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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Clarke
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Zeit fragte, was Elliot wohl tat. Unterhielt er sich mit Rosie? Ich hatte meinen Verlobungsring in der Küche gelassen und hoffte, er würde ihn nicht im Topf der Grünlilie entdecken.
    »Ohne dich wäre es doch kein Familienfoto«, erklärte ich verärgert, als ich Dad wie einen Dummy aufs Bett setzte. Hinten in seinem Kleiderschrank hatte ich eine Fliege gefunden – ein Spontankauf, der nie zum Einsatz gekommen war – und befestigte sie sorgfältig unter seinem Hemdkragen. Mit einem Mal begann sie sich ganz langsam um ihre eigene Achse zu drehen.
    »Das ist ein Scherzartikel«, sagte Dad entzückt und ließ sie noch schneller rotieren. »Jetzt erinnere ich mich wieder.«
    »Um Himmels willen!«
    »Lass dran«, sagte er und schob meine Hand weg. »Die gefällt mir.«
    Mum warf ihm einen finsteren Blick zu. »Da geben wir ja ein hübsches Pärchen ab«, sagte sie und richtete noch einmal missmutig ihre Haare, bevor sie eine Navy-Jacke über ihr Kleid zog. »Lass es uns also hinter uns bringen«, sagte sie, als würde sie zum Schafott geführt. »Warum hast du nicht einfach den Typen bestellt, der die Hochzeitsfotos macht?«, sagte sie dann zum x-ten Mal. »Der hat einen sehr guten Ruf. Er weiß alles über Beleuchtung und so.«
    »Der hatte keine Zeit«, log ich. »Und Elliot hat auch Ahnung von Beleuchtung und so.«
    Ich folgte ihr die Treppe hinunter, erhitzt und aufgebracht. Dad schlich hinter uns her, und ich wünschte, ich wäre nie auf die Idee mit diesem verdammten Porträt gekommen.
    Über eine Riesentoblerone hätte Mum sich mehr gefreut.
    Als sie Elliot erblickte, kehrte ihre gute Laune sofort zurück.
    »Was hast du noch mal gesagt, wie er heißt?«, fragte sie mich aus dem Mundwinkel, und auf meine Antwort hin schnappte sie theatralisch nach Luft.
    »Sie müssen der Sohn von Ted Frobisher sein! O mein Gott, Sie sehen ja genauso aus wie er.« Die Tatsache, dass ich bei ihm zu Hause gewesen war, hatte sie immer noch nicht verdaut. Sie hatte mich danach doch ernsthaft gefragt, ob er nicht zu meiner Hochzeit kommen wolle.
    »Sasha, warum hast du mir das nicht gleich gesagt?« Sie schaute mich vorwurfsvoll an. »Ich bin ein Riesenfan von Make Me a Mogul «, sagte sie und nahm mit beiden Händen Elliots Hand. »Es ist mir eine solche Ehre, Sie kennenlernen zu dürfen«, sagte sie und vergaß jeden Anstand. »Sie müssen sehr stolz auf Ihren Vater sein. Für die jungen Leute in unserem Land hat er Wunder gewirkt.« Die ganze Zeit über tätschelte sie Elliots Hand.
    Elliot senkte das Kinn. »So ist mein Vater«, sagte er sarkastisch. »Für Fremde wirkt er Wunder.« Sein Tonfall ließ sogar Mum aufhorchen.
    »Oh, ich erinnere mich, vor Jahren in der Presse über diesen Skandal gelesen zu haben«, sagte sie und ignorierte mein wildes Gestikulieren.
    »Margaret!« Dad blickte angespannt.
    Sie führte Elliot zum Sofa, drückte ihn in die Polster und setzte sich neben ihn, seine Hand immer noch in der ihren. »Sich einfach so mit Ihrer Tante einzulassen«, beteuerte sie in vertraulichem Ton. »Andererseits, wahre Liebe lässt sich halt nicht unterdrücken … Nicht, dass ich da mitreden könnte!« Sie warf ihren Kopf zurück und lachte laut und ausgiebig. »War nur ein Scherz«, erklärte sie Dad, der erbleicht war.
    Elliot sagte gar nichts mehr. Er hing verstört in den geblümten Kissen und streckte die Beine von sich, als wäre er aus großer Höhe herabgefallen.
    »Juliette scheint eine so nette und normale Frau zu sein«, plapperte Mum weiter und spürte nichts von der Stimmung im Raum. Als ich Rosies entsetztes Gesicht im Türrahmen sah, musste ich ein Kichern unterdrücken. »In der Daily Mail habe ich ein Interview mit ihr gelesen, als sie diese Kampagne zur Rettung der Honigbiene auf den Weg gebracht hat. Verblüffend, wie ähnlich Sie ihr sind. Man muss einfach hinschauen.«
    »Mum!«
    »Inzwischen sind Sie bestimmt beste Freunde, was?«
    »Nicht wirklich.« Elliot klang aufgeräumt, aber sein Gesichtsausdruck verriet, dass sie an Dinge rührte, über die er schon lange nicht mehr nachgedacht hatte und das auch nicht zu ändern beabsichtigte.
    »Das reicht jetzt«, sagte ich. Sie schaute mich überrascht an, als hätte sie vergessen, dass ich überhaupt anwesend war.
    »Sieht er nicht umwerfend aus?«, erklärte sie, und ich schloss die Augen. »Das wird man doch wohl noch sagen dürfen.« Sofort wandte sie sich wieder Elliot zu und tätschelte ihm das Knie. »Ich wette, dass die Frauen um den ganzen

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