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Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Titel: Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Leuchten trat in seine Augen. »Ich habe es nicht gelesen wie Miss Martin hier, aber wenn ich recht informiert bin, haben Darwin und seine Naturforscherkollegen herausgefunden, dass die Schöpfung, wie die Bibel sie lehrt, nichts als Humbug ist. Die Welt wurde nicht in sechs Tagen erschaffen, und es hat alle möglichen Arten eigentümlicher und wundervoller Tiere gegeben, bevor Wesen wie Sie und ich den Fuß auf diese Erde gesetzt haben. Ist das nicht so, Miss Martin?«
    Dr. Tibbett räusperte sich. »Ich für meinen Teil stimme zu, dass wir nicht wortwörtlich nehmen dürfen, was das Alte Testament uns erzählt. Es spricht von sechs Tagen, wo möglicherweise sechs Epochen gemeint sind. Doch was Monster angeht, die über die Erde gestreift sind … Wir müssen die Mehrzahl davon genauso einordnen wie die Meerjungfrauen und Riesenreptilien aus der Phantasie unwissender Seeleute.«
    »Selbst wenn dem so wäre, muss die Welt früher anders ausgesehen haben«, sagte ich. »Es heißt, wo sich heute Kohlenflöze unter der Oberfläche befinden, waren einst große Wälder, und ich habe ein Stück Schiefer …«
    Ich durfte nicht zu Ende sprechen.
    »Meine Liebe!«, unterbrach mich Dr. Tibbett. »Derartige Dinge lassen sich durch die Sintflut erklären, in deren Verlauf die Welt zerstört wurde und danach neu geschaffen. Sie leiden eindeutig unter der Verwirrung, die so leicht entsteht, wenn man ein Werk wie das dieses Darwin in die Hand so junger Menschen legt. Mein Rat an Sie, Miss Martin, lautet, geeignete Werke zur Erbauung zu lesen, wenn Sie mit Ihrer täglichen Bibelstunde fertig sind. Davon gibt es eine ganze Reihe, sollte ich meinen.«
    »James Belling besitzt eine Fossiliensammlung«, sagte Frank. »Er fährt regelmäßig nach Dorset und zu ähnlichen Orten und gräbt sie dort aus. Es gibt ein paar ziemlich eigenartige Kreaturen darunter, von denen heutzutage keine mehr lebt. Darwin kann sich nicht völlig irren.«
    »Ich bestreite nicht die Existenz dieser Knochen«, räumte Dr. Tibbett ein. »Ich habe selbst einige davon gesehen. Sie sind wirklich äußerst eigenartig. Doch ich bezweifle, dass sie so alt sind, wie behauptet wird. Selbst die extravagantesten Berechnungen vermögen es nicht, die Welt mehr als ein paar Tausend Jahre alt zu machen. Ich bezweifle auch, dass so viele verschiedene Spezies aus so wenigen gemeinsamen Vorfahren entspringen können. Der junge Belling mag durchaus ein paar interessante Spezimen gefunden haben, und ich bestreite nicht, dass manche Spezies bereits vor der Sintflut ausgestorben sein könnten …«
    »Man fragt sich, wie unsere eigenen Vorfahren …«, setzte Frank an.
    Er durfte ebenfalls nicht ausreden. Dr. Tibbett, der bis zu diesem Augenblick in ganz vernünftigem Ton seinen Standpunkt vertreten hatte, wurde knallrot im Gesicht und setzte zu einer Tirade an.
    »Ich werde nicht zulassen, dass Dinge wie diese gesagt werden! Der Mensch ist der restlichen Schöpfung überlegen! Es ist unvorstellbar, dass der Mensch ein Tier sein soll, wie ein … ein … ein Affe ! Wenn er es tatsächlich wäre, würde er nicht zur Kreativität fähig sein! Was ist mit Musik, Kunst, Literatur und Philosophie? Glauben Sie im Ernst, dass all die Zivilisationen, die die Welt bisher gesehen hat, nichts als Zufall sind? Hat etwa ein Affe die Pyramiden erbaut? Hat ein Affe Rom zum Glanz geführt? Wurden die unsterblichen Worte Homers von einem Schimpansen niedergeschrieben? Unterschiedliche Spezies von Tieren und Fischen mögen gekommen und wieder verschwunden sein, aber der Mensch selbst war stets ein Wesen von überlegenem Intellekt und überlegenen Fähigkeiten! Der Mensch allein hat einen Sinn für das Spirituelle. Der Mensch allein kann sich Dinge jenseits seiner unmittelbaren Erfahrung vorstellen, wozu kein gewöhnliches Tier je imstande wäre!«
    »Nun ja, Sir, ich gestehe, dass ich es selbst nicht wirklich verstehe«, ging Frank vor dem Feuer in Dr. Tibbetts Augen und der Art und Weise seiner Erregung in Deckung. »Die Vermutung, dass unsere Vorfahren in kaum aufrechtem Gang herumgerannt sind, von oben bis unten behaart, ohne Sprache und, verzeihen Sie mir, meine Damen, ohne auch nur ein Mindestmaß an Kleidung, erscheint auch mir ein wenig weit hergeholt.«
    »Weit hergeholt?«, polterte Dr. Tibbett. »Das ist mehr als das! Das ist, wenn überhaupt irgendetwas, Sir, der reinste Humbug!«
    »Haben wir nicht vielleicht Zeit«, warf unsere Gastgeberin ein, »für eine Partie Whist,

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