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Wer schoen sein will, muss leiden

Wer schoen sein will, muss leiden

Titel: Wer schoen sein will, muss leiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silja Vocks , Tanja Legenbauer
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haben die mich auch nicht mehr gefragt. Damals dachte ich, dass denen das mit mir bestimmt peinlich war und sie froh waren, als ich von selbst nicht mehr mitgegangen bin.
    Wie Sie also in diesem Beispiel gut sehen können, entsteht durch negative Gedanken und falsche Interpretation der Ursachen für das Unwohlfühlen Vermeidungsverhalten, dass zu einer Bestätigung der negativen Annahmen führt. Um sowohl die negativen Annahmen als auch das Vermeidungsverhalten abzubauen, ist es wichtig, die Einstellung zum Körper zu verändern. Dazu möchten wir Ihnen, bevor wir mit der Durchführung der Übungen beginnen, erklären, warum Spiegelübungen und Videoaufzeichnungen in der Behandlung der Körperbildstörung wichtig sind. Im folgenden Kasten sind daher allgemein die Vorgehensweise und die Hintergründe dieser so genannten Expositionsbehandlungen erläutert.

    Kasten 7: Expositionsübungen in der Behandlung des negativen Körperbildes
    1. Was sind Expositionsübungen und welches Ziel haben sie?
    Expositionsübungen bedeuten, dass man sich der Situation aussetzt, in der man Angst hat. Wenn Sie zum Beispiel Angst vor Höhe haben, würde das bedeuten, dass Sie auf einen Turm gehen und sich dort Ihrer Angst vor Höhe stellen.
    Bezogen auf ein negatives Körperbild heißt das, dass Sie sich verschiedenen Situationen, die mit dem Körper zusammenhängen, aussetzen, die Sie sonst vermeiden. Ziel einer solchen Konfrontation ist das Aushalten und dadurch der Abbau der negativen Gefühle, so dass die Situation von mal zu mal besser auszuhalten ist und keine oder nur noch geringe negative Gefühle erzeugt. Dadurch können Verhaltensweisen wie das Meiden von Schwimmbädern, etc. abgebaut werden. Zusätzlich können automatische negative Gedanken in Bezug auf den eigenen Körper aufgedeckt werden und analog der Vorgehensweise im vorangegangenen Kapitel in realitätsangemessenere bzw. hilfreiche Alternativgedanken umgewandelt werden.
    Das Vorgehen basiert auf der Annahme, dass sich die betroffenen Personen als dicker oder unattraktiver einschätzen als sie tatsächlich sind. Da die Betroffenen es meist als sehr unangenehm erleben, den vermeintlich zu dicken Körper zu betrachten, vermeiden sie es, sich mit ihm auseinander zu setzen. Das hat zur Folge, dass das verzerrte Körperbild nicht hinsichtlich der Realitätsangemessenheit überprüft wird. Durch das Betrachten des eigenen Körpers soll nun dieses Bild korrigiert und ein realistischeres Körperbild entstehen.
    Ein weiteres Ziel der Körperkonfrontationsübungen kann darin liegen, nicht nur auf die vermeintlich negativen Aspekte des eigenen Körpers zu achten, sondern zunehmend entgegen der Gewohnheit auch auf bisher wenig beachtete positive Eigenschaften zu achten und diese in die Bewertung des eigenen Körpers einzubeziehen: Das ist besonders wichtig, da die Bewertung des eigenen Körpers oft extrem hohen Ansprüchen unterworfen ist und sich fast ausschließlich auf die Eigenschaften dick-dünn bezieht. Die Betroffenen sollen durch die Expositionsübung darin unterstützt werden, sich mit dem eigenen Körper anzufreunden und ihm gegenüber positive Gefühle zu entwickeln.
    Je nachdem, welches der Ziele (Angstreduktion oder Aufmerksamkeitslenkung auf positive Aspekte) im Vordergrund steht, wird ein unterschiedliches Vorgehen gewählt. Steht die Angstreduktion im Vordergrund, weil zum Beispiel sehr viele Situationen vermieden werden, würde die Aufmerksamkeit der betroffenen Person v.a. auf die als negativ bewerteten und angstbesetzten Körperteile gelenkt werden. Steht eher die Veränderung der Wahrnehmung im Vordergrund, wird genau das nicht getan, sondern auf den Einbezug weiterer (positiver) Attribute jenseits der Dimension „dick-dünn“ geachtet.
    2. Wie funktioniert die Exposition?
    Übungen zur Reduktion der unangenehmen Gefühle (also die längere Beachtung der negativen Körperteile) basieren auf der Annahme, dass bei der Konfrontation ein negatives Gefühl (z. B. Angst) entsteht, das durch körperliche Vorgänge wie gesteigerte Herzrate, Muskelanspannung usw. gespürt wird. Der menschliche Körper ist nun nicht dazu gebaut, diese Anspannung auf Dauer zu ertragen, das heißt, irgendwann macht der Körper „schlapp“ und reduziert das körperliche Anspannungsniveau wieder. Damit geht auch das „gefühlte negative Erleben“ zurück. Konfrontationsübungen machen sich diesen Mechanismus zu nutze: die Betroffenen schauen so lange in den Spiegel, bis das

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