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Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Titel: Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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mich noch auf ein paar kurze Worte mit Ihnen unterhalten, Miss Martin?«, fragte er. »Ich sehe, dass Sie zutiefst erschüttert sind.«
    »Ich habe Miss Hexham nicht gekannt«, sagte ich. »Ich bin erst gestern hier angekommen, um ihre Stelle einzunehmen.«
    Trotzdem führte ich Inspector Ross in die Bibliothek und schloss die Tür hinter uns. Ich wollte nicht, dass einer der Dienstboten uns belauschte. Ross hatte uns gewarnt, dass sie befragt werden würden, und sie würden sicher vorher noch über das Geschehen informiert werden. Halb mitgehörte Unterhaltungsfetzen waren jedoch nicht der richtige Weg dazu.
    »Es tut mir wirklich sehr leid, Sie darum bitten zu müssen«, sagte Ross zu mir. »Aber dürfte ich vielleicht die persönlichen Gegenstände von Miss Hexham in Augenschein nehmen? Ich nehme an, sie befinden sich noch in diesem Haus, vielleicht irgendwohin weggelegt? Womöglich weiß ja der Butler, wo die Sachen sind.«
    »Es tut mir ebenfalls leid«, erwiderte ich, »aber soweit ich weiß, hatte sie nichts bei sich außer ihren Kleidern, und die hat Mrs Parry bereits unter dem Personal aufgeteilt. Ich glaube, es stand irgendetwas in dem Brief darüber, nämlich dass Mrs Parry mit den Kleidern machen solle, was sie für recht erachtete.«
    Inspector Ross sah mich verärgert an und seufzte ein weiteres Mal. »Nun ja, vielleicht war es eine zu weit hergeholte Hoffnung. Nach so langer Zeit ist es kein Wunder, dass ihre persönlichen Sachen nicht mehr im Haus sind. Hat sie sonst nichts zurückgelassen? Keine Briefe? Kein Tagebuch?«
    »Meines Wissens nach nicht, nein. Aber ich war damals noch nicht in diesem Haushalt – wie ich Ihnen bereits gesagt habe, Sir.«
    »Nichts zurückgelassen, in einem Brief geschrieben, dass die Kleidung verwertet werden solle … Erscheint Ihnen das nicht ein wenig eigenartig, Miss Martin?«, fragte er unvermittelt.
    »Ich nehme an, sie hatte nicht vor zurückzukehren.«
    »Oder jemand hat den Brief mit ihrer Handschrift geschrieben, damit es so aussah, als wäre er von ihr«, sagte er leise, während er mich genau beobachtete, um meine Reaktion auf diese Vermutung einzuschätzen.
    »Der Gedanke ist mir ebenfalls gekommen, als Sie mit Mrs Parry gesprochen haben«, sagte ich so ruhig, wie ich konnte. »Wenn Madeleine Hexham ermordet wurde – wenn Sie sagen, dass sie keines natürlichen Todes gestorben ist, nehme ich an, es war Mord –, dann wird ihr Mörder gewünscht haben, dass die Suche nach ihr wieder eingestellt wird, die zweifellos in Gang gesetzt worden war.«
    »Nur, dass sie nicht eingestellt wurde«, sagte Ross. »Niemand ist zur Wache von Marylebone gekommen, um zu melden, dass es Neuigkeiten von ihr gab. Soweit es die Polizei betrifft, blieb sie vermisst.«
    Nun, das ist sicher typisch Frank , dachte ich grob, doch ich sprach es nicht laut aus. Er hatte es wahrscheinlich vergessen, oder es war ihm einfach zu viel gewesen.
    »Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen, Sir«, sagte ich. »Ich kannte Madeleine Hexham nicht, aber es ist eine schreckliche Geschichte, die da passiert ist.«
    »Und ein großer Schock für Mrs Parry«, ergänzte Ross. Er fixierte mich mit seinen dunklen, intelligenten Augen. »Obwohl Sie sagen, dass Sie Miss Hexham nicht gekannt haben, sehe ich Ihnen an, dass es Sie zutiefst betroffen macht.«
    »Ich sollte dazu vielleicht etwas erklären«, sagte ich verlegen. »Gestern auf meinem Weg hierher in einer Droschke wurden wir aufgehalten. Ein Karren überquerte die Straße, mit einem Leichnam darauf. Das war in der Gegend, wo die Häuser abgerissen werden. Der Leichnam war der von Madeleine Hexham, nicht wahr?«
    Ross murmelte etwas vor sich hin, das ich nicht verstehen konnte. Es klang verärgert. »Ja! Höchstwahrscheinlich!«, sagte er laut. »Es tut mir leid, dass Sie es gesehen haben. Es tut mir leid, dass Sie dort waren, und es tut mir leid, dass Sie hier sind!«
    »Wie meinen Sie das?« Ich empfand seine letzten Worte als genauso eigenartig wie sein gesamtes Verhalten mir gegenüber. Ich wusste, dass ich meine Frage in sehr scharfem Ton formulierte.
    Er seufzte. »Sie erinnern sich nicht an mich«, sagte er. »Aber es gibt ja auch keinen Grund, warum Sie das sollten. Wir sind uns jedoch schon einmal begegnet, vor zwanzig Jahren.«
    »Oh nein«, sagte ich und schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich. Ich bin gerade erst aus Derbyshire nach London gekommen, wie ich Ihnen bereits erklärt habe. Josiah Parry …«, ich deutete auf das

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