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Wer sich nicht fügen will

Wer sich nicht fügen will

Titel: Wer sich nicht fügen will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Letholainen
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Fernsehen, du wirst ihn also erkennen.«
    Die Nachmittagssonne schien warm, bald war es Zeit, die Winterkleider einzumotten. Iida erklärte, die tauende Erde rieche schlecht.
    »Nach Hundekacke«, meinte Taneli. Ich entdeckte in dem Gestank eher das Versprechen kommender Düfte: Frühjahrsregen, allmählich erwachende Birkenblätter und Gras. Mit dieser Aussicht verband sich auch die Hoffnung auf eine Veränderung, auf den Umzug aus dem weißen Würfel an einen Ort, an dem wir uns wirklich zu Hause fühlen würden. Antti und ich gingen noch einmal die Inserate durch. Der Wohnungsmarkt stagnierte, viele Objekte würden auch in der nächsten Woche noch zum Verkauf stehen.
    Kurz nach sieben ging ich joggen. Am späten Nachmittag hatte Schneeregen eingesetzt, daher war kaum jemand unterwegs. Ich ließ es langsam angehen, denn meine Muskeln waren steif. Als ich auf den Pfad hinter dem Parkhaus einbog, das neben unserem Haus gebaut worden war, hörte ich Schritte hinter mir. Sie kamen so schnell näher, dass ich erst begriff, was passierte, als der Angreifer sich auf mich gestürzt und mir die Hände auf den Rücken gebogen hatte. Er beherrschte den Polizeigriff perfekt. Ich wehrte mich nach Kräften, doch er war stärker. Ich roch sein Rasierwasser, und auch meine Hände, die nach einem Angriffspunkt suchten, sagten mir, dass ich es mit einem Mann zu tun hatte. Als er meinen Kopf an den Haaren nach hinten riss, sah ich, wer es war: Ilari Länsimies. Er hatte eine Spritze in der Hand und drückte die Nadel an meine Halsschlagader. Ich erstarrte, denn ich ahnte, was der Kolben enthielt.
    »Ganz ruhig, Kallio, oder willst du das Zeug in die Ader kriegen? Du weißt ja, wie es Lulu Nightingale und Riitta Saarnio ergangen ist. Zyanid tötet schnell. Wenn dir dein Leben lieb ist, tust du, was ich dir sage. Erstens hältst du den Mund!«
    Ich fühlte Übelkeit aufsteigen. Länsimies hatte mich in die Nieren geschlagen, es kam mir vor, als hätten sich meine Eingeweide verknotet. Ich schielte nach der Spritze und war mir nicht sicher, ob der Bittermandelgeruch wirklich von ihr aufstieg oder nur in meiner Einbildung existierte. Vor Angst schwitzte ich heftiger als beim schnellsten Lauf, meine Beine waren plötzlich vollkommen kraftlos.
    Länsimies zerrte mich in ein kleines Wäldchen hinter dem Parkhaus. Dabei hielt er mir die Spritze weiterhin an den Hals, sodass ich es nicht wagte, mich zu wehren. Wie schnell wirkte Zyanid, wenn es in den Blutkreislauf gelangte? Würde ich sofort tot sein?
    »Unglaublich, wie blöd ihr Polizisten seid! Mich auf Sulonen hetzen, dass ich nicht lache! Was habt ihr in seinem Zimmer versteckt, eine Videokamera? Auf so was fall ich nun wirklich nicht rein. Außerdem hat Kaarina mir gesagt, dass ihr nach mir sucht. Habt ihr im Ernst geglaubt, ich würde in eure alberne Falle tappen? Auf die Knie! Hast du eine Waffe?« Er begann mich abzutasten. Das Gefühl war so widerlich, dass ich wahrheitsgemäß antwortete:
    »Nein.«
    »Handy?« Er sah es aus der Gürteltasche ragen. »Gib her!«
    Ich reichte es ihm, und er warf es an die Wand des Parkhauses, an der es zerschellte. Ich atmete immer schneller und hatte dennoch das Gefühl, keine Luft zu bekommen.
    »Mach mir die Hose auf!«, befahl Länsimies. Sein Schritt war unmittelbar vor meinem Gesicht, ich sah, dass er eine Erektion hatte. »Tu, was ich sage, du verdammte Hure!«
    Ich betete darum, dass sein Gebrüll irgendwen herbeilockte. Das Wäldchen, das man beim Bau des Parkhauses verschont hatte, war verwildert. Ach, wenn doch jemand seinen Hund ausführen würde … Ich knöpfte Länsimies die Hose auf, sein Penis schnellte hervor und schob sich in meinen Mund.
    »Bei zwei Morden und einem Mordversuch kommt es auf eine Vergewaltigung auch nicht mehr an. Ich kriege sowieso die Höchststrafe. Aber wenigstens habe ich dir und Weibern deines Schlages eine Lektion erteilt. Lulu hat auch geglaubt, sie könnte mir Steine in den Weg legen. Bei unserem letzten Treffen ist sie plötzlich frech geworden. Statt diskret anzudeuten, das Foto von ihr und der Präsidentin wäre echt, wollte sie meine Pläne enthüllen. Ob in meiner Show oder anderswo, könnte ich mir aussuchen. Aber sie hat bekommen, was sie verdient hat, die blöde Kuh!«
    Ich konnte nur würgen, doch ich bemühte mich, mir die immer schneller hervorgestoßenen Sätze einzuprägen. Später würde jedes Wort wichtig sein – vorausgesetzt, ich blieb am Leben.
    »Und du wirst für immer und ewig die

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