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Wer stirbt, entscheidest du

Wer stirbt, entscheidest du

Titel: Wer stirbt, entscheidest du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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konzentrierte sich wieder auf die verschneite Straße und bog vorsichtig in die Ausfahrt ein, die zu einer kleinen Shopping Plaza mit großem Parkplatz führte.
    Bobby steuerte auf einen Supermarkt zu und konnte unmittelbar davor anhalten, da wegen der schlechten Straßenverhältnisse kaum Autos unterwegs waren. Als D.D. ausstieg, wunderte sie sich, wie viel Schnee schon gefallen war. Bobby kam um den Wagen herum und bot ihr wortlos seinen Arm als Stütze.
    Sie hakte sich bei ihm unter, stakte durch den tiefen Schnee auf dem Gehweg und betrat den hell erleuchteten Laden. Bobby ging mit ihr geradewegs zur Feinkostabteilung, vor der sie es genau fünf Sekunden lang aushielt, bis ihr der Gestank gegrillter Hähnchen zu viel wurde. Auf eigene Faust schlenderte sie weiter, wählte an der Obst- und Gemüsetheke einen Apfel und vom Frühstücksregal eine Packung Cheerios. Vielleicht wäre auch einer dieser frisch gepressten Fruchtsäfte das Richtige, dachte sie, oder ein Protein-Cocktail. Ausschließlich von eiweißreicher, hochkalorischer und ballaststofffreier Trinknahrung zu leben konnte sie sich durchaus vorstellen.
    Plötzlich fand sie sich in einer kleinen Apothekenabteilung mit einem reichhaltigen Angebot an Artikeln zur Familienplanung wieder. Da gab es natürlich Kondome in allen Farben, aber auch solche Dinge, die nützlich waren, wenn ein Kondom platzte: Schwangerschaftstests. Sie versicherte sich, dass Bobby gerade nicht hinschaute, und schnappte sich schnell ein Päckchen davon.
    Weil er sie spätestens an der Kasse überführt hätte, eilte sie, den Apfel, die Cheerios und das Päckchen an die Brust gedrückt, zur Damentoilette.
    Vor dem Eingang hing ein grünes Schild mit dem Hinweis, dass keine Ware auf die Toilette mitgenommen werden durfte.
    Sei’s drum, dachte sie und stieß die Tür auf.
    Sie schloss sich in der Kabine für Rollstuhlfahrer ein, die dankenswerterweise mit einer behindertengerechten Kleiderstange ausgestattet war. Ein an die Wand montiertes Klapptischchen aus Kunststoff eignete sich bestens als Werkbank. Apfel, Cheerios und Teststreifen.
    Ihre Hände zitterten. Heftig. Sie konnte kaum das Päckchen halten und lesen, was unter der Rubrik Anwendung stand. Also legte sie es mit der Beschriftung nach oben auf den Tisch und las, während sie ihre Hose aufknöpfte und bis zu den Knien herunterzog.
    Wahrscheinlich führten die meisten Frauen einen solchen Test bei sich zu Hause durch, umgeben von pfirsichfarbenen Wänden, vielleicht auch von hübschen Blumengestecken, wo sie ihre Lieblingshandtücher in Griffweite hatten. D.D. dagegen hockte in einer industriegrau gefliesten Supermarkttoilette und versuchte, auf Kommando einen Streifen mit Urin zu benetzen.
    Nachdem es im dritten Anlauf endlich geklappt hatte, legte sie den Streifen auf den Tisch und weigerte sich, einen Blick darauf zu werfen. Sie pinkelte zu Ende, zog die Hose wieder hoch und spülte ihre Hände draußen an einem der Waschbecken.
    Kaum war sie wieder in ihrer Kabine verschwunden, hörte sie die Außentür aufgehen, Schritte, die auf die Kabine nebenan zusteuerten. D.D. schloss die Augen und hielt die Luft an.
    Sie kam sich vor wie ein ungezogenes Schulmädchen, das auf dem Klo beim Rauchen erwischt wurde.
    Dabei war es hier fast ausgeschlossen, dass man sie sah oder gar ertappte. Trotzdem, zur Begutachtung des Streifens brauchte sie absolute Abgeschiedenheit.
    Die Spülung rauschte. Die Kabinentür ging auf. An den Waschbecken plätscherte Wasser. Dann brauste der Handtrockner.
    Außentür auf, Außentür zu.
    D.D. war wieder allein.
    Vorsichtig riskierte sie einen Blick und starrte auf den Streifen.
    Pink plus.
    Sergeant Detective D.D. Warren war definitiv schwanger.
    Sie nahm auf der Brille Platz, legte den Kopf in die Hände und weinte.

    Später, immer noch auf dem Rand der Kloschüssel hockend, aß sie den Apfel. Als der Fruchtzucker im Blut ankam, überfiel sie plötzlich ein Bärenhunger. Nachdem sie die Hälfte der Cheerios in sich hineingestopft hatte, verließ sie die Toilette, um sich mit Müsliriegeln, Nüssen, Kartoffelchips, Joghurt und Bananen einzudecken.
    Bobby fand sie in der Schlange vor der Kasse mit einem abgenagten Kerngehäuse, einem geöffneten Karton Cheerios, einem ebenfalls geöffneten Päckchen Schwangerschaftstests und diversen anderen Einkäufen. Die junge Frau an der Kasse, die drei Piercings und eine Konstellation tätowierter Sterne im Gesicht trug, musterte sie missbilligend.
    «Wo warst

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