Wer war ich im Vorleben?
so viele Gründe für eine Seele, sich ein bestimmtes Leben, ein besonderes Schicksal auszuwählen. Ich bin im Laufe der vielen Jahre, in denen ich Rückführungen an mir selbst und anderen erlebte, sehr vorsichtig mit meinen Deutungen und Bewertungen von Schicksalen geworden. Vielmehr staune ich immer wieder über die Vielfalt und Weisheit, die unser Leben ausmacht, auch wenn wir es in dieser Tiefe im Alltäglichen nicht wahrnehmen.
Eine recht schwierige Frage ist die nach dem Leiden Unschuldiger, z. B. dem von Kindern. Auf der seelischen Ebene ist jedes Wesen mit dem, was geschieht, einverstanden, sonst würde es nicht geschehen. Ich muss jedoch wiederholen, dass die seelischen Aspekte und der größere Zusammenhang niemanden von seiner Schuld freisprechen, wenn er einem anderen bewusst etwas Böses angetan hat. Er trägt dafür die volle Verantwortung.
Wenn beispielsweise ein kleines Kind an einer unheilbaren Krankheit stirbt, war das in dessen Lebensplan vorgesehen. Das braucht aber nichts mit Schuld zu tun haben: Auch wenn das sehr schwer zu verstehen ist, kann es als Hilfestellung zur Weiterentwicklung der Hinterbliebenen gedacht sein.
Es gehört sicher zum Schlimmsten, was man erleben kann, wenn das eigene Kind stirbt. Dennoch sagen viele Menschen, denen das widerfahren ist, nach einigen Jahren, dass sie es nun auch als ein Geschenk empfinden können. Sie haben dadurch ihr Leben vollkommen verändert, haben eine völlig andere Einstellung dazu bekommen, was Leben ist; alles hat nun eine Tiefe, eine Bewusstheit, die vorher nicht da war.
Das Kind seinerseits sagt oftmals als Seele, wenn es nach dem Tod in der spirituellen Welt ist, dass es als eine Art Lehrer für die Eltern auf die Erde gekommen war und diesen baldigen Tod auf sich genommen hat, damit sie daraus lernen können. Manchmal trauern die Eltern noch immer, obwohl die Seele des verstorbenen Kindes bereits wieder als neues Baby bei ihnen ist.
Man muss hier sehr fein unterscheiden: Wenn z. B. jemand an Alkoholmissbrauch stirbt oder vor dem Fernseher regelrecht vergammelt, war das ganz sicher nicht vorgesehen. Es war die eigene ungünstige Entscheidung des betreffenden Menschen, und er selbst hat sie auch entsprechend zu verantworten.
In extremen Situationen stellen sich einem Menschen oftmals vermehrt essenzielle Fragen: Was geschieht hier auf der Erde? Was tun wir Menschen hier? Was könnte der eigentliche Sinn des Erdenlebens sein? Was ist das für ein Projekt: Erde? Gibt es Spielregeln, und wer macht sie? Wie lassen sie sich umsetzen? Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Nach extremen Lebensbedingungen können manche nach dem Tod feststellen: »Endlich habe ich die richtigen Fragen gestellt und etwas kapiert.« Oder sie merken deutlich, wo ihre Grenzen sind, womit sie nicht umgehen können, was sie bescheidener und demütiger macht. Vielleicht lernt jemand, dass es so schreckliche Dinge gibt, dass er seinen Körper verlässt, dass das möglich ist. Eine Klientin sagte während der Rückführung: »Ich werde vergewaltigt und verstümmelt, aber ich bin nicht mehr wirklich dabei, ich bin schon raus aus meinem Körper, ich sehe es von außen, sonst würde ich verrückt werden.«
Die Frage nach Beweisen
Im wissenschaftlichen Sinne gibt es keine Beweise dafür, dass wir Vorleben haben und wiedergeboren werden. Es gibt auch keine Beweise für die Existenz der Seele, des Seelenführers und der spirituellen Welt. Das liegt daran, dass die Kriterien für einen
Beweis, wie ihn die Wissenschaft definiert, innerhalb eines begrenzten naturwissenschaftlich orientierten Gedankengebäudes aufgestellt wurden. Belegbar ist dort nur, was sich mit anerkannten Messmethoden nachweisen lässt. Alles andere existiert nach dieser Denkweise nicht. Mit dem rationalen Denken allein sind spirituelle Dimensionen selbstverständlich nicht erreichbar – das liegt in der begrenzten Natur des menschlichen Verstandes. Begreiflicherweise ist unser Verstand beim Thema »Rückführung« überfordert – aber um ihn geht es hierbei eben auch nicht.
Ein Mann geriet nach der Session in Zweifel, ob das denn alles überhaupt wahr wäre, was er da in Trance erlebt hatte. Er war so mit dem Grübeln beschäftigt, dass er sich gar nicht mehr um die seiner Weiterentwicklung dienenden Botschaften kümmerte, die die Sitzung für ihn bereitgehalten hatte. Schließlich bat er die spirituelle Welt um ein Zeichen. Am nächsten Tag ging er in die Stadt und sah eine Statue, ähnlich wie es in
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