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Wer schön sein will, muss sterben

Wer schön sein will, muss sterben

Titel: Wer schön sein will, muss sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Jaffe
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Wir passen perfekt zusammen.« Er hielt inne, und ein irrer Ausdruck stand plötzlich in seinen Augen. »Moment mal.« Er griff nach meinem Handy und prüfte die Anrufe. »Ich wusste es. Der Scheißkerl, David. Der ›Bleib-locker‹-Typ. Er hat dich angerufen, und du bist wieder mit ihm zusammen.«
    »Nein. Es hat nichts mit ihm zu tun. Du … du hast mich gestalkt.«
    Er lachte. »Dich gestalkt? Ich habe versucht, dich zu beschützen. Ich hab mir alles an dir eingeprägt, alles über dich herausgefunden, was ich konnte, damit ich dich lieben kann. Genau das macht ein guter Fotograf für sein Motiv, sein Thema. Ist das ein Verbrechen?«
    »Ich empfinde einfach nicht dasselbe für dich, wie du für mich.«
    Sein fein geschnittenes, schönes Gesicht verriet Ungläubigkeit und noch etwas anderes. Ich sah, wie sich eine Schweißperle auf seiner Schläfe bildete. »Nein, du fühlst nichts, und damit basta. Du hast Angst vor Gefühlen, stimmt’s?« Er bückte sich und kam mit seinem Gesicht ganz nah an meines. Sein Gesichtsausdruck war gehässig. »Du hast Angst, die Kontrolle zu verlieren. Deshalb ist alles auf deinen Fotos kalt und leblos. Weil du kalt und tot bist. Oder beinahe.«
    »Es tut mir leid, Scott. Es ist einfach nicht richtig.«
    »Nicht richtig? Willst du wissen, was nicht richtig ist?«
    Er schwitzte jetzt richtig und seine Augen traten leicht hervor. Er sah jetzt überhaupt nicht mehr gut aus. Er ging zu einem großen Rucksack, den er gegen einen Stuhl gelehnt hatte, und wühlte darin herum, bis er gefunden hatte, was er suchte. »Ich bin hier nicht der böse Junge. Ich bin der gute. Willst du wissen, wer der böse ist? Guck dir das an.«
    Er warf ein Stück Papier auf den Tisch. »Ich hoffe, jetzt bist du glücklich«, rief er und stürmte hinaus. Er ließ mich allein mit der Fotokopie eines Kostenvoranschlags für eine Autoreparatur vom Tag nach der Party, für die Stoßstange eines Audi A 4 , zugelassen auf David Tisch.
    »Fahrzeug ist gegen einen Pfosten geprallt«, stand da. Es stimmte. Ich war jedenfalls dumm wie ein Pfosten gewesen.
    »Es sieht so aus, als hätten Sie mitten auf der Straße gekniet und regelrecht darauf gewartet, dass das Auto Sie anfährt«, sagte Officer Rowley bei unserer ersten Begegnung. »Es gibt nur zwei Erklärungen für solch ein Verhalten.«
    Aber sie täuschte sich. Es gab eine dritte. Man kniet mitten auf der Straße, ohne sich zu bewegen, wenn man die Person kennt, die das Auto fährt, und allen Grund hat, anzunehmen, dass sie anhalten wird.

Einunddreißigstes Kapitel
    I ch hätte um Hilfe rufen sollen. Die Hand ausstrecken und irgendeinen der Knöpfe des Telefons in der Mitte des Tisches drücken und Officer Rowley oder Loretta oder irgendjemanden verlangen sollen. Die Neuigkeiten über Davids Auto – kein Wunder, dass er am ersten Tag mit Ollie gekommen war – machte die ganze Theorie mit dem Supermarkt unverständlich. Und die andere Sache, von der Scott gesprochen hatte, – dass ich mit einem der Mädchen draußen war, mit denen ich gekommen war. »Mädchen mit Flügeln.« Das konnten nur Langley oder Kate sein.
    Wenn Scott gesehen hatte, wie ich mit einer von ihnen aus dem Haus gekommen war, bedeutete das, dass Ollie gelogen hatte. Er war mir nicht aus dem Haus gefolgt. Aber jemand anders.
    Je schwieriger es ist, mit etwas umzugehen, desto tiefer wird es vergraben
, hatte Dr. Tan gesagt.
    Ich stehe an der Schlafzimmertür. Der Eingang wird von jemandem verdeckt, jemand steht davor.
    Versperrt sie aber nicht. Hält sie auf. Es ist Kate, Kate hält sie auf und sagt: »Du suchst deinen geliebten David? Guck, hier ist er.« Kate deutet auf David und Sloan auf dem Bett.
    Ich bin fassungslos. »Wieso machst du das?«, frage ich sie.
    »Ich dachte, du würdest es wissen wollen.«
    »So? Wirklich?«
    Ich nehme den Freundschaftsring, den sie mir geschenkt hat, ab und werfe ihn ihr ins Gesicht.
    Der Boden des Korridors windet sich unter mir. Irgendwie schaffe ich es, nach draußen zu kommen.
    »Jane, warte.«
    Kate folgt mir. Mascara läuft ihr in Streifen übers Gesicht, als hätte sie geweint, und am Halsausschnitt ihres Feenkostüms ist ein Riss. Jetzt sagt Kate: »Es tut mir leid. Das war brutal. Das hätte ich nicht tun sollen. Du bist nicht die Einzige, der heute Abend wehgetan wird.«
    »Du lügst.« Ich bin wütend. Wütend auf David. Wütend auf mich. Aber ich gebe ihr die Schuld. »Du hast die ganze Zeit versucht, uns auseinanderzubringen. Jetzt hast du es

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