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Wer schoen sein will, muss leiden

Wer schoen sein will, muss leiden

Titel: Wer schoen sein will, muss leiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silja Vocks , Tanja Legenbauer
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faul sind, werden Sie immer faul bleiben, was eher eine Verallgemeinerung wäre.
    Um besser zu verstehen, wie es aussehen kann, positive bzw. realistische Gedanken zu formulieren und damit den entsprechenden negativen Gedanken zu verändern, finden sich in Abbildung 14 einige Beispiele zur Bearbeitung negativer Gedanken.

    Abbildung 13: Automatische Gedanken und Fehlerkategorien
    Arbeitsblatt 8: Automatische Gedanken und Fehlerkategorien

    aus Legenbauer & Vocks (2005) © Hogrefe, Göttingen

    Abbildung 14: Beispiele für Gegenargumente zu negativen Gedanken
    Solche automatischen negativen Gedanken treten meist in typischen Situationen auf und setzen eine Abfolge negativer Gedanken in Gang. Dies nennt man auch Gedankenkette. Um überhaupt in die Lage zu kommen, den negativen Gedanken etwas positives bzw. neutrales entgegensetzen zu können, ist es wichtig, in Situationen, in denen diese Gedanken auftreten, die Gedankenkette zu unterbrechen. Die bereits benannten Änderungsstrategien sowie noch einige andere Techniken möchten wir Ihnen in der Abbildung 15 vorstellen.

    Abbildung 15: Hilfen zur Unterbrechung
    Wie diese eingesetzt werden können, schildert Frau S. in dem folgenden Beispiel:
Fallbeispiel Frau S.
Also, wenn ich zum Beispiel in meinem Fitness-Studio bin und mich beim Aerobickurs die ganze Zeit im Spiegel betrachten muss, dann gehen mir ständig diese blöden Gedanken im Kopf herum „Du bist zu fett, ab morgen machst du Diät“, es ist schrecklich. Ich verliere jeden Spaß an dem Kurs und kann mich kaum auf die Musik und die Schritte konzentrieren. Um diese Gedanken loszuwerden, stelle ich mir zunächst ein großes rotes Stoppschild vor und sage mir: „Du hörst jetzt auf, darüber nachzudenken und konzentrierst dich auf den Kurs“. Ich mache das mehrmals hintereinander und versuche dann darüber nachzudenken, wo ich das Lied schon mal gehört habe oder ich versuche, die anderen Teilnehmerinnen anzulächeln im Spiegel und zähle die Schritte mit. Oft klappt es ganz gut, so die negativen Gedankenketten zu unterbrechen.
    Vielleicht haben Sie sich ja bei einigen der negativen Gedanken aus dem Beispielkasten auf Seite 72 wieder entdeckt. Schauen Sie sich nochmals die dazugehörigen positiven Gedanken an und überlegen Sie, ob das ein für Sie passender Gedanke wäre. In welchen Situationen könnte solch ein automatischer negativer Gedanke bei Ihnen auftreten? Wenn Sie eine Idee dazu haben, stellen Sie sich die Situation einmal bildlich vor:
    –  Welche möglichen Interpretationen bietet die Situation neben dem automatischen negativen Gedanken?
    –  Wie realistisch ist Ihr negativer Gedanke?

    Abbildung 16: Veränderung automatischer Fehler (aus Vocks & Legenbauer (2005) © Hogrefe, Göttingen)
    Überlegen Sie nun, ob es nicht einen Gedanken gibt, der positiver oder neutral ist und besser auf die Situation passen könnte. Wie so etwas aussehen könnte, haben wir exemplarisch in Abbildung 16 beschrieben. Schauen Sie sich das dortige Vorgehen an und versuchen Sie dann für sich Ihre vorgestellte Situation nach demselben Schema zu lösen. Nutzen Sie dazu das Arbeitsblatt 9 .
    Bei der Bearbeitung des Arbeitsblattes ist es wichtig, dass die realistischeren bzw. alternativen Gedanken glaubwürdig sein sollten und Sie auch überzeugen. Wenn Sie das ein paar Mal geübt haben, geht es sicher leichter. Der nächste Schritt ist dann, im Alltag bei auftretenden negativen Gedanken sofort zu überlegen, wie eine angemessene Interpretation aussehen könnte.
    Sehen Sie sich nun zunächst die Abbildung 16 zur Veränderung automatischer Gedanken nochmals genau an und gehen Sie dann wie oben beschrieben vor.
    Wie sich eine solche Veränderung vollziehen kann, ist in einem Fallbeispiel dargestellt:
    Fallbeispiel Petra
    Petra: Also, ich war am Dienstag mit Melanie im Kino und hatte meine enge Jeans an. Ich war mir schon ein bisschen unsicher wegen der Hose und habe mich oft gefragt, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn ich meinen weiten Rock angezogen hätte. Als wir dann so eine Weile in der Schlange vor der Kinokasse standen, flüsterten sich zwei Typen hinter mir etwas zu und fingen laut an zu lachen. „Die haben bestimmt über meinen fetten Hintern gelacht“, schoss es mir sofort in den Kopf und „Hätte ich bloß nicht diese Hose angezogen, wo ich doch zwei Kilo zugenommen habe.“ Ich habe mir dann gleich vorgenommen, dass ich auf jeden Fall ab morgen Diät mache, um wieder abzunehmen. Die ganze Sache hat mich

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