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Wer schön sein will, muss sterben

Wer schön sein will, muss sterben

Titel: Wer schön sein will, muss sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Jaffe
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nämlich so was wie einen Lieferservice, weißt du.«
    »Das ist echt großartig«, sagte Kate und klatschte mit gespielter Begeisterung in die Hände. »Ich wusste gar nicht, dass du meinen Vater so gut nachmachen kannst. Los, mach weiter! Bitte!«
    Langley schüttelte den Kopf. Ihre blauen Augen wanderten zu mir im Rückspiegel. »Jane?«
    »Ich bin angeschnallt, Ma’am«, versicherte ich ihr und salutierte flüchtig, während ich am Sicherheitsgurt zog, der quer über mein zerknittertes T-Shirt lief.
    »Arschkriecherin«, sagte Kate und verdrehte die Augen.
    »Nein, nur eine gesetzestreue Bürgerin«, gab ich zurück.
    Langley fuhr fort: »Also der Plan ist folgender: Wir fahren zu mir, um die Kostüme zu holen, dann …«
    Das Klingeln meines Handys unterbrach sie. Ich warf einen Blick aufs Display und zuckte innerlich zusammen, als ich dieselbe Nummer zum zweiten Mal an diesem Tag sah, und leitete den Anruf zur Mailbox. Langley mochte es nicht, wenn sie unterbrochen wurde, und ich wollte ohnehin nicht mit demjenigen sprechen, der da anrief. »Sorry. Red weiter.«
    »Wenn wir die Kostüme haben, ziehen wir uns bei Kate am Strand um und gehen dann zu Fuß rüber zur Party. Dann brauchen wir uns wegen des Heimfahrens keine Sorgen zu machen. Joss will, dass alle ihre Autoschlüssel an der Tür abgeben, und ich will nicht, dass irgendjemand mein Baby anfasst.«
    Hinter uns hupte es laut. Als ich mich umdrehte, sah ich Nicky di Savoia, die sich aus dem Fenster ihres zitronengelben Karmann Ghias lehnte. Nicky war Davids Ex-Freundin und nicht gerade ein großer Fan von mir. Ich winkte.
    Sie grinste spöttisch. »Könntet ihr dämlichen Bitches bitte woanders über Lipgloss diskutieren?«
    »Um eine zu kennen, muss man selbst eine sein«, rief Langley freundlich. Nicky hupte weiter, aber Langley ignorierte sie. Sie knöpfte sorgfältig ihre roten Lederhandschuhe zu, setzte den Blinker und fuhr betont langsam aus der Einfahrt …
    Nicky raste an uns vorbei und zeigte uns den Mittelfinger.
    »Tsts, so fährt man aber nicht«, war Langleys Kommentar. » DJ Kate, würdest du so freundlich sein?«
    Kate schaltete die Anlage ein und Blondies Stimme ertönte. Während ›Heat of Glass‹ aus den Lautsprechern dröhnte, schloss ich die Augen und stellte mir vor, wie wir aussehen mussten. In Gedanken wählte ich einen Bildausschnitt. Die zwei Mädels mit den Haaren in verschiedenen Blondtönen vorne, ich mit meinen dunklen Haaren hinten auf dem cremefarbenen Lederrücksitz des roten Cabrios, blauer Himmel und grüne Bäume verschwommen im Hintergrund. Es war ein perfektes Bild, der perfekte Schnappschuss von drei beliebten Mädchen auf dem Weg in ein cooles Wochenende. Ich war glücklich, glücklicher, als ich mich jemals gefühlt hatte, soweit ich mich erinnern konnte. Ich wünschte, ich könnte den Moment einfach für immer festhalten, klick, um mir zu beweisen, dass er Wirklichkeit war.
    Denn ich hatte noch Mühe, mich auf dem Schnappschuss zu sehen. Kate Valenti und Langley Winterman standen an der Spitze der sozialen Pyramide. Selbst nach zwei Jahren konnte ich kaum glauben, dass wir drei befreundet waren. Beliebt zu sein war nicht selbstverständlich für mich. Ich hatte daran gearbeitet. Und dafür bezahlt.

Zweites Kapitel
    E s begann in dem Sommer, bevor ich in die Highschool kam. Ich erinnere mich noch an den Tag, an dem ich meiner besten Freundin Bonnie in Illinois von meinem Plan erzählte.
    Meine Familie war in das Haus neben ihr gezogen, als wir beide sieben waren, und Bonnie und ich waren die besten Freundinnen gewesen, seitdem meine Schildkröte Amerigo Vespucci durch ein Loch im Zaun geschlüpft war und ihre Katze Rolo entdeckt hatte. Wie der Mann, nach dem sie benannt war, war Amerigo ein unermüdlicher Forscher, der sich immer wieder allein und furchtlos aufmachte, obwohl er so klein war, dass er auf meinen Handteller passte. Er verschwand für ein oder zwei Tage, und wenn er wiederkam, schleifte er Blätter unbekannten Ursprungs mit sich oder hatte seltsame Flecken auf dem Panzer. Ich bewunderte seinen Mut und seine Abenteuerlust, auch wenn sie mir ein Rätsel waren.
    Amerigo und Rolo wurden schnell Freunde, ebenso wie Bonnie und ich. Bald waren wir unzertrennlich. Wir planten aufwendige Beerdigungen für die toten Mäuse, die Rolo anschleppte, machten unsere eigene Radiosendung, blieben lange draußen, während wir lasen und kicherten, dann lasen und lästerten und später ausführlich über Jungs

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