Wer war ich im Vorleben?
Befriedigung zieht, steckt man mittendrin, und nichts verändert sich. Doch allmählich weiß man schon im Voraus, was der andere tun und sagen wird; es tut kaum noch weh, wird aber immer ermüdender. Man stellt sich die Frage: »Gibt es eigentlich noch etwas anderes, etwas Schönes und Sinnvolles in meinem
Leben?« Dann kann man die Beziehung zum Positiven verändern oder weitergehen.
Darf ich glücklich sein?
Die meisten Blockaden in unserem Leben haben eine einzige Ursache: Wir gestatten es uns selbst nicht, glücklich und zufrieden zu sein.
Der grundlegende Irrtum so vieler Menschen ist zu glauben, ihr Umfeld müsse sich in einer bestimmten Weise verhalten und man müsse gewisse äußere Dinge erreicht haben, damit man glücklich sein kann. Hinzu kommt, dass viele Menschen an sich zweifeln und denken, dass man es als Mensch gar nicht verdient hat, glücklich zu sein. Sie misstrauen sich selbst und halten ihr Bedürfnis, in Freude zu leben, für egoistisch. Sie glauben, dass es einem das Wissen um das Leid anderer verbietet, sich selbst gut zu fühlen. Was für ein verhängnisvoller Irrtum – und dennoch bestimmt er das Leben so vieler Menschen!
Eines kann ich nach den vielen Rückführungen, die ich erlebte und begleitete, und im intensiven Kontakt mit der spirituellen Welt als wesentlichen Grundsatz formulieren: Es geht darum, das Seelenbewusstsein unseres göttlichen Seins auf die Erde zu bringen. Damit ist natürlich keine oberflächliche Freude oder gar Schadenfreude gemeint, sondern eine echte, innere, tiefe und lichtvolle Freude, die aus der Seele kommt.
»Ich habe doch alles richtig gemacht! Und ich habe auch niemandem etwas Böses getan!« So stand ein Mann als Seele vor seinem Seelenführer, der ihn sehr ernst ansah: »Das Wichtigste hast du nicht gelebt, obwohl du alles hattest, alles gut lief, alles in Ordnung war.« Der Mann verstand nicht: »Was denn?« »Die Freude. Warum hast du nicht mit Freude gelebt? Warum hast du dein Glück nicht genossen?« Die Seele begriff: Das war ihr Ziel gewesen, das wollte sie auf der Erde erfahren.
Die Seele ist voller Kreativität und Überschwang. Sie möchte sich darin mit anderen erleben und ihre und deren Einzigartigkeit erfahren. Im Erleben wahrer Freude ist das Blockierte und Verkorkste, in das wir uns so oft verstrickt haben, nicht mehr existent.
Oft stehen der eigenen Lebensfreude seltsame Auffassungen im Weg. Viele müssen zu begreifen lernen, dass in einer materiellen Welt zu leben und dort seine Erfahrungen zu sammeln nicht bedeutet, dass man spirituell noch nicht besonders hochstehend sei. Man sollte die materielle Ebene nicht als etwas Minderwertiges ansehen, das es zu überwinden gilt.
Es war unser Wunsch zu inkarnieren, und wir sind freiwillig hier, weil Menschsein auf der Erde etwas unglaublich Schönes und Faszinierendes ist, das unsere Seele sehr bereichern wird. Sich in einem materiellen Körper zu erleben, zu lernen, wie es geht, das eigene Leben mit seinen kreativen Möglichkeiten und seinem Seelenbewusstsein nach seinen Wünschen zu gestalten, ist ein wunderbares, großes Abenteuer und ein Geschenk.
Ich habe oft Klienten erlebt, die vor der Rückführung sagten: »Ich bin wahrscheinlich schon in einer meiner letzten Inkarnationen, denn ich finde es so schrecklich hier. Nichts macht mir Spaß, alles erscheint mir grau, mein ganzes Leben ist mühselig. Ich sehne mich weg von der Welt.« Eine solche Aussage ist eher ein Zeichen dafür, dass diese Seele noch sehr oft auf die Erde kommen wird. Es ist aber auch möglich, dass sich ein Mensch mit einer reifen Seele vor allem in jungen Jahren sehr verstrickt hat und erst in späteren Jahren aus der Verstrickung findet.
Manch einer sagt: »Ich bin so froh, hier zu sein, ich danke Gott für jeden Tag, den ich auf der Erde leben darf. Es ist so wunderbar, so aufregend, was man hier alles machen kann, was ich alles erleben und erfahren darf! Ich fühle so viel Verbundenheit und Liebe zu allen Wesen, zu allem Sein. Ein stiller Jubel ist in mir.« Bei diesem Menschen neigt sich der Reinkarnationszyklus vielleicht wirklich dem Ende zu. Eine solch tiefe Lebensfreude und Liebe sind Zeichen großer seelischer Reife.
Es ist in unserer Kultur auch weitverbreitet zu glauben, dass man sich durch Duldsamkeit und Unterwerfung einen Platz im Himmel erwirken könne. Und dann kommt man als Seele in die spirituelle Welt zurück und muss feststellen: »Ich habe mich nichts getraut, ich habe meine Qualitäten
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