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Wer sich nicht fügen will

Wer sich nicht fügen will

Titel: Wer sich nicht fügen will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Letholainen
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schrak erst auf, als er mich am Arm rüttelte.
    »Hörst du mir überhaupt zu? Als wir zum Studio kamen, hat Lulu ganz erstaunt auf ein Auto geguckt und gesagt: ›Ach, das Miststück ist auch hier.‹«
    »Wen hat sie damit gemeint?«
    »Ich dachte, sie meinte Länsimies. Sie hat nämlich mal gesagt, das wäre ein Arschloch.«
    Hatte Lulu etwa Nordströms Auto erkannt? Dann war das System doch nicht so ausgeklügelt, wie Länsimies behauptet hatte. Allerdings hatte Nordström garantiert kein Polizeischild an seinem Wagen, aber wie stand es mit Mauri Hytönen? Hatte er Werbesticker für seine Klempnerei an seinem PKW?
    »Warum ist die eine immer so gemein zu mir?«, fragte Sulonen. »Deine Kollegin? Als wäre es eine Sünde, jemanden zu lieben! Warum denkt sie, ich hätte Lulu getötet? Du glaubst das doch nicht, oder?«
    Ich lächelte und sagte, er müsse jetzt schlafen.
    »Schlafen? Am liebsten wär ich tot. Dann wäre ich wieder bei Lulu«, schluchzte er. Am nächsten Tag würden wir ihn genauer über Lulus Kunden ausfragen müssen. Ich konnte mir gut vorstellen, wie Ursula die Situation genießen würde, und war froh, dass nicht ich, sondern Puupponen dabeisitzen musste.
    Als ich das Präsidium verließ, war ich alles in allem zufrieden. Die Kombination Hexe und Mutter hatte sich letztlich doch als erfolgreich erwiesen. Du lieber Himmel, Ursula und ich hatten ein gekonntes Zusammenspiel hingelegt. Welche Ironie!
    Autio rief an, als ich gerade vor unserem Haus einparkte.
    »Wegen dieser Wohnung im Espooer Zentrum. Der Mietvertrag lief bis heute auf die Kommanditgesellschaft ›Maschinenbauer‹, die die Wohnung einen Monat lang für ihre Mechaniker gemietet hatte. Gestern wurden die Schlüssel zurückgegeben, die Wohnung müsste momentan leer sein. Soll ich nach Informationen über die Firma suchen oder mir die Wohnung aufschließen lassen? Könnte ja sein, dass sich dort noch Spuren finden.«
    Ich fluchte lautlos. Wenn hier Profis am Werk waren, hatten sie sicher keine Spuren hinterlassen, die der Polizei nützlich waren. Also bat ich Autio, die Besitzer der Maschinenbauer KG ausfindig zu machen, obwohl ich mir auch davon nicht viel versprach. Dennoch nahm ich mir vor, Nordström über die Firma zu informieren.
    Zu Hause rief ich bei Eeva und Jarmo an. Am Festanschluss meldete sich niemand, doch am Handy erreichte ich meine Schwester, die gerade ihre Tochter Aliisa von der Geigenstunde abholte.
    »Bei uns ist Schluss mit lustig«, schnaubte sie. »Die Kinder wollen natürlich nicht von hier weg, ich eigentlich auch nicht. Aber wie soll Jarmo in Nordkarelien eine neue Stelle finden? Er hat zwar davon gesprochen, eine Consultingfirma zu gründen, aber meistens brütet er nur vor sich hin und kippt ein Bier nach dem anderen.«
    »Jarmo hat doch nie viel getrunken!« Ich hatte den Mann meiner Schwester nur ein einziges Mal betrunken erlebt, beim Mittsommerfest vor zehn Jahren.
    »Jetzt tut er’s. Ein Kasten reicht höchstens für zwei Abende.«
    Eevas Stimme klang gepresst. Von uns drei Schwestern war sie immer die Perfektionistin gewesen; heute noch geriet ich in Putzpanik, wenn sie zu Besuch kam. Es würde ihr schwer fallen, sich damit abzufinden, dass im Leben nicht immer alles nach Plan verlief. Wir vereinbarten, dass Aliisa uns in den Sommerferien besuchen würde. Da sie eine ebenso begeisterte Eiskunstläuferin war wie Iida, hatten die beiden Mädchen genug Gesprächsstoff.
    Nach dem Essen ging Antti mit Iida in die Bibliothek, und ich half Taneli beim Aufräumen, was aber letzten Endes darauf hinauslief, dass wir aus den herumliegenden Legosteinen neue Kreationen bauten. Ich war gerade mit einem Weltallmonster fertig geworden, als mein Handy klingelte.
    »Hallo, Maria«, begrüßte mich meine Schwiegermutter. »Wie geht’s euch? Nach dem, was man in der Zeitung liest, bist du wahrscheinlich voll beschäftigt.«
    »Stimmt.« Ich fragte mich, warum sie nicht bei unserem gemeinsamen Festanschluss oder direkt Anttis Handy angerufen hatte. Sie erkundigte sich, ob Antti zu Hause sei, und als ich verneinte, sagte sie:
    »Gut. Ich möchte nämlich zuerst mit dir über die Sache sprechen. Tauno hätte es so gewollt, ich habe oft mit ihm darüber geredet. Hör zu: Ich brauche nicht viel Geld, außerdem habe ich vor, bei Marita einzuziehen. Ihre Söhne fliegen ja bald aus dem Nest, zum Militärdienst und zum Studium, sie können das Geld gebrauchen. Also werden wir Taunos Erbe jetzt zwischen Marita und Antti aufteilen,

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