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Wer stirbt, entscheidest du

Wer stirbt, entscheidest du

Titel: Wer stirbt, entscheidest du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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du?», fragte Bobby und krauste die Stirn. «Ich dachte schon, du hättest dich aus dem Staub gemacht.»
    Dann fiel sein Blick auf das Päckchen mit dem Schwangerschaftstest, und er hielt den Mund.
    D.D. bezahlte mit ihrer Kreditkarte und nahm ihre Einkaufstüte in Empfang. Auch sie sagte nichts.
    Sie hatten gerade den Supermarkt verlassen, als ihr Handy klingelte. Auf dem Display stand Phils Name.
    Arbeit. Genau das, was ihr noch fehlte.
    Sie nahm den Anruf entgegen und hörte sich an, was Phil zu sagen hatte. Vielleicht lag es an seinen Nachrichten oder aber an ihrer Fressattacke, auf jeden Fall fühlte sie sich schlagartig wohler.
    Sie steckte das Handy weg und wandte sich Bobby zu, der schon am Wagen stand.
    «Rate mal, was ich soeben erfahren habe. Tessa Leoni hat gestern Abend um neun vom Gefängnis aus ihre alte Jugendfreundin Juliana Sophia Howe angerufen.»
    «Die Schwester des Typen, den sie abgeknallt hat?»
    «Genau die. Und lass dir mal durch den Kopf gehen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass eine Frau, die wegen Mordes an ihrem Mann in Untersuchungshaft sitzt, ausgerechnet mit einer Angehörigen ihres vorletzten Opfers Kontakt aufnimmt.»
    Bobby runzelte die Stirn. «Gefällt mir nicht.»
    «Mir auch nicht.» Aber im Unterschied zu Bobby strahlte D.D. «Komm, knöpfen wir sie uns vor!»
    «Einverstanden.» Bobby öffnete die Fahrertür und hielt inne. «D.D. …» Er richtete seinen Blick auf die Einkaufstüten. «Glücklich?»
    Sie nickte. «Ich glaube, ja.»

    Als sie nach einer anstrengenden Fahrt auf tückisch glatten Straßen endlich am Ziel waren, fanden sie Julianas Haus hell erleuchtet vor. In der Einfahrt standen ein silberner SUV und eine dunklere Limousine.
    Noch ehe Bobby und D.D. die Tür erreichten, wurde sie von einem Mann geöffnet, der Anzug trug und ein Kleinkind in den Armen hielt. Er hatte die beiden offenbar erwartet.
    «Ich habe meiner Frau bereits geraten, mit einem Anwalt Kontakt aufzunehmen», sagte er.
    Wie treu sorgend, dachte D.D. «Braucht sie einen?»
    «Sie ist ein guter Mensch und eine noch bessere Mutter. Wenn Sie unbedingt jemanden strafrechtlich verfolgen müssen, sollten Sie in der Zeit zurückgehen und ihren Bruder noch einmal erschießen. Er hätte es verdient. Nicht sie.»
    Nachdem er das gesagt hatte, ging Julianas Mann an den beiden vorbei auf die dunkelblaue Limousine zu. Er setzte das Kind in den Kindersitz, und wenig später war Julianas Familie verschwunden.
    «Was war das denn für ein Auftritt?», murmelte Bobby.
    «Mal sehen, was seine Frau dazu sagt.»
    Der treu sorgende Gatte hatte die Haustür für sie offen gelassen, sodass die beiden ungehindert eintreten konnten. Juliana hatte es sich im Wohnzimmer auf einer Couch bequem gemacht und empfing den späten Besuch im Sitzen.
    D.D. zeigte ihren Ausweis und stellte Bobby vor. Juliana stand immer noch nicht auf. Bobby und D.D. verzichteten darauf, Platz zu nehmen. Es knisterte bereits vor Spannung im Raum, weshalb D.D. gleich zur Sache kam.
    «Sie waren mit ihr zusammen, stimmt’s? Sie haben heute Nachmittag Tessa Leoni mit Ihrem Auto abgeholt, und zwar nahe der Stelle, wo sie ihre Tochter verscharrt hat. So etwas nennt man Fluchthilfe und Strafvereitelung. Warum? Ich frage in vollem Ernst.» D.D. deutete mit kreisender Handbewegung auf das hübsche, frisch gestrichene Wohnzimmer und die Spielzeugsammlung am Boden. «Warum riskieren Sie das alles?»
    «Sie war es nicht», sagte Juliana.
    D.D. zog eine Braue in die Stirn. «Sind Sie nicht ganz bei Trost?»
    Juliana hob ihr Kinn. «Das sollten Sie sich lieber selbst mal fragen.»
    «Warum?»
    «Weil Sie blind sind und viele Fragen stellen, ohne zuzuhören. Typisch Cop. Schon vor zehn Jahren haben Leute wie Sie alles vermasselt. Warum sollte es heute anders sein?»
    D.D. starrte die junge Mutter an, aufgeschreckt von deren Wutausbruch. Plötzlich verstand sie, was ihr Mann in der Tür gemeint hatte. Die Familientragödie von damals war alles andere als überwunden und Juliana immer noch voller Wut auf die Polizei.
    D.D. trat zwei Schritte auf sie zu und ging in die Hocke, um ihr auf gleicher Höhe in die Augen zu schauen. Juliana weinte.
    «Erzählen Sie uns, was passiert ist, Juliana. Wer hat auf Ihren Bruder geschossen? Es ist Zeit, reinen Tisch zu machen. Reden Sie, und ich verspreche, dass wir zuhören.»
    «Die Pistole war nicht von Tessa», flüsterte Juliana Howe. «Sie hat sie nur für mich besorgt, weil ich sie darum gebeten hatte.»
    «Wer

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