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Wer schön sein will, muss sterben

Wer schön sein will, muss sterben

Titel: Wer schön sein will, muss sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Jaffe
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Schätzchen.«
    »Wir müssen gehen. Der Killer ist hinter mir her. Kein Ort ist sicher. Ich habe nichts getrunken, aber ich bin trotzdem betäubt worden. Fass nichts an. Alles könnte vergiftet sein. Verstehst du nicht?«
    »Ich verstehe. Setz dich, und ich fahr dich hier raus.«
    Eine Welle der Erleichterung überkam mich. Ich war zu ihr durchgedrungen. »Ja. Danke.« Ich plumpste in den Stuhl, so erleichtert, dass ich schluchzte. »Danke, Loretta.«
    Aus dem Augenwinkel sah ich undeutlich, dass sie irgendetwas mit der Hand machte, dann hörte ich ihre Stimme am Telefon: »Hier ist Loretta Bonner in der Westkantine. Ich habe einen Notfall.«
    »Nein.« Ich versuchte, das Gespräch zu unterbrechen. »Vorher findet er uns. Wir müssen gehen.«
    Sie schob meine Hand beiseite. »Schicken Sie mir sofort den Sicherheitsdienst und Dr. Tan.«
    Sie glaubte mir nicht. Wegen der Medikamente. Sie dachte, die Medikamente würden bei mir Halluzinationen hervorrufen.
    In dem Moment wusste ich die Lösung für alles, für all die Unsicherheit, die die ganze Zeit geherrscht hatte. Ich könnte Klarheit erlangen! Ich könnte erfahren, ob ich verrückt war oder nicht. Ich griff nach dem Infusionsschlauch in meinem Arm. »Nimm das raus. Dann können wir es überprüfen.«
    »Was machst du?«
    »Wir müssen es versuchen. Verstehst du nicht? Wir können es rausfinden.« Ich war so aufgeregt, weil mir dieser Gedanke gekommen war, dass ich lachen musste.
    »Was rausfinden?«
    »Ob es die Anrufe wirklich gegeben hat, oder ob es das hier ist, dieses Gift, das in meinen Körper fließt.« Ich lächelte sie an und zog an der Infusion. »Es ist so offensichtlich.«
    Sie umfasste mit ihrer kräftigen Hand mein Handgelenk, um mich davon abzuhalten. »Du musst dich beruhigen, Schätzchen.«
    »Nein. Ich muss genau das hier tun. Hilf mir, Loretta. Ich will wissen, was real ist und was nicht. Nimm es raus.«
    Loretta beugte sich über mich und hielt meine Arme fest. »Halt still, Schätzchen.«
    »Es muss raus. Es muss aufhören. Es wird Zeit, dass es aufhört.« Wenn sie meine Hände festhielt, würde ich die Infusion abbeißen. »Ich hab genug. Ich will es raus haben.« Ich verdrehte den Hals, um in die Nähe meines Armes zu kommen. Loretta hielt meinen Kopf zurück. »Du musst damit aufhören, Schätzchen. Hör auf und es kommt alles in Ordnung.«
    »Du lügst!« Ich entwand mich ihrem Griff, meine Arme waren plötzlich stark, und ich versuchte, aufzustehen. »Du bist gegen mich. Ihr seid alle gegen mich.«
    Ich sah die Nadel erst, als sie sie schon in meinen Arm gejagt hatte.

Zweiunddreißigstes Kapitel
    W as immer mir Loretta gegeben hatte, ich wurde davon bewusstlos. Als ich die Augen öffnete, erkannte ich nichts um mich herum wieder. Ich war in einem vollkommen anderen Zimmer. Es gab keine Fenster, deshalb waren all die Zeichen meiner Beliebtheit aus Zimmer 403 auf ein Regal gegenüber von meinem Bett gestellt worden. Mein Gesicht juckte, und als ich mich kratzen wollte, stellte ich fest, dass ich meine Arme nicht bewegen konnte. Zuerst dachte ich, ich sei wieder gelähmt, aber dann merkte ich, dass ich festgebunden war.
    Ich zog an den Fesseln, aber sie hielten. »Hallo?«, rief ich laut. Meine Zimmertür war zu, und die Fenster hatten Außenjalousien. »Ist da jemand? Hallo?«
    Ein Schlüssel drehte sich im Schloss, und meine Mutter und Dr. Tan kamen herein.
    »Oh, Jane.« Meine Mutter weinte ganz offen. Die gespielte Perfektion war weg. »Oh, Baby. Was ist los, sag mir, was ich tun soll, es tut mir so leid, dass wir heute Morgen nicht gleich gekommen sind, Annie war krank, oh Liebling …«
    »Mrs Freeman, wenn Sie nichts dagegen haben.« Dr. Tan versuchte, sich vor sie zu stellen, doch sie warf ihm einen Blick zu.
    »Einen Moment, Doktor. Jetzt muss ich mit meiner Tochter sprechen.« Sie wandte sich wieder an mich. »Baby, es tut mir so leid. Ich habe das Gefühl, ich hätte dich im Stich gelassen.«
    Sie legte die Arme um mich und hielt mich fest. Ich hatte das Gefühl zu fallen, wie ich es schon vorher gehabt hatte, aber diesmal fühlte es sich gut an. Großartig. »Mommy«, sagte ich und versuchte, die Arme zu heben, um sie auch zu umarmen.
    Sie machte sich los. Ihr Gesicht war voller Liebe und Vertrauen und Güte mir gegenüber. Ich wollte ihre Tränen wegwischen. »Weine nicht, Mommy.«
    »Ich liebe dich so sehr, Jane.«
    »Ich liebe dich auch.« Ich versuchte, wieder meine Arme zu bewegen. »Wo bin ich? Warum bin ich

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