.«
    In dem Bewusstsein, dass sich sämtliche Augen im Raum in meinen Nacken bohrten, ging ich in die Küche zurück und sammelte auf dem Weg mit zitternder Hand ein paar Gläser ein.
    Nie in meinem Leben hatte ich mich so elend gefühlt.
    »Wo ist denn dein Ring eigentlich?«, fragte Tina neugierig, als ich jetzt herumwirbelte und Dinge in Behältnisse packte und mich weigerte, darüber nachzudenken, was soeben passiert war. Ich konnte es nicht erwarten, diesen Ort zu verlassen.
    »Den nehme ich manchmal ab, wenn ich … abwasche«, schwindelte ich und zog ihn aus der Tasche. »Einmal ist er mir bei einem Kunden in die Spüle gefallen, und ich hatte Glück, dass ich ihn überhaupt wiederbekommen habe«, faselte ich und verlor mit jedem Wort an Überzeugungskraft. Gott sei Dank war Tina keine misstrauische Person.
    »Ich verstehe«, sagte sie mit einem beiläufigen Achselzucken. »Übrigens habe ich meine Mappe wiedergefunden – ta-dah.« Sie hielt sie hoch. »Sie war hinter dem Sofa. Ich dachte, ich rede vielleicht lieber mit Miss Summers und frage, ob sie bei Mr. Von Heston ein gutes Wort für mich einlegen kann.«
    Nach dieser Szene? , lag mir auf der Zunge. Es war offensichtlich, dass Belle wild entschlossen war, jegliche Konkurrenz

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