Wer war ich im Vorleben?
brachliegen lassen und ein freudloses Dasein gefristet. Und ich glaubte auch noch, dadurch ein guter Mensch zu sein und im Jenseits dafür belohnt zu werden! Ich habe meine Lebensaufgaben weder erkannt, noch habe ich sie erfüllt.«
In der spirituellen Welt lernen manche Seelen auch, Materie durch reine Gedankenkraft hervorzubringen. Ein Klient erlebte sich während eines solchen Unterrichts und fing dabei vor Freude zu strahlen an. Ich fragte, was genau er tue, und er antwortete: »Ich forme kleine Schüsseln aus Energie.« Er war davon völlig begeistert und erzählte mir, dass er in seinem jetzigen Leben von seinen Eltern gezwungen worden war, Wirtschaftswesen zu studieren, obwohl er so gerne Töpfer geworden wäre. Seine Arbeit in der Marketingabteilung eines großen Unternehmens empfand er als sehr unbefriedigend, das war nichts für ihn. Nach der Sitzung war der junge Mann fest entschlossen, jetzt doch töpfern zu lernen und sich damit selbstständig zu machen.
Die Seele spricht immer durch Freude und Unfreude. Unfreude heißt: »Halt, falsche Richtung!« Freude heißt: »Gut, weiter so!« Es ist von entscheidender Bedeutung zu erkennen, dass wir durch unsere Gedanken und Gefühle die entsprechenden Geschehnisse in unser Leben einladen. Wir erschaffen dadurch gewissermaßen ein Energiefeld um uns herum, das magnetisch wirkt. Wenn uns etwas nicht gefällt und wir das durch Unlustgefühle registriert haben, sollten wir uns möglichst schnell dem zuwenden, das wir uns stattdessen wünschen. Wir sollten es uns intensiv vorstellen, bis wir die Freude daran fühlen können. So
erschaffen wir bewusst die Realität, die uns gefällt. Beschäftigen wir uns stattdessen in Gedanken und Gefühlen weiter mit dem, was uns missfällt, werden sich diese unguten Ereignisse in unserem Leben manifestieren.
Freude ruft ganz schnell Kritiker auf den Plan, die der Meinung sind, dass, wenn wir nur noch aus der Freude heraus leben und handeln, es das totale Chaos gäbe, weil dann jeder nur noch egoistisch handeln und andere ausnutzen würde. Tatsächlich ist aber das Gegenteil der Fall, denn aus wahrer Freude entstehen Mitgefühl und Verantwortungsbereitschaft. Wenn ich mich freue und es eine ehrliche tiefe Freude ist, möchte ich auch, dass es allen anderen gut geht, dann will ich mit den anderen Wesen und den Dingen gut umgehen, ansonsten würde es mir die Freude nehmen. Mitgefühl und Nächstenliebe sind eine Folge der Freude. Nicht durch Leid und durch Schuldgefühle, sondern durch die Freude kommen unsere wirklich guten Charaktereigenschaften zum Vorschein.
Die Freude leben
Viele Menschen leben wie ein Blatt im Wind: Wenn etwas Gutes passiert, fühlen sie sich gut, wenn etwas Schreckliches passiert, fühlen sie sich schrecklich. Das geht immer so hin und her und ist eigentlich ein furchtbarer Zustand, denn man scheint der Außenwelt ohnmächtig ausgeliefert zu sein.
Im Laufe seiner Leben lernt man allmählich, dies zu beenden, indem man sich selbst verändert. Man erkennt: Die Freude im Außen kann an die Freude in einem selbst erinnern. Auch die Trauer oder die Wut, die von einem äußeren Ereignis hervorgerufen wird, steht in Verbindung mit der Trauer oder Wut im eigenen Inneren. Etwas im Inneren geht mit dem Außen in Resonanz, sonst könnte man es gar nicht empfinden. Die Gefühle sind die eigenen, sie waren auch vorher schon vorhanden.
Mit zunehmender Bewusstheit kann man erkennen, dass man selbst bestimmen kann, mit welchen Gefühlen man auf etwas reagieren möchte. Es ist nicht notwendig, sich wegen eines unangenehmen
Ereignisses schlecht zu fühlen. Wenn man das zu begreifen beginnt und im alltäglichen Leben übt, verlieren die Dinge im Außen zunächst einmal ihre Schärfe. Man löst sich von der eigenen Abhängigkeit von den jeweiligen Umständen. Das Gute nimmt man einfach mit – das Unangenehme lässt man stehen, nachdem man die darin liegende Botschaft für das eigene Sein verstanden und entsprechend agiert hat. Dann wendet man sich bewusst dem zu, was einen freut. Interessanterweise kommen dann immer noch mehr gute Dinge ins Leben. Das bedeutet nicht, dass man alles so belassen muss, wie es gerade ist. Man darf auch Nein sagen und sich in angemessener Weise durchsetzen.
Der Entwicklungsweg lehrt, unabhängiger von den eigenen Emotionen zu werden. Sie lassen sich als Wegweiser für konstruktive Entscheidungen nutzen, wenn man sich nicht mit ihnen identifiziert. Es wird auch für einen Menschen in dieser
Weitere Kostenlose Bücher