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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Clarke
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und deine Innereien werden in der gesamten Atmosphäre verstreut herumfliegen.« Sie packte mich am Arm. »Und was, wenn sich deine Persönlichkeit verändert? Das habe ich in diesen Filmen gesehen. Du kehrst als Cyborg zurück und versuchst, den Präsidenten umzubringen.«
    »Wir haben keinen Präsidenten, wir haben einen Premierminister.«
    »Oder was, wenn sie dir deine Seele rauben und dir übermenschliche Kräfte verleihen?« Sie schluckte. »Vielleicht kannst du Kung-Fu, wenn du zurückkommst.«
    »Wär doch nicht schlecht, oder?«
    »Nicht, wenn du jemanden umbringst.«
    »Nun hör aber auf.«
    »Du darfst nicht gehen!«
    »Verfluchter Mist, das klang aber vorhin noch ganz anders«, sagte Elliot und verdrehte die Augen. »Hören Sie nicht auf Ihre Freundin, Sasha. Sie werden wohlbehalten zurückkehren, das verspreche ich Ihnen.«
    »Aber klar. Dein bestimmender Planet ist die Sonne, das hatte ich ganz vergessen. Alles wird gut«, sagte sie in einer erneuten Kehrtwende und umklammerte mich so fest, dass sie meine Blutbahnen abzuklemmen schien. »Wenn du jedoch um Mitternacht nicht zurück bist, komme ich dich suchen.« Ihre Stimme brach, und wir nahmen uns zitternd in die Arme.
    »Mein Testament hat Pete. Ich vermache dir meine Hälfte vom Geschäft, aber wenn du es in den Sand setzt, kommt mein Geist und verfolgt dich«, flüsterte ich. Sie lachte, um nicht weinen zu müssen.
    »Mit so etwas macht man keine Scherze«, sagte sie.
    Ich ließ ihre Hand los und war nun gleichermaßen beschwingt und panisch. »Es wird alles gut«, sagte ich, mehr zu mir selbst. Ich mochte gar nicht daran denken, was Pete sagen würde, wenn er in diesem Moment hereinspaziert käme. Er ging davon aus, dass ich mit Rosie im Kino war.
    »Jetzt kommen Sie endlich«, drängte Elliot, der langsam unruhig wurde. »Gleich ist es zu spät.«
    »Sicher. Ich werde mitkommen. Aber ich brauche eine frische Unterhose.«
    »Wofür?«, fragte Rosie und brach in nervöses Gekicher aus.
    »Weiß nicht.« Ich wollte nach meiner Tasche greifen, aber Elliot schüttelte den Kopf.
    »Nichts mitnehmen, bitte.«
    »Auch keinen Mantel?«
    »Keine Zeit.« Er streckte die Hände aus, und bevor ich meine Meinung noch einmal ändern konnte, trat ich vor und fühlte, wie er die Arme um mich schloss.
    »Nur eine kleine Warnung«, sagte er. Sein Atem in meinem Ohr war warm, aber ich erstarrte. »Sie werden niemanden treffen oder sprechen können, dem Sie in der Gegenwart nahestehen. Für diese Menschen werden Sie statisch sein. Verschwenden Sie also keine Zeit damit, und haben Sie keine Angst. Bei der Ankunft werde ich da sein, aber auf dem Weg könnten wir getrennt werden. Das ist normal, machen Sie sich also keine Sorgen, okay?«
    »O Gott.« Wie sollte ich mir keine Sorgen machen? Ich nickte und wartete, ein einziges Nervenbündel.
    Nichts passierte. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte ich, dass die ganze Geschichte nichts als ein monströser Scherz auf meine Kosten war.
    Stattdessen hörte ich, wie sich die Haustür öffnete und völlig unerwartet eine Stimme im Treppenhaus ertönte.
    »Juhuu! Wir sind zurück.« Mit schweren Schritten kam Mum die Treppe hoch. Ich schaute mich um und sah, dass Rosie genauso irritiert war. »Sobald ich ihm das mit der Livemusik verraten hatte, wollte dein Vater nur noch umkehren.« Die Stimme kam immer näher. »Alter Langweiler. Nicht einmal einen harmlosen Drink wollte er mehr nehmen. Er meint, ich hätte ihn reingelegt.«
    »Lass mich los«, sagte ich hektisch und versuchte, mich aus Elliots Armen zu befreien. Doch ich spürte, dass ich mich nicht mehr unter Kontrolle hatte – als würde ich irgendwohin gezogen, ohne mich selbst bewegen zu müssen. Ein zischender, knisternder Laut erfüllte meine Ohren, und mein Inneres fühlte sich wie ausgehöhlt an. Ich schloss die Augen. Als ich sie wieder öffnete, war es pechschwarz um mich herum, und Elliot war fort.
    Ich hätte alles drum gegeben, umkehren zu können, zu Rosie, in mein sicheres Zimmer, zu Mum, aber meine Beine schienen wie gelähmt und waren nicht mehr mit meinem Gehirn verbunden.
    »Ich möchte nicht sterben!«
    Mein Körper zuckte jetzt wie verrückt. Dann packte mich ein rauschhaftes Gefühl, als hätte sich alles um mich herum in Bewegung gesetzt. Ein Kaleidoskop an blitzenden Farben sauste vorbei, flackerte und sprühte wie Sternschnuppen und erleuchtete die Dunkelheit. Ein wilder Mix an Gerüchen drang mir in die Nase, und ich nieste.
    Ich glaubte, Elliot

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