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Wer schön sein will, muss sterben

Wer schön sein will, muss sterben

Titel: Wer schön sein will, muss sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Jaffe
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hier.« Langley kam mit einem roten Hut auf dem Kopf aus dem Schrank.
    Kates Augen weiteten sich. »Ich … ich hab’s mir anders überlegt und bin zurückgegangen und hab ihn gekauft?«
    »Du bist ohne uns ins Shopping-Center gegangen?« Langley machte einen Schmollmund und nahm den Hut ab. »Das ist gegen die Regeln der Freundschaft.«
    »Es war nur für eine Sekunde?«, sagte Kate schnell. Sie beugte sich vor, um ihre Wimpern aus der Nähe zu betrachten. »Keine große Sache.«
    »Kate …«, begann ich.
    Sie fuhr zu mir herum. »Was denn? Ehrlich gesagt hat mir die Farbe einfach gefallen, okay? Warum nehmt ihr mich ins Kreuzverhör?«
    Sie sah mich mit funkelnden Augen an. Ihr Tonfall war so heftig, dass ich einen Schritt zurücktrat. »Ich wollte dir nur sagen, dass deine Kette nicht richtig zu ist.«
    Sie senkte den Blick und lachte leise. »Oh … danke.«
    Langley stand jetzt bei Kates Kommode und sah ein paar Fotos durch, die sie zwischen den Seiten einer Zeitschrift entdeckt hatte, die oben drauf lag. »Warum rahmst du nicht eins davon? Das hier zum Beispiel.« Sie hielt ein Foto von uns dreien mit David hoch, der zwischen Kate und mir stand. Wir blicken alle in die Kamera und lachen, außer Kate, die David mit einem unergründlichen Gesichtsausdruck anblickt.
    »Warum sollte ich Fotos von mir selbst angucken?«, fragte Kate, während sie ein weiteres Kästchen durchwühlte, das vor Halsketten nur so überquoll.
    »Nicht nur du bist drauf, sondern auch deine Freunde!«, erklärte Langley.
    »Hm, ich sehe euch die ganze Zeit?«
    Langley warf die Hände hoch und pfefferte das Foto zurück auf die Kommode. »Darum geht’s nicht. Aber egal, ich mag Fotos. Und ich finde, wir sollten einen Film von uns dreien machen. Weil wir so bezaubernd sind. Und zwar … genau, wir machen es im Badezimmer deiner Eltern, mit dem großen Spiegel.«
    Kate sah mich hilfesuchend an. »Wirklich? Ist das nötig?«
    »Unbedingt.« Ich nickte ernsthaft.
    Kate machte ihren Bühnenschmollmund. »Na gut«, sagte sie und ging voraus zum großen Schlafzimmer nach oben.
    Wir nahmen die Kamera mit und filmten uns im Spiegel, dann machten wir uns auf den Weg zur Party.
    »Bist du nervös?«, fragte mich Kate.
    »Ein bisschen.«
    »Das musst du nicht. David wird bei deinem Anblick dahinschmelzen«, sagte Langley. »Denk nur daran, nicht in die Dusche …«
    Kate murmelte etwas vor sich hin.
    »Was?«, fragte Langley.
    »Nichts«, sagte Kate und fügte schnell hinzu. »Nur, dass es nach Regen aussieht und die Dusche vielleicht nicht der einzige Ort ist, an dem Jane in Gefahr geraten könnte. Kommt schon.«
    Kates und Joss’ Häuser gehörten zu einer Siedlung am Strand von Jersey, in der alle Straßen nach Vogelarten benannt und alle Häuser riesig sind. Joss’ Haus war nur drei Blocks weiter, aber die Grundstücke waren lang und ich musste mich konzentrieren, um mir den Weg zu merken, damit ich mit David wieder zurückfinden würde.
    Aber wie sich herausstellte, brauchte ich das gar nicht …

Viertes Kapitel
    A ls wir ankamen, war die Party eine pulsierende Masse bunter, tanzender Körper, die sich teilte wie das Meer, als wir sie erreichten. Dabei schienen alle gleichzeitig aufzuatmen, als hätten sie auf uns gewartet. Kate, Langley und ich tanzten uns quer durch den Raum. Sie machten sich mit mir auf die Suche nach David.
    Als wir näher kamen, schwärmte eine Gruppe von Zehntklässlerinnen aus der Tür des Musikzimmers wie frisch geschlüpfte Motten aus einem Schrank. Drinnen fanden wir David, Ollie und Dom nebeneinander auf einer Ledercouch sitzen. Auf dem Tisch vor ihnen standen Tassen und die hohe gelbe Wasserpfeife, die David ›Big Bird‹ nannte. David trug eine Sonnenbrille; Dom starrte mit leerem Blick in die Ferne und nickte abwesend mit dem Kopf, und Ollie unterdrückte mit seiner Hand ein Gähnen. Sie sahen aus wie die sprichwörtlichen drei Affen, die nichts Böses sehen, hören und sprechen.
    Dom pfiff anerkennend, als wir hereinkamen, und sagte: »Seht euch die Märchenprinzessinnen an.«
    Dom war wie ein Golden Retriever Welpe, immer eifrig bemüht zu gefallen, süß und doof. Oder, wie Langley es ausdrückte: »Mehr Play-Doh als Plato.« Er war jahrelang in Kate verliebt gewesen, aber es war schwer, Dom ernst zu nehmen. »Ihr drei seht aus, als kämet ihr direkt aus dem Märchenwald.«
    David streckte die Hand aus und zog an meinem Rock. »Sexxxy.« Er zog mich auf seinen Schoß. Seine Augen unter der Sonnenbrille waren

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