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Wer nie die Wahrheit sagt

Wer nie die Wahrheit sagt

Titel: Wer nie die Wahrheit sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Sie, es ist unnötig, dass sie so leidet. «
    »Sie verträgt diese starken Mittel nicht sehr gut, das habe ich Ihnen doch schon mehrmals gesagt. Es macht sie noch verrückter, als sie ohnehin schon ist. Die Dosis muss so gering wie möglich gehalten werden. Ich will nicht, dass ihr noch mehr zustößt. «
    Sherlock drückte auf Stop und sagte: »Das war Tennyson Frasier. Was glaubst du, was es bedeutet?«
    Sie steckte den winzigen Recorder wieder in ihre Jackentasche.
    »Könnte vollkommen harmlos sein«, meinte Savich. »Andererseits, der Wagen kam in die Schrottpresse. Der Typ auf dem Schrottplatz hat mir erzählt, Dr. Frasier hätte ihn angewiesen, den Wagen sofort herschleppen zu lassen und in die Presse zu stecken. Geht das Ding jedes Mal an, wenn man spricht?«
    »Ja, es wird durch Stimmen aktiviert, schaltet sich jedoch bei mehr als sechs Sekunden Stille wieder aus. Hab’s von Dickie aus der Personalabteilung. Er ist ein richtiger Bastler, und er schuldete mir was, nachdem ich den Freund seiner Schwester hopps genommen habe – du weißt schon, diesen Dealer-Macho, der sie geschlagen hat.«
    »Sherlock, hab ich dir schon mal gesagt, dass du mir eine dauernde Quelle der Überraschung und des Entzückens bist?«
    »Nicht kürzlich, nein. Na ja, jedenfalls nicht seit letzter Nacht, aber ich glaube nicht, dass da dieselbe Absicht dahinter steckte.«
    Er lachte, zog sie an sich und küsste sie. Ihr Lockenhaar kitzelte seine Wange. »Komm, wir rufen bei Mutter an und schäkern ein bisschen mit Sean.«

5
EUREKA, KALIFORNIEN
    Clark Hoyt, Leiter des neuen FBI-Regionalbüros in Eureka, das erst vor knapp einem Jahr eröffnet worden war, gab Savich das Röhrchen mit den Tabletten zurück. »Tut mir Leid, Agent Savich. Was wir hier haben, ist ein ziemlich bekanntes Antidepressivum namens Elavil.«
    »Mist«, sagte Savich und blickte aus dem Fenster auf den kleinen Park unweit des Stadtzentrums hinunter. Die Bäume leuchteten in einem farbigen Herbstkleid. Wenn er den Kopf ein wenig nach rechts wandte, konnte er das Altstadtviertel sehen, das direkt am Wasser lag. Eureka, die Hauptstadt des Humboldt County, war ein wunderhübsches Städtchen mit vielen pittoresken viktorianischen Villen und öffentlichen Gebäuden.
    »Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Agent Savich? Scheint irgendwas vorzugehen, das Ihnen gar nicht gefällt.«
    Savich schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, es gäbe was, aber die Tabletten sind genau das, was sie sein sollen. Na ja, wäre wohl zu einfach gewesen, wenn was anderes dabei rausgekommen wäre. Ich habe Ihnen ja erzählt, dass der Wagen meiner Schwester, mit dem sie gegen diesen Baum raste, in der Schrottpresse gelandet ist. Hatte wirklich große Hoffnungen in diese Tabletten gesetzt. Ach ja, nennen Sie mich doch einfach Savich.«
    »Einverstanden. Ich bin Hoyt. Und jetzt zu diesem Wagen – das ging ja wirklich verdammt schnell.«
    »Ja, zu schnell vielleicht, andererseits werde ich dafür bezahlt, ein misstrauischer Hund zu sein. Vielleicht hat man sich ja nichts weiter dabei gedacht, einfach nur alles flink erledigt. Im Moment jedenfalls stecken wir in einer Sackgasse. Aber ich glaube, es ist an der Zeit, meinen lieben Schwager, Dr. Tennyson Frasier, ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen.«
    Clark Hoyt, der schon so einiges über die Heldentaten von Sherlock, Savich und MAX, Savichs zweigeschlechtlichen Superlaptop gehört hatte, sagte: »Sie wollen mir doch nicht weismachen, dass Sie den Kerl nicht schon vor seiner Heirat mit Ihrer Schwester unter die Lupe genommen haben? Könnte mir vorstellen, dass Sie als ihr Bruder sogar die Füllungen in seinen Zähnen untersucht haben.«
    »Klar hab ich ihn unter die Lupe genommen, aber nicht sehr genau, muss ich zugeben. Hab bloß geschaut, ob er irgendwelche Vorstrafen hat oder einen Drogen- oder Alkoholentzug gemacht hat, solche Sachen.«
    »Und dass er kein Bigamist ist, natürlich?«
    »Nö, das hab ich nicht untersucht. Lily sagte, er hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er schon mal verheiratet war und dass seine erste Frau verstorben ist. Aber wissen Sie was, Hoyt? Ich frage mich jetzt, woran die erste Frau gestorben ist. Und ich frage mich, wie lange sie verheiratet gewesen waren, als sie starb.« Seine Augen begannen zu leuchten.
    »Savich, Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass er versucht, seine Frau umzubringen? Das sind ganz normale Tabletten.«
    »Sind sie, ja, und ich bin mir auch nicht sicher. Aber wissen Sie,

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